Am 5. Mai 2012 · Kommentare deaktiviert für “Miss Blue Ring” im Taucherparadies
Die letzten 3 Tage zählen zu unseren absoluten Highlights auf der Reise. Wir waren 3 Tage tauchen und die Inseln Sibuan, Mabul und Mataking sind offensichtlich dem Bilderbuch entsprungen.
Jeden Tag tauchen wir drei mal für eine gute Stunde in die herrlichen Tiefen ab. Die Wassertemperatur schwankt zwischen 28 und 29 Grad Celsius, die Sichtweite beträgt unglaubliche 15 bis 20 Meter. Wellengang gibt es kaum und die Strömung ist gerade richtig, um sich einfach treiben zu lassen und zu genießen. So eine Vielfalt an Fischen und Korallen haben wir bei noch keinem Tauchgang gehabt. Thailand und Vietnam kann man getrost überspringen und direkt hier her kommen! Wir sind begeistert, wie viele Schildkröten es hier noch gibt und sehen sogar zwei vom Boot aus, die sich gerade sehr lieb haben.
Für uns sind natürlich die bunten Fische und Schwärme das tollste was es gibt. Den Tauchlehrern geht es eher um die mikroskopisch kleinen Wesen, die sich in, unter oder hinter den Korallen verstecken. Die kleinen “Nudi Branches” (Nacktkiemer) haben es den Lehrern besonders angetan. Sie sehen aus wie kleine Schnecken in Regenbogengewand und sind zwischen 1mm und 5mm groß.
Am letzten Tag kann ich jedoch alle Taucher auf unserem Boot überraschen, als ich einen Blue Ringed Octopus entdecke. Dieses kleine Wesen ist etwa 3cm groß und eines der giftigsten Lebewesen der Welt. Sein Gift lähmt einen Erwachsenen Menschen innerhalb von wenigen Minuten. Die einzige Rettung ist eine ständige Herzmassage und Sauerstoffzufuhr. Nach etwa 24 Stunden ist das Gift dann vom Körper abgebaut. Aber zum Glück sind die kleinen Killer nicht aggressiv und greifen nicht an, wenn man sie nicht ärgert. Die Tauchlehrer sind völlig aus dem Häuschen und nach kurzer Zeit ist das gesamte Boot um das kleine Tierchen herum versammelt. Drei der vier Tauchlehrer an Board hatten trotz hunderter bis tausender Tauchgänge in der Gegend noch nie einen gesehen. Alle bedanken sich bei mir für ihr Highlight des Tages und taufen mich „Miss Blue Ring“.
Leider haben wir selbst keine wirklich beeindruckenden Fotos machen können. Dies hat mehrere Gründe, wie zum Beispiel: Eine geschenkte Kamera mit einem unbrauchbaren Film, eine Unterwasserkamera die bereits drei Monate nach dem Verfallsdatum ist oder aber die schlichte Tatsache, dass wir absolute Beginner unter Wasser sind und es einfach nicht besser wussten. Wir hoffen auf Bali auf eine zweite Chance. Trotzdem wollen wir unsere Begeisterung mit euch teilen und zeigen euch die paar Bilder von uns, die halbwegs brauchbar sind.
Und natürlich die vielen Fische die wir gesehen haben.
Wir können jetzt bereits 16 Tauchgänge vorweisen, aber auf die letzten 9 sind wir besonders stolz 🙂 Es verging keine Minute, in der wir nicht irgendeinen Fisch gesehen haben. Am liebsten wären wir hier noch eine Weile länger geblieben.
