Myanmar – ein besonderes Land

Am 6. Februar 2012 · Kommentare deaktiviert für Myanmar – ein besonderes Land

Wie soll man ein Land beschreiben, das so anders ist, als alles was man bisher gesehen hat? Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. In einigen Orten gibt es mehr Pferdewagen als Autos, wie auch in Thailand und Malaysia scheinen sehr viele ein eigenes Moped zu haben, eigene Autos hat fast niemand. Die LKWs und Personentransporter kommen über das Baujahr 79 kaum heraus, damit erübrigt sich auch die Frage nach G-KAT, Partikelfilter und Umweltplakette in der Windschutzscheibe. Obwohl hier Rechtsverkehr herrscht, haben die Fahrzeuge das Lenkrad mal auf der rechten, mal auf der linken Seite. Die Busbegleiter dienen bei einem Rechtslenkerbus als „Überholauge“ und sagen dem Fahrer Bescheid, wenn er ausscheren kann. Auf den Straßen regieren das Chaos und der, der am lautesten, längsten oder am meisten hupt. In der ehemaligen Landeshauptstadt sehen wir nur an den ganz großen Kreuzungen Ampeln. Überall sonst gilt: wer zuerst kommt… Vielleicht ist das auch gut so, denn nirgendwo haben wir so viele Stromausfälle, manchmal mehrere pro Tag, erlebt.

Die Menschen in fernen Ländern sind anders und sie sehen auch anders aus 🙂 Die Männer und Jungs tragen hier beispielsweise Röcke und wenn sie einen anlächeln, sehen Sie aus wie Vampire. Das ist kein Scherz! Und man muss aufpassen, denn sie spucken ihr „Blut“ einfach überall hin, mitten auf die Straße, inklusive Ekelgeräusch des „Rotzehochziehens“. Diese rote Masse ist hier wohl so beliebt, wie es in Peru die Kokablätter sind. Es stinkt eklig, wenn jemand in unmittelbarer Nähe steht und es lässt die Zähne quasi verfaulen. „Betel“ heißt wohl die Mischung aus Pflanzenblatt, ein paar Krümeln Tabak und eben dieser besonderen Pflanze. Sie verfärbt den ganzen Mund rot. Nach dem Geruch zu urteilen, kann das unmöglich schmecken und wenn man die Zähne der Herren so betrachtet, hat man auch gar keine Lust es zu probieren. Bei den Mädels ist das Zeug zum Glück nicht so beliebt. Sie tragen meistens lange Röcke und ein farbig abgestimmtes Oberteil dazu. Alle haben schwarze Haare und meistens zum Zopf gebunden oder hochgesteckt. Ach ja und sie lassen die Haare so lange wachsen, bis sie verheiratet sind und dann schneiden sie sie kürzer.

Wie in vielen asiatischen Ländern gilt auch hier die weiße Hautfarbe als besonders schön. Deshalb ist man auf die Idee gekommen seine Haut vor der Sonne zu schützen. Neben Hüten und Sonnenschirmen haben die Menschen hier eine ganz bestimmte Paste, von der sie sich den Effekt unserer wunderbaren LSF 45 Sonnencreme erhoffen. Die Paste wird aus einer speziellen Holzsorte gewonnen. Dann wird sie je nach Geschmack im Gesicht verteilt um die Haut heller erscheinen zu lassen, sich vor der Sonne zu schützen und Falten zu verhindern. Manche sehen aus wie Clowns, weil sie einfach zwei große gelbe Punkte auf den Wangen haben. Andere schmieren sich das Gesicht komplett und ganz dick damit ein.

Was wir in diesem Land sehr vermisst haben, sind kulinarische Highlights. Zwar hatten wir einen guten Maissalat und auch die Tomatensalate haben gut geschmeckt, aber die gab es leider nicht überall. Ansonsten schmeckte das Essen eher fad, wenig gewürzt und war sehr fettig. Hinzu kommt, dass die Straßenstände auf Grund der „anderen“ Gerüche sehr stark von Fliegen frequentiert werden und man nicht so viel Lust darauf hat etwas zu probieren.

Am meisten belastet hat uns allerdings die Luft. Das ganze Land hängt unter einer riesigen Rauchglocke. Wir hatten zu keiner Zeit, an keinem Aussichtsplatz eine freie Sicht. Und das liegt nicht an irgendwelchen Seen oder hoher Luftfeuchtigkeit. Wir erklären es uns folgendermaßen: Eine Ursache sind Abgase von Bussen, LKW und Mopeds, dann kommt noch hinzu, dass viele Straßen noch nicht komplett asphaltiert sind und somit sehr sehr staubig. Eine weitere Ursache ist wohl vor allem die fehlende Energieversorgung und die nicht vorhandene Müllverarbeitungsindustrie. Für jede Mahlzeit muss ein Feuer gemacht werden, nicht nur in den Privathütten sondern auch in allen Restaurants und an allen Straßenständen und das sind wirklich viele. Falls sich dann die Menschen doch entscheiden, einen Teil des herumliegenden Mülls (der vorrangig aus Plastik besteht) mal beiseite zu kehren, dann wird er auch verbrannt. Alle, die die ehemalige DDR noch aus den Zeiten der vielen Schornsteine und W50`s kennen, die können sich ein ungefähres Bild machen. Es fällt schwer zu atmen und nach einem Tag an der Luft ist einfach alles dreckig und staubig. Nicht nur man selbst fühlt sich grau, man sieht es auch überall. Die Blätter der Bäume entlang der Straße sind staubig, sandig und grau.

