Vilcabamba

Am 5. Juni 2011 · Kommentare deaktiviert für Vilcabamba

Der Ort ist für seine alten Bewohner bekannt, die gerne mal 100 Jahre und älter werden. Es ist ein kleiner Ort, aber in wunderschöner Lage und mit bestem Klima ausgestattet. Im herrlich gelegenen Hostel von Peter und Dieter aus Bayern, die vor etwa 15 Jahren dorthin ausgewandert sind, fühlen wir uns sofort wohl. Wir genießen zum Frühstück hausgemachtes Brot und abends gibt es Spätzle! Das wiederum gute Wetter nutzen wir für eine Wanderung auf den das Tal umgebenden Bergen. Der Weg führt lange Zeit direkt auf den Bergkuppen entlang und bietet eine tolle Aussicht auf die anderen Täler. Den zweiten Tag erklären wir kurzerhand zum Relaxtag, genießen die Aussicht aus der Hängematte heraus und schlafen ein wenig vor, für die bevorstehende Reise nach Peru. Die Zeit in Vilcabamba vergeht viel zu schnell und es ist verständlich, dass die Menschen dort so alt werden wollen!

Kategorie Ecuador

Cuenca

Am 2. Juni 2011 · Kommentare deaktiviert für Cuenca

Weiter südlich in Cuenca versuchen wir nochmal unser Glück mit dem Wetter und tatsächlich, wir sehen mal ein Stück blauen Himmel und auch mal die Sonne selbst. Leider gibt es hier aber keine hohen Berge mehr zu bestaunen. Dafür ist die Stadt recht hübsch anzuschauen, da noch viele alte Häuser und Straßen erhalten sind und auch die neuen Häuser teilweise recht gepflegt aussehen. Außerdem fließt ein Fluss durch die Stadt und es gibt einen großen Park – was das doch ausmacht. Die Stadt und ein Museum schauen wir uns in einem halben Tag an, und auf der Suche nach Reiseproviant für den nächsten Tag, kommen wir an einem Markt vorbei auf dem von Obst über Gemüse bis Fleisch alles verkauft wird. Ansicht und Geruch des offen herumliegenden und ungekühlten Fleisches und der Innereien in der Halle ist nichts für schwache Nerven. Wir kaufen uns ein bisschen Obst und verlassen diesen interessanten Ort dann doch recht schnell wieder.

Am Abend planen wir noch die Weiterfahrt nach Loja und von dort dann direkt nach Peru. Wir finden es beide ein wenig schade, dass wir aufgrund des Wetters nicht so viel von Ecuador gesehen haben und so verwerfen wir spontan unseren gerade fertig gestellten Plan wieder und beschließen vor unserer Fahrt nach Peru noch einen Abstecher nach Vilcabamba zu machen.

Kategorie Ecuador

Baños

Am 31. Mai 2011 · Kommentare deaktiviert für Baños

Nach den kalten Temperaturen auf dem Cotopaxi machen wir uns auf den Weg nach Baños, ein kleiner, warmer Ort in den Bergen, ganz in der Nähe eines seit 10 Jahren aktiven Vulkans. In Baños kann man anscheinend Wandern, Mountainbiken oder in den Thermalquellen relaxen. Leider bleibt uns das schlechte Wetter in Ecuador treu und wir sehen weder die Berge rundherum, noch den Vulkan. So schlendern wir einfach ein wenig durch das Dorf, wandern zum Aussichtspunkt von dem wir aber nur gute Sicht nach unten haben und planen unsere Weiterreise. Dennoch genießen wir die Zeit in Baños und verwöhnen uns mit leckerem Essen und Cocktails.