Am 30. April 2012 · Kommentare deaktiviert für Brunei – ein kleiner Ölstaat auf Borneo
Borneo bietet eigentlich keine wirklichen Attraktionen für Touristen. Die Stadt kommt, anders als z.B. Dubai, sehr bescheiden daher und nach dem großen Reichtum muss man erst ein bisschen suchen. Wenn man aber mal zufällig in einem Restaurant in Hong Kong mit zwei sehr netten Menschen an einem Tisch saß und diese in Brunei wohnen, dann wird auch hier ein Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis. Alan und Michelle, so die Namen der beiden, holen uns am Flughafen ab und fahren mit uns nach Brunei. Viel wissen wir eigentlich nicht über die beiden, denn bis auf das kurze Treffen in Hong Kong und unzählige E-Mails, gab es noch keine Gelegenheit. Doch schon auf der Fahrt stellen wir fest, dass uns schöne Tage erwarten, denn die beiden sind unheimlich nett und lustig. Das Land selbst ist sehr grün, und wir entdecken sogar zwei seltene Nashorn-Vögel direkt auf der Autobahn – im Dschungel sieht mal diese nur sehr selten so nah. Erstaunt sind wir auch über die „Sozialwohnungen“. Wer in Brunei keine Land und kein Haus hat, stellt bei der Regierung einen Antrag und bekommt dann keine Wohnung, kein Häuschen, sondern ein richtig großes Haus hingestellt, das er über 25 Jahre mit etwa 30-50 Euro pro Monat abbezahlt, danach gehört es ihm!
Ein weiteres Anzeichen des Reichtums ist, dass jede Familie etwa 3-5 Autos besitzt (bei Benzinkosten von etwa 30 Eurocent/Liter bzw. 18 Eurocent/Liter für Diesel, ist dies auch kein Wunder), darunter vor allem SUVs, normalerweise 1-2 Hausangestellte und manchmal sogar noch einen Fahrer. Die Leute sind aber trotzdem nicht abgehoben, wahrscheinlich weil es dort einfach normal ist.
Abends bekommen wir den ganzen Tisch mit Essen voll gestellt und dürfen mal wieder neue Sachen probieren. Dazu gibt es sogar noch ein Fläschchen Wein – so viel Luxus hatten wir schon lange nicht mehr. Der Wein wurde extra noch aus Malaysia importiert, denn in ganz Brunei gibt es keinen Alkohol zu kaufen. Später kommen noch die drei Kinder im Alter von 12, 10 und 8 dazu und es wird ein lustiger Abend, bis alle ganz müde ins Bett fallen.
Am nächsten Tag werden wir ein bisschen durch die recht unspektakuläre Stadt gefahren, wo es viele schicke Regierungsgebäude, unzählige Moscheen und sonst nicht viel mehr zu sehen gibt. Wir gehen zusammen mit Alan in einen offiziellen Shop für Computersoftware, in dem kein Programm mehr als 3 Euro kostet, denn es sind alles Raubkopien. Ein Museumsbesuch bildet den Abschluss unserer Stadttour. Zu sehen gibt es hauptsächlich Geschenke von Staatsoberhäuptern an den Sultan von Brunei. Aus Deutschland ist leider nichts dabei 😉
Michelle geht mit uns noch in den „German Shop“, wo zwei deutsche Ausreißer importierte Aldi- und Lidl-Produkte verkaufen. Wir unterhalten uns ein bisschen und erfahren, dass am Tag vor unserer Ankunft Guido Westerwelle in der Stadt war und die Ladenbesitzerin ihm die Hand schütteln durfte. Wir schauen uns die Produkte an ohne etwas zu kaufen, freuen uns aber schon darauf, das ein oder andere bald wieder essen zu können.
Am Nachmittag steht noch eine Bootstour auf dem Programm. Der Bootsführer muss zwischendurch noch seinen Sohn (eines von elf Kindern!) von der Schule abholen und wir sehen, wie die Schüler beim Verlassen der Schule ihre Rucksäcke und Fingernägel kontrolliert bekommen. Wenn letztere zu lang oder dreckig sind, bekommen sie einen Klaps auf die Hand und müssen den Fehler sofort beheben. Danach geht’s noch durch eines der Wasserdörfer und zu einer kleinen Fischzucht direkt im Fluss.
Wir sind ganz schön K.O., aber extra für uns wird heute noch gegrillt. Es gibt Hähnchen, Fischbällchen, in Bananenblätter eingewickelter Fisch und Rochen, Scampis, Würstchen, Krebs und zum Nachtisch gelbe Wassermelone. Wie es sich für Asiaten gehört, werden auch noch ein paar Kracher abgefackelt. Ich spiele mit den Kindern noch eine Runde Fußball und danach ist unser Tag in Brunei schon zu Ende.
