Hablamos un poco español

Am 12. Mai 2011 · Kommentare deaktiviert für Hablamos un poco español

Es ist Donnerstagabend und morgen ist schon der letzte Tag unseres Spanischkurses – wie schnell doch eine Woche vergeht! Die positiven Aspekte unseres Spanischkurses sind schnell zusammengefasst: Wir haben nette Leute kennengelernt (nach ganzen 32 Stunden in Bogotá wurde ich zum ersten Mal gefragt, ob mir schon mal jemand gesagt hat, dass ich aussehe wie Arjen Robben. Und das von einem Amerikaner!), die Lehrerinnen waren sehr geduldig mit uns und ha-ben uns auch ein paar Tipps zu Essen, Land und Leuten in Kolumbien gegeben, die Gruppengröße am Vormittag war 2 und am Nachmittag hatten wir sogar jeweils Einzelunterricht. Dies war allerdings auch notwendig.
Das Konzept der Schule und die Lernmethoden sind eher altmodisch. Am ersten Tag wurde uns eine 5 Seitige Liste mit regelmäßigen und unregelmäßigen Verben ausgeteilt. Neue Medien wurden nie benutzt. Es wird ausschließlich Spanisch gesprochen, was für Nicole als Anfänger absolut ungünstig war, aber auch ich konnte mit meinem 7 Jahre alten Minimalspanisch oftmals nichts mit den Erklärungen anfangen. Wenn man ein unbekanntes Wort mit vier anderen unbekannten Wörtern erklärt bekommt, kann sich das ganz schön in die Länge ziehen! Ein häufiger Dialog war daher:
Lehrerin: Es claro?
F: Sí!
Lehrerin: Es super claro?
F: No!
Am Mittwoch haben wir mittags mit der Chefin der Schule gesprochen und ihr gesagt, dass wir uns mehr Vokabeln und Sätze für die Reise versprochen haben, und nicht nur Grammatik und noch mehr Grammatik, gepaart mit relativ unnützen Wörtern. Sie haben prompt auf unser Anliegen rea-giert und so bekommen wir seit Mittwoch reisespezifisches Spanisch beigebracht, was auch mehr als nötig ist, da selbst hier in der Großstadt nicht viel Englisch gesprochen wird. Es ist aber nach wie vor sehr schwer, die Einheimischen zu verstehen und wir sind gespannt, wie wir uns die nächsten Monate durchschlagen können. In Kolumbien soll das südamerikanische Spanisch ja noch am ein-fachsten zu verstehen sein. Es bleibt also spannend…