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Kategorie Ecuador

Vulkan Cotopaxi (5897m)

Am 29. Mai 2011 · Kommentare deaktiviert für Vulkan Cotopaxi (5897m)

Nachdem uns die Aussicht in Quito so gut gefallen hat, schauen wir uns nach weiteren Touren in der Umgebung um. Wir entdecken ein nettes kleines Reisebüro, welches und freundlicherweise direkt an den Veranstalter einer Tour zum beeindruckenden Cotopaxi  (Zweithöchster Berg in Ecuador und der höchste aktive Vulkan der Welt) weiterschickt. Das kleine Geschäft ist gut sortiert und überall hängen Bilder von den glücklichen Reisenden, die die verschiedensten Gipfel erklommen haben. Wir erkundigen uns nach den Bedingungen und Anforderungen die eine solche Wanderung erfordert. „Alles kein Problem, man braucht keine Erfahrung, das ist alles leicht.“, versichert uns der Chef des Hauses „…und das Wetter wird auch super.“  Wir sind trotzdem noch ein bisschen unsicher und haben Respekt vor der Höhe. Am nächsten Tag entschließen wir uns das Abenteuer von Samstag auf Sonntag zu buchen und staunen nicht schlecht, als wir die ganze Ausrüstung anprobieren müssen: Bergstiefel, Steigeisen, Fleecehosen, Regenhosen, Sturmhaube, 2 Paar Handschuhe, Stirnlampe und einen Eispickel gibt es auch noch dazu.

Samstag 8:00 Uhr morgens

Unsere Reisegruppe besteht aus acht Leuten, davon kann nur einer kein Deutsch, ein Engländer. Der Rest sind Bayern und ein Österreicher sowie eine Mexikanerin, die in Deutschland lebt. Die Jungs machen einen fitten Eindruck und sind alle nett und lustig. Nachdem jeder seinen Rucksack gepackt hat, geht die Fahrt los in den Parce National Cotopaxi. An einer Hütte kurz vor dem Parkplatz ziehen wir uns dann Berg-, Regen- und Kältefest an.  Gegen 12:30 Uhr erreichen wir den Parkplatz, von dem aus es zu Fuß weitergeht.

Ready to go up to the hut

Ready to go up to the hut

 

Somewhere up there is the top of Cotopaxi but actually we never saw it

Das Wetter ist leider nicht mehr so gut und es ist bewölkt und nieselt. Wir tragen unsere Ausrüstung und das gekaufte Essen für uns. Es geht eine Stunde lang steil bergauf und wir legen in dieser Zeit gerade mal ca. 200 Höhenmeter zurück. An der Hütte auf bereits 4800 Metern angekommen (entspricht der Höhe des Mont Blanc), fällt uns als erstes die klirrende Kälte auf. Es gibt keine Heizung, keinen Ofen, nichts in der Art.  Unsere Handschuhe und Jacken sind vom Aufstieg bereits durchnässt und wir fragen uns, wie das ganze Zeug trocknen soll.

Der Nachmittag

Nach unserer Ankunft bekommen wir lecker Mittagessen und danach legen sich die meisten erst mal eine Runden hin. Das Schlafen klappt aber nicht wirklich, da die ca. 5°C Zimmertemperatur einen wachen Körper erfordern, der sich durch ständiges Zittern am Leben hält.

Here you can see how cold it is in the hut

Zwei Stunden später gibt es zum Glück schon Abendessen mit einer warmen Suppe und viel Tee. Trotz der eisigen Temperatur ist es lustig und gesellig am Tisch. Das Wetter ist leider noch immer schlecht und alle hoffen auf Besserung. Wir bekommen ein paar Informationen zur Höhenkrankheit, von der wir bisher verschont blieben, und zum Ablauf des Aufstiegs: Um Mitternacht werden wir geweckt, dann gibt es ein kleines Frühstück und um 1 Uhr soll es dann losgehen mit dem siebenstündigen Aufstieg. Wir haben also noch 5 Stunden… Da wir aber erst noch unsere bereits durchnässten Handschuhe im Gasofen trocknen müssen, kommen wir erst eine Stunde später ins Bett, was aber nicht weiter schlimm ist, da wir ohnehin nicht schlafen können. Trotz zwei Paar Socken, zwei Hosen und Skiunterwäsche, T-Shirt, Longsleeve und Fleecejacke, ist es im Schlafsack bitterkalt und so sehnen wir uns danach, dass es endlich losgeht. Solche vier Stunden können verdammt lange sein.