Am nächsten Morgen müssen wir um 5 Uhr aufstehen. Es geht heute zurück nach Miri, wo Alan und Michelle zu einer Tempeleröffnung eingeladen sind und uns daran teilhaben lassen. Wir bekommen viel über die chinesische Kultur und Religion erklärt und schauen dem Treiben ganz gespannt zu. Die Leute sind sehr nett zu uns, lächeln uns an, schütteln uns die Hand und fragen woher wir denn kommen. Sogar der Bürgermeister und ein wichtiger Minister schütteln uns die Hand und unterhalten sich kurz mit uns. Die Presse schießt einige Fotos und kurze Videosequenzen von uns. Wir kommen uns vor wie Affen im Zoo, aber es ist lustig. Von den Eröffnungsreden verstehen wir natürlich kein Wort, folgen aber gespannt der Betonung und dem Wechsel der Lautstärke in der chinesischen Sprache. Gegen Ende werden noch die größten Räucherstäbe angezündet, die wir je gesehen haben.
Wir bekommen sogar noch etwas zu Essen und danach geht es wieder zurück nach Brunei. Dort angekommen, fallen wir alle erst mal ins Bett, denn es war eine kurze Nacht und bisher ein anstrengender, aber sehr interessanter Tag. Abends bekommen die drei Kinder von uns noch ein bisschen Deutschunterricht. Wir haben alle großen Spaß und sind danach ganz traurig, dass wir am nächsten Tag schon wieder weiterfahren. Die Zeit hier in Brunei war für uns wieder etwas ganz Besonderes und wir haben hier neue Freunde gefunden.
Am 27. April 2012 · Kommentare deaktiviert für Drei Tage Dschungel pur – Naturwunder Mulu Nationalpark
Zwei der Hauptgründe warum wir nach Borneo gekommen sind, sind der Dschungel und die berühmten Höhlen im Mulu Nationalpark. Nach Mulu kommt man nur mit dem Flugzeug und wir genießen unseren 20-minütigen Flug in einer Propellermaschine ins Dschungelparadies. Die Sicherheitsdurchsagen an Board sind sehr lustig:
„We know that you love your mobile phone very, very, very much. But unfortunately you have to switch it off during the flight.“
„In case of an emergency please take off your high heels, even if they are expensive.“
Der Flughafen ist der kleinste, den wir je gesehen haben. Dafür ist unser Hostelzimmer das größte, was wir bisher gesehen haben 😉
Die Höhlen
Die Hauptattraktion im Mulu Nationalpark sind die vielen Höhlen. Jede bietet Besonderheiten in Größe, Form, Alter, Länge, Aussehen usw. Gleich nach unserer Ankunft besuchen wir die “Deer” und die “Lang” Höhle. In der Deer Höhle leben geschätzte 2-3 Millionen (!) Fledermäuse und das Eingangsportal der Höhle ist so groß, dass man dort die St. Paul´s Kathedrale hineinstellen könnte. Es gibt einige besondere Steinformationen, riesige Haufen von Fledermauskot und „Regen in der Höhle“. Hier ein paar Bilder aus diesen beiden Höhlen.
Am nächsten Morgen geht es per Boot zu zwei weiteren Höhlen: “Clearwater” und “Cave of the Wind”. In letzter windet es öfters, wie der Name schon verrät, und die Clearwater Cave ist die längste Höhle Südostasiens und wird noch heute, im Gegensatz zu den meisten anderen Höhlen, weiterhin von einem Fluss in ihrer Form und Größe verändert. Hier gibt es auch die interessantesten Tropfsteinformationen.