Kategorie Kolumbien

Bogotá #2

Am 12. Mai 2011 · Kommentare deaktiviert für Bogotá #2

Die Stadt Bogotá wird es wahrscheinlich nicht in die Top 10 Liste unserer Reise schaffen, auch wenn es schon einige interessante Dinge zu erleben gibt. Am Montagmorgen waren wir schon sehr früh wach, da unser Hostel an einer Hauptverkehrsstraße liegt und ab 5 Uhr morgens reger Verkehr herrscht. Die Straßen sind völlig überfüllt und gehupt wird aus Prinzip. Geschätzte 60% der Fahrzeuge sind Taxis, 30% Busse (natürlich mit Diesel und ohne Partikelfilter betrieben) und der Rest sind private Autos, Motorräder, Roller und vereinzelte Transporter mit 1 PS Antrieb. Die Luft ist also extrem dreckig und es stinkt nach Abgasen. Ständig hat man etwas im Auge und versucht, möglichst alle Körperöffnungen geschlossen zu halten, inklusive der Hautporen. Die Gehwege und Straßen sind der Hit: Was bei uns ein Schlagloch ist gilt hier als normaler Straßenbelag. 20 Meter mit geschlossenen Augen auf einem Gehweg enden garantiert mit Beinbruch, Bänderriss oder ähnlichen Verletzungen. Jetzt aber zu den schönen Dingen:
Entgegen aller Befürchtungen muss man in der Stadt nicht ständig Angst vor Überfällen haben. Die Polizei ist sehr präsent und es gibt noch zusätzliches Securitypersonal. An den touristischen Orten wird man wie überall angesprochen und angebettelt, aber fürchten muss man sich da nicht gleich. Man ist natürlich vorsichtig und lässt die Kamera in einer Seitengasse doch eher mal in der Tasche, aber das ist doch eher die Ausnahme.
Das Highlight unserer Stadtbesichtigung war die Fahrt mit einer quietschenden Gondel zur Iglesia de Monserrate und vor allem die Aussicht, die man von dort oben genießen kann. Man sieht einen Großteil der Stadt, die sich bis zu den Hügeln am Horizont zieht – ein atemberaubender Anblick.
Ein weiteres Highlight ist die kleine Altstadt, la Candelaria, wo noch einige, bunt angemalte Gebäude aus der Kolonialzeit stehen und man in zahlreichen Cafés ein bisschen entspannen kann.
Mit dem Wetter hatten wir sehr viel Glück. Es regnet sehr häufig in Bogotá und in der Woche vor unserer Ankunft gab es richtige Überschwemmungen. Wir hatten heute unseren ersten richtigen Regentag. Davor gab es jeden Tag Sonne und immer nur ein paar Tropfen. Die Leute hier sagen, dass sie keine richtigen Jahreszeiten haben, aber alle Jahreszeiten an einem Tag vorkommen können. Der Himmel ist hier tatsächlich oft an einer Stelle wolkenlos, an einer anderen bewölkt und irgendwo regnet es ein bisschen.
Mittlerweile kommen wir mit dem Bustransportsystem sehr gut klar. Am Anfang ist es schwierig zu erkennen welcher Bus wohin fährt, da dies auf einer völlig überfüllten Tafel an der Windschutzscheibe steht und bis man es gelesen hat, ist der Bus schon vorbeigefahren. Angehalten wird ja nur, wenn jemand am Straßenrand winkt oder jemand Aussteigen möchte. So kann es passieren, dass der Bus auf einer Strecke von 200 Meter drei Mal anhält, da die Kolumbianer sich wohl gerne direkt vor der Haustür absetzen lassen und bloß keinen Meter zu viel laufen wollen. Dass bei der Fahrweise aller Verkehrsteilnehmer nicht viel mehr Unfälle passieren ist sehr erstaunlich. Wir haben schon Polizisten beim Ausstellen eines Strafzettels gesehen. Wofür können wir uns aber nicht erklären, da es keine Regeln zu geben scheint.
Die weiteren Highlights der Stadt wie Museen, Parks, Einkaufszentren sowie Bars und schicke Restaurants liegen nicht so sehr in unserem Fokus und so machen wir uns schon bald auf den Weg in Richtung Kaffeeplantagen – ca. 120 km Luftlinie westlich von Bogotá, ca. 200 km auf der Straße und 8 Stunden im Bus!

Kategorie Kolumbien

Bogotá, Kolumbien

Am 8. Mai 2011 · Kommentare deaktiviert für Bogotá, Kolumbien

Nachts um halb eins landen wir endlich in Bogota. Es ist wie im Reiseführer beschrieben ein übersichtlicher Flughafen und die Abwicklung bei der Immigration dauert nur 15 Minuten und nicht 60, wie in den USA. Wir holen uns etwas Kleingeld, nachdem wir die ersten Einheimischen, die uns ihre Taxis ganz freundlich angeboten haben, abgewimmelt hatten und entscheiden uns für ein offizielles Taxi. Taxifahren oder besser öffentliche Verkehrsmittel können Adrenalinstöße auslösen. Am besten nur seitlich zum Fenster rausschauen und nicht gucken was der Fahrer da so macht. Die Straßen erinnern an einen schlechten amerikanischen Krimi.
In einer dunklen Seitenstraße halten wir schließlich an und der Taxifahrer teilt uns mit, wir seien am Ziel. Wir sehen nichts, was wie ein Hostel aussieht. Doch der Eingang befindet sich um die Ecke. Die Klingel haben wir nicht gefunden aber auch vom Klopfen wurde uns die Tür geöffnet. Freundlich werden wir empfangen und unser Zimmernachbar Hakan schläft noch nicht. Wir sind jedoch todmüde und schlafen direkt ein.
Nach dem Frühstück machen wir uns auf, um einen typischen Sonntagsmarkt zu besuchen. Die Gegend ist angenehm und nachdem wir ein paar Stände und Häuserblocks abgelaufen sind, entschließen wir uns etwas typisches Kolumbianisches zu essen… Bitte die Bilder dazu ansehen… Wie gut, dass es auch leckere, frisch gepresste Säfte gibt. Wir entschließen uns mit dem Bus nach Downtown zu fahren, wo es eine schöne Altstadt geben soll. Die Busfahrt gestaltet sich abenteuerlich. Es gibt keinen Busfahrplan und dass der Bus anhalten soll, signalisiert man durch Winken. Nachdem wir doch etwas zu weit im Süden der Stadt gelandet sind, entscheiden wir, zu Fuß wieder zurück ins Hostel zu laufen. Leider haben wir die Altstadt heute noch nicht gefunden, aber wir wollen es die Woche nochmal probieren…
Morgen geht der Spanischkurs los und wir können es kaum erwarten, uns endlich auf Spanisch unterhalten zu können!

Kategorie Kolumbien
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