Der Aufstieg

Um viertel nach zwölf heißt es dann, dass wir noch eine weitere Stunde warten müssen, da das Wetter noch so schlecht ist. Wir stehentrotzdem auf, und trinken schon mal einen Tee, um die Körpertemperatur wieder auf ein gesundes Maß zu bringen. Fabian erwischt es dann doch noch mit der Höhenkrankheit der Stufe 2 von 3 (Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Erbrechen), aber nach Ausübung des letzteren Symptoms geht es schon wieder besser. Kurz nach 1 Uhr gibt es dann Frühstück, aber kaum jemand kann etwas essen, da die meisten nicht richtig geschlafen haben. Danach ziehen wir alle Klamotten an, die wir dabei haben und um 2 Uhr laufen wir endlich los. Das Wetter ist immer noch schlecht und der Wind schießt uns den Schnee ins Gesicht. An das Atmen unter diesen Bedingungen muss man sich erst gewöhnen. Wir gehen sehr langsam in kleinen Schritten voran, aber es ist trotzdem extrem anstrengend. Jeder größere Schritt jagt den Puls nochmals in die Höhe. Es ist zum Glück stockdunkel und so sehen wir nur wenige Meter weit und nicht, wie viel wir noch vor uns haben. Nach ca. 20 Minuten erreichen wir das Schneefeld und ziehen unsere Steigeisen an. Das Wetter bleibt schlecht.
Auf knapp 5000 Metern geht bei Nicole nichts mehr, gegen 4 Uhr morgens wird sie von der Höhenkrankreit besiegt und muss zusammen mit einer anderen Wanderin wieder zurück. Mittlerweile kommen auch andere Gruppen bereits wieder herunter. Das Laufen ist sehr anstrengend, aber die Kleidung hält zum Glück warm, obwohl die Oberfläche der Jacke komplett mit einer dünnen Eisschicht bedeckt ist. Nach weiteren zwei Stunden und der leider nur gefühlten Hälfte der Strecke sagt uns der Bergführer, dass wir unter diesen Wetterbedingungen noch ca. 6 Stunden vor uns haben! Aber egal, ich muss da hoch.
Gegen 5 Uhr sind nur noch 4 Kletterer zusammen mit 2 Bergführern unterwegs. Wir sind schon eine Weile angeseilt und können zwischendurch immerhin kurz die erleuchtete Stadt Quito in der Ferne sehen. Gegen 5:30 Uhr gibt es mal wieder eine Pause und zwei der vier übrig geblieben entschließen sich an dieser Stelle nicht mehr weiterzugehen. Wir haben die Hälfte der Höhenmeter zurückgelegt und das Ziel scheint erreichbar zu sein. Ich gehe zunächst davon aus, dass ein Bergführer mit den zwei Erschöpften hinuntersteigt und der andere mit mir und einem weiteren Kletterer weiterläuft. Leider täusche ich mich an dieser Stelle. Der eine Bergführer macht zwar genau diesen Vorschlag, aber der andere ist damit nicht einverstanden und möchte, dass entweder alle weitergehen oder alle absteigen. Somit ist natürlich klar, welcher Weg gegangen werden muss. Ich frage nochmal nach, ob wir denn nicht zu zweit weiter gehen können, aber der Entschluss der Bergführer scheint fest zu stehen. Ich bin in diesem Moment wahnsinnig enttäuscht, da ich es nicht verstehen kann. Das Wetter ist zwar nicht gut, aber auch nicht wesentlich schlechter geworden. All die Strapazen also umsonst. Ich weigere mich zunächst aufzustehen, muss mich dann aber doch damit abfinden, dass wir auf 5330 Meter Höhe umkehren. Während der Aufstieg bis hierher 3,5 Stunden gedauert hat, sind wir in nur einer Stunde wieder unten an der Hütte angekommen. Mittlerweile ist es auch hell geworden und so sehen wir wenigstens noch ein paar interessante Eisgebilde auf dem Gletscher. Meine Enttäuschung hat sich noch nicht gelegt und ich frage den Bergführer nochmals, warum wir nicht weitergegangen sind. Er sagt mir, dass das Wetter zu schlecht gewesen sei, was ich ihm aber nicht so recht glauben kann, da es sich ja nicht verschlechtert hat und er uns schon den Weg gezeigt hatte, wie es nach der Pause weitergegangen wäre. Ich denke wenn wir alle vier noch hätten weitergehen wollen, so wären wir bestimmt auch weitergegangen.