Die Tiere
Abends gehen wir wieder zu der Höhle, in der die vielen Fledermäuse wohnen und hoffen, dass wir sie heute beim Verlassen der Höhle sehen können, denn am ersten Tag hatten sie sich für einen anderen Ausgang entschieden. Und tatsächlich klappt es heute. Es ist ein Naturschauspiel der ganz besonderen Art. Um ihren Feinden (Schlangen und Falken) leichter zu entkommen, sammeln sie sich zunächst in großen Gruppen vor dem Höhlenausgang, fliegen in einem Kreis und wenn genug (mehrere tausend) zusammengekommen sind, fliegen sie gemeinsam in die Wälder, um dort Insekten zu jagen. Dabei bilden sie meist eine lustige Schlangenform am Himmel. Dies wiederholt sich etwa eine Viertelstunde lang, bis alle die Höhle verlassen haben. Beim Vorbeifliegen können wir den Flügelschlag der Gruppe hören. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus und genießen.
Beim Abendessen können wir die Fledermäuse immer aus nächster Nähe bei der Jagd beobachten. Sie fliegen nämlich in das offene Restaurant, wo zahlreiche Flugtierchen um die Lampen herumschwirren, und damit ein einfaches Ziel abgeben. Die Fledermäuse sind präzise Jäger und fliegen dann mit ihrer Beute davon. Wir sind dankbar, dass auf ihrer Nahrungsliste auch Moskitos stehen, denn davon gibt es hier dank ihnen nur wenige.
Abends machen wir eine Nachtwanderung und sehen noch ein paar mehr Tiere als tagsüber. Die nächtliche Geräuschkulisse ist teilweise ohrenbetäubend – ein durchaus spannender Ausflug.
Tagsüber begegnen wir u.a. folgenden Tieren:
Am letzten Tag machen wir früh morgens einen Canopy Walk, d.h. wir laufen auf zwischen Bäumen gespannten Hängebrücken durch den Dschungel. Dies bietet nicht nur eine besondere Aussicht, sondern auch ein paar Tiere, die man vom Boden aus nicht sehen kann.
Abends gehen wir nochmal die Fledermäuse beobachten, denn wir waren am Vorabend so begeistert. Auch wollten wir noch ein Video machen, auf dem das Geräusch der fliegenden Fledermäuse zu hören ist und nicht das blöde Gequatsche der Touristen um uns herum. Leider haben wir das nicht geschafft, denn irgendjemand hatte immer etwas enorm Wichtiges zu sagen 🙁
Der Ausflug in den Mulu Nationalpark war ein weiteres Highlight unserer Reise. Tief im Dschungel den schönen Wald, die vielen Tiere und die einzigartigen Höhlen zu sehen war einfach super. Die Hitze und dazu die Feuchtigkeit waren zwar nicht leicht zu ertragen, aber ohne diese gäbe es das ja schließlich nicht.
Am 23. April 2012 · Kommentare deaktiviert für Erste Höhlenerkundung auf Borneo – Die Niah Caves
Morgens bringt uns unser netter Gastgeber direkt zum Busbahnhof. Dort wartet ein sehr komfortabler Bus auf seine Fahrgäste. Etwa eineinhalb Stunden benötigen wir für die rund 100 Kilometer von Miri ins Landesinnere. Der Bus hält etwa 15 Kilometer vor den Höhlen an einer Haltestelle, von der aus man die Wahl hat ein Taxi zu nehmen oder per Anhalter sein Glück zu versuchen. Da auf Borneo alle immer freundlich zu uns sind, versuchen wir unser Glück am Wegesrand. Bereits nach 5 Minuten Daumen-raus-halten hält eine freundliche Mama an und nimmt uns mit. Bis zum Eingang des Parks laufen wir etwa eine halbe Stunde einen schattigen Weg durchs Gebüsch.
Im Park angekommen steht uns eine einminütige Flussüberquerung per Boot bevor.
Dann laufen wir nochmal etwa drei Kilometer durch den Dschungel und schon sind wir am Eingang der riesigen Höhle.
Der Geruch von Fledermauskot steigt uns direkt vor der Höhle schon ordentlich in die Nase. Doch wie wir gelernt haben, ist sie wichtiger Nährboden für Insekten und außerdem gutes Düngemittel für alle Pflanzen. Wir sind die einzigen Touristen hier. Lediglich zwei oder drei andere Gleichgesinnte treffen wir auf dem Weg. Die Höhlen sind komplett unbeleuchtet und ohne unsere Taschenlampen wären wir komplett aufgeschmissen. Die Wege sind sehr gut, auch wenn wir die ganze Zeit auf Fledermauskot herumlaufen und man die Geländer auf keinen Fall anfassen sollte.