Das von uns öfters erwähnte Problem mit den Unterkünften macht uns nach drei Wochen auch ganz schön platt. Abgesehen von dreckigen Zimmern, Bädern und Handtüchern hatten wir auch nur ein mal ein Zimmer, wo man aus dem Fenster schauen bzw. dieses öffnen konnte. An Ausschlafen war nie zu denken, denn entweder kam der Bus mitten in der Nacht an oder fuhr früh morgens los, oder aber es gab schon früh morgens eine solche Geräuschkulisse, dass man einfach aufwachen musste. Entweder war es eine Küche im Nebengebäude, Fahrzeuge oder Mönchsgesänge, die durch das ganze Viertel hallten.

Die Englischkenntnisse der meisten Einwohner reichten leider nicht aus, um über die aktuelle politische Lage zu sprechen. Da haben wir nur einen erwischt. Er erzählte uns, dass das ganze Land seine Hoffnung in Aung San Suu Kyi legt. Sie ist mittlerweile aus der Gefangenschaft entlassen worden und darf im Moment an einigen Entscheidungen mitwirken. Im April kann ihre Partei erstmals ins Parlament gewählt werden, aber die eigentliche große Wahl findet erst in vier Jahren statt und bis dahin wird wohl noch eine Menge Wasser den Yangon hinunter fließen. Und wenn sie dann noch lebt, so sagt man uns, wird sie bestimmt auch endlich Präsidentin werden.

Zum Schluss können wir sagen, dass auch in diesem Land alle Menschen sehr freundlich zu uns waren. Sehr angenehm ist auch, dass die Kinder, wenn sie „Hello“ rufen, es auch einfach so meinen. Man kann einfach lächeln, winken und dann freuen sich beide. Es hat uns niemand angebettelt, obwohl es sehr zu erwarten wäre. In den Hotels konnten einige sogar „Guten Tag“ und ein paar weitere Wörter auf Deutsch sagen. Wir haben uns zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt. Als Tourist ist man hier noch einer von wenigen (unter vielen Franzosen) und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sich das ändert. Wir haben sogar Geschenke bekommen: Ein LKW Fahrer streckte im Vorbeifahren eine Mandarine aus dem Fenster, ein anderer schenkte und ein Stück Apfel und ein Hotelangestellter zwei kleine Anhänger zum Andenken an Myanmar.

Dieses Land würden wir nicht unbedingt für den Erholungsurlaub empfehlen. Wer jedoch eine kleine Zeitreise unternehmen will und sich traut auf jeglichen westlichen Standard zu verzichten, der wird hier sein Abenteuer finden können. In jedem Fall würde eine Atemmaske einiges angenehmer machen. So ganz können wir die überschwängliche Begeisterung anderer Reisender also nicht nachvollziehen. Es gibt definitiv schöne Flecken hier aber man findet kaum saubere Luft oder saubere Unterkünfte, was auf Dauer doch sehr anstrengend ist. Vielleicht geht es aber dem ein oder anderen so wie einem Franzosen, der uns auf die Frage, warum es ihm hier so gut gefällt folgende Antwort gab: „Ich bin ein großer Fan von Indien. Hier ist es genauso dreckig wie in Indien, und deshalb fühle ich mich hier sehr wohl.“

Na dann, Indien wir kommen bald!

 

Noch ein paar abschließende Kuriositäten:

Geldschein Unverständliches Busticket Müll DSC01449 MP3

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Zurück in Yangon

Am 5. Februar 2012 · Kommentare deaktiviert für Zurück in Yangon

Wieder an unserem Ausgangspunkt angekommen, wollen wir endlich mal wieder etwas leckeres essen. Wir entscheiden uns für einen Pizzaladen, der anscheinend nach Originalrezepten aus Italien Pizza macht. Die Vorfreude ist riesig und wir warten gespannt auf unsere Pizza Caprese. Als diese auf den Tisch kommt, schauen wir erst mal ungläubig auf unsere Teller. Die Pizza erweist sich als gebackener Pizzateig, auf den danach dann die Tomaten, Basilikum, Mozzarellakäse, Olivenöl und Oregano verteilt wurde. Die einzelnen Zutaten schmecken zwar alle gut, aber ohne Tomatensoße und kalt schmeckt es dann doch nicht so wie wir es uns erträumt hatten. Es soll einfach nicht sein mit dem Essen hier.

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Abends werfen wir noch einen Blick auf die berühmte und 2500 Jahre alte Shwedagon Pagode, die man als Myanmarbesucher gesehen haben sollte. Wir begnügen uns mit der Außenansicht.

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Damit haben wir in Myanmar alles gesehen was wir sehen wollten und mehr erlebt und gesehen als wir uns vorstellen konnten. Morgen haben wir noch einen Erholungstag und dann geht es zurück nach Thailand, wo wir unsere Schlaf- und Essensspeicher wieder auffüllen werden.

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Der Goldene Felsen

Am 3. Februar 2012 · Kommentare deaktiviert für Der Goldene Felsen