The rest of the ice on the jacket

Back from the climb - looking more happy than I was

Wir sind der Meinung, dass die Agenturen diesen Trip niemals an so viele Leute verkaufen dürften, da es alles andere als eine gemütliche Wanderung ist und man schon sehr fit sein muss, um diesen Berg – auch bei gutem Wetter – erklimmen zu können. Auch das schlechte Wetter war absehbar wie wir im Nachhinein erfahren haben. Trotzdem war es für uns beide eine geniale Erfahrung, an die wir sicherlich noch oft zurückdenken werden. Wir haben beide jeweils einen persönlichen Höhenrekord aufgestellt, das ist ja auch schon mal etwas. Und mit anstrengenden Wanderungen, kalten Hostels und Toiletten ohne Spülung werden wir vorerst auch keine Probleme mehr haben 😉

Kategorie Ecuador

Quito, Ecuador

Am 26. Mai 2011 · Kommentare deaktiviert für Quito, Ecuador

Unseren ersten Grenzübergang in Südamerika haben wir erfolgreich passiert. Die Aus- und Einreiseformalitäten waren innerhalb kürzester Zeit erledigt. Wir steigen in den ersten Bus in Equador und sollen nach fünf Stunden in Quito ankommen. Aus Kolumbien waren wir es gewohnt, dass der Fahrer uns eindeutig als Touristen identifiziert und uns kurz Bescheid gibt, wenn es Zeit ist zum Aussteigen. Leider so nicht geschehen im Bus nach Quito. Wir landen am südlichen Bahnhof und nicht am nördlichen, was so viel heißt wie: das Taxi kostet 5$ zu viel. Naja aber wenigstens hatten wir nur eine Stunde Verspätung. Wir kommen im Dunkeln im Hostel an und fallen direkt ins Bett.

Quito – 240qm² -ca. 2 Millionen Einwohner

Der Tag beginnt mit einem wunderbaren Frühstück und der Neugier die Stadt zu erkunden. Für 0,50$ fahren wir in die schöne Altstadt mit Gebäuden im Kolonialstil. Am Präsidentenplatz haben wir Glück und sehen auch direkt den Präsidenten, weil irgendein nationaler Feiertag ist. Er läuft sogar ein paar Meter neben uns her. Anschließend sehen wir uns die Stadt noch von oben an. Es gibt einen Aussichtshügel von dem man die Stadt in alle Richtungen sehr gut überblicken kann. Doch das reicht uns natürlich nicht.
 
Vulcan Pichincha: 4100m bis 4680m

Am nächsten Tag geht es noch eine Nummer höher hinaus. Quito liegt bereits auf ca. 2800 Metern Höhe und die Vulkane drum herum sind noch höher. Wir lassen uns mit der Seilbahn gemütlich auf 4100m hochfahren und laufen den Rest in Richtung Gipfel zu Fuß. Dieser liegt allerdings in den Wol-ken verborgen und mittlerweile ist es uns auch ganz schön kalt, weshalb wir uns entschließen vorzeitig zurückzulaufen. Zum Glück haben wir beide noch keine Höhenkrankheit, obwohl das Atmen doch schon etwas schwerer fällt. Wir freuen uns schon auf die nächste Tour, bei der es noch höher werden soll.

Kategorie Ecuador
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