Wie ist es in so einer Höhle? Nun zunächst einmal dunkel 🙂 Es dauert eine kleine Weile, bis man sich an den Gestank gewöhnt, aber sobald der Moment eintritt, kann man die Umgebung sehr bewundern. Bereits nach den ersten Metern sind wir überwältigt von der Größe der Höhle. An manchen Stellen sind es nach oben und nach unten geschätzte 20 bis 30 Meter.
Es ist zwar kühler als draußen, aber sehr feucht, weil an vielen Stellen Wasser tropft. Man schwitzt also auch in der Höhle. Alles was man hört, ist das Fiepen der kleinen Fledermäuse und das plätschern von Wasser in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Sobald man bergab läuft und das Tageslicht nicht mehr sieht, kann es einem aber auch mulmig werden. Dann konzentriert man sich am besten auf die vielen kleinen Fledermäuse, die überall rumhängen und von Zeit zu Zeit auch mal umherfliegen. Neben Fledermäusen leben auch kleine Vögel in diesen Höhlen. Sie bauen kleine Nester und ziehen ihr Jungen darin groß. Wir verbringen gut eine Stunde in der Höhle und sind immer noch nicht bis zum Ende gelaufen. Da wir aber noch den Bus zurück bekommen wollen, machen wir uns wieder auf den Rückweg. Unser Glück des Tages: Nachdem wir bereits eine Dreiviertelstunde in der prallen Sonne gelaufen und pitschnass geschwitzt sind, hält ein Kleinwagen am Wegesrand und fragt uns wo wir hin wollen. Er hat das gleiche Ziel wie wir – Miri.
Nebengeschichte zu den Vögeln in den Höhlen
Was man sich als westlicher Mensch nicht vorstellen kann ist, dass es Menschen gibt, die diese Vogelnester essen. Ja, richtig gelesen, sie werden gegessen. Von wem? Von den Chinesen. Sie gelten als Delikatesse und nach deren Glauben machen sie eine schöne Haut und sind sehr gesund. Um an die Nester heran zu kommen gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder es klettern geschäftstüchtige und mutige Einheimische in den Höhlen zu den Nestern und „pflücken“ sie oder es werden Vogelhäuser speziell dafür gebaut, dass die Vögel in ihnen Nester bauen, die dann viel einfacher „gepflückt“ werden können…
Am 22. April 2012 · Kommentare deaktiviert für Miri – eine Stadt, die vom Öl lebt
Miri ist für uns eigentlich nur Abflugsort zu den berühmten Höhlen im Mulu-Nationalpark. Um dort aber nicht erst auf den letzten Drücker zu erscheinen und unserem lieben Gastgeber aus Kuching wieder etwas Ruhe zu gönnen, machen wir uns rechtzeitig auf den Weg. Als wir am Flughafen auf unseren Bus warten, fallen uns die vielen SUV’s auf, die hier ihre Insassen ein- oder ausladen. In keinem asiatischen Land haben wir bisher so viele große Autos gesehen. Die Antwort darauf bekommen wir später.
Die erste Nacht verbringen wir in einem Hostel und am nächsten Morgen werden wir schon von unserem nächsten Gastgeber abgeholt. Er hat ein großes Programm für uns vorbereitet und zeigt uns die eigentlich attraktionslose Stadt Miri von einer doch ganz schönen Seite. In Miri ist die Ölindustrie zu Hause. Hier entdeckten sie bereits 1910 die erste Ölquelle Borneo´s und bis heute werden viele neue Quellen gefunden. Öl ist hier das zentrale Thema und Shell & Co sind die zentralen Arbeitgeber. Aber nicht nur das schwarze Öl ist hier heißbegehrt, sondern auch Palmöl. Um dieses zu gewinnen, werden Großteile des Dschungels abgeholzt und durch Palmenplantagen ersetzt. Rund um diese Wirtschaftszweige haben es ein paar Familien in Miri zu großem Reichtum gebracht. Sam, unser Gastgeber, geht mit uns in das örtliche „Ölmuseum“, in dem sämtliche interaktiven Ausstellungsstücke nicht mehr funktionieren und die Informationstafeln so technisch und ausführlich dargestellt werden, dass es auch einem Techniker zu viel Inhalt sein kann. Er zeigt uns einen Strand, die riesigen Öltanks am Hafen und die schicksten Villen der Stadt.
Das Highlight des Tages sind aber die vielen lokalen Spezialitäten, die er uns zum Probieren vorsetzt. Es beginnt bereits morgens um 9 Uhr mit einem zweiten Frühstück, bestehend aus einer Suppe mit Innereien vom Schwein und Nudeln… Bis um 13 Uhr war er mit uns bereits in drei verschiedenen Restaurants. Für Fabian sind die Gerichte ganz lecker (Seafood), überraschend gut (Suppe mit Innereien vom Schwein) und auch sehr außergewöhnlich (eine chinesische Suppe so bitter wie kein anderes Lebensmittel, das jemals den Gang in unsere Rachen gefunden hat). Für Nicole gab es zum Glück exotische Getränke die wirklich(!) lecker waren und am Ende des Tages haben wir so viele neue Speisen probiert, wie noch an keinem anderen Tag unserer Reise.
So wurde unser Tag in Miri doch wesentlich interessanter als erwartet.
Am 19. April 2012 · Kommentare deaktiviert für Borneo – zu Besuch bei Richie’s Familie
Heute stehen wir mal wieder früh auf, denn wir wollen jemandem beim Frühstücken zusehen. Nachdem wir eine halbe Stunde zusammen mit drei anderen Touristen vergeblich auf den Bus warten, entschließen wir uns ein Taxi zu teilen. Gegen 9 Uhr morgens findet im Semenggoh Wildlife Rehabilitationszentrum die Fütterung unser rothaarigen „Verwandten“ statt. Wir freuen uns über ein kleines Stück Dschungel, das hier sehr gut gepflegt wird. Für gerade mal 0,75 Cent Eintritt kann man hier zweimal am Tag bei der Fütterung zusehen und staunen. Die Orang-Utans können sich hier frei durch die Gegend schwingen und es gibt nirgendwo Gitter oder Zäune. Das Familienoberhaupt, Richie, männlich, 30 Jahre alt, langhaarig und 140kg schwer, ist deutlich als Alphatier zu erkennen, denn selbst wir haben sofort Respekt vor ihm. Seine jüngeren Familienmitglieder schwingen sich in herrlichen Posen durch die Bäume und wir können ein paar gute Bilder machen. Ein wunderbarer Ausflug.
Am 17. April 2012 · Kommentare deaktiviert für Borneo – Bako Nationalpark
Nach langer Zeit und zum ersten mal in Asien kommen wir wieder in den Genuss, bei einem Couchsurfer übernachten zu können und zum ersten mal auf unsere Reise erwartet uns jemand am Flughafen und holt uns ab 🙂 James ist ein sehr netter und wahnsinnig lustiger Arzt, der hier in Kuching in einer Klinik arbeitet. Es ist noch ein anderer Couchsurfer zu Gast: Mate aus Ungarn.
Nach einem Ruhetag machen wir uns zusammen mit Mate auf den Weg in den Dschungel. Wir haben ja nun bereits einiges auf unserer Reise gesehen, aber diesmal werden wir wieder überrascht. Ein kleines Boot bringt uns auf die Insel zum Bako Nationalpark. Da wir unser Zimmer noch nicht beziehen können, ziehen wir direkt Socken und Wanderschuhe an und machen uns daran, die Insel zu erkunden. Etwa 3 Stunden soll es dauern. Nach 20 Minuten sind wir bereits klatschnass und völlig erschöpft. Es ist einfach viel zu heiß in Kombination mit viel zu feucht. Aber die Landschaft ist wunderschön. Einen so natürlichen Dschungel mit so vielen verschiedenen Pflanzenarten haben wir auf unserer Reise bisher nicht gesehen. Und die Aussichtspunkte sind ebenfalls phänomenal. Wir sehen ganz viele Affen und sind fasziniert, wie sie sich scheinbar schwerelos von Ast zu Ast schwingen. Am nächsten Tag machen wir nach dem Frühstück nochmal eine Wanderung, bis uns am Nachmittag unser kleines Boot wieder abholt. Aber am besten schaut ihr euch die Bilder im Album an.
Am 13. April 2012 · Kommentare deaktiviert für Freitag der 13. in Hanoi
Vietnams Hauptstadt ist laut, hektisch und unübersichtlich. Aber schlimm ist es nicht. Mal wieder staunen wir nur darüber, dass wirklich jeder Einwohner ein Moped besitzt und es auch gerne benutzt. Vorzugsweise parken die Mopeds auf den Gehwegen und die Fußgänger müssen dann auf die Straße ausweichen. Aber das macht nichts, denn alle die vorbeifahren hupen sowieso. Egal ob als Warnhinweis oder einfach aus einer Laune heraus. Am letzten Tag in der Stadt besichtigen wir das Mausoleum von Ho Chi Minh. Es ist ein bisschen gruselig und man darf selbstverständlich keine Bilder machen.
Hier sind ein paar Bilder aus Hanoi und ein Video.
Am 11. April 2012 · Kommentare deaktiviert für Sa Pa – Reisterrassen und Naturvölker mit Englischkenntnissen
Sa Pa liegt auf 1600 Metern Höhe im Norden Vietnams, unweit der Grenze zu China und ist gleichzeitig der nördlichste Punkt unserer Südostasienreise. Wir wollen noch einmal die Natur genießen und entscheiden uns für zwei Wandertage. Doch zunächst steht unsere erste Zugfahrt in Asien an. Wir haben Grund zur Freude, als wir unsere Kabine sehen.
Die Fahrt verläuft angenehm ruhig und ist wesentlich gemütlicher als die Busvariante. Als wir gegen halb sechs Uhr morgens ankommen und zum Hotel gefahren werden, sehen wir schon, dass das Wetter diesmal nicht so mitspielt, wie wir es gehofft hatten. Als wir aussteigen beginnt ein Wolkenbruch. Nach dem Frühstück ist es auch nicht besser, aber wir haben ja bereits die Wanderung bezahlt, also gehen wir trotzdem los. Mit Regenponcho versteht sich. Dass er nicht viel nützt, merken wir etwa 15 Minuten nach dem Loslaufen…
Im Regen geht es erst eine ganze Weile bergab und wie es immer so ist, später den ganzen Weg wieder bergauf 🙂 Viel sehen wir an diesem ersten Tag leider nicht, aber wir können erahnen, dass die Gegend ziemlich schön sein muss.
Am nächsten Tag beschließen wir einen faulen Tag einzulegen und besseres Wetter abzuwarten. Am Vormittag gibt es eine Regenpause und wir können erste schöne Fotos machen.
Am dritten Tag werden wir für unser Warten belohnt. Sonnenschein. In einer netten Gruppe mit einer kleinen deutschen Familie aus Singapur und zwei Brasilianern machen wir uns auf den Weg. Ein paar Bewohnerinnen der Bergdörfer, die Souvenirs verkaufen wollen, freuen sich schon auf uns…
Schnell merken wir, dass alle Englisch sprechen – genau 5 Sätze. Nachdem unsere Begleiterinnen dann wissen woher wir kommen, wie wir heißen, wie alt wir sind, ob wir Geschwister haben und ob wir verheiratet sind, wird es ganz still. Aber zum Glück gibt es ja genügend Touristen mit denen wir uns hervorragend unterhalten können 🙂 Der Tag ist sehr schön und wir sind sehr froh über die Wetteränderung.
Am nächsten Tag geht es mit dem Zug wieder zurück nach Hanoi, 11 Stunden Fahrt in komfortablen Touristensitzen 😉
Es hätte auch schlimmer sein können:
Alle weiteren Bilder aus Sa Pa findet ihr im Album.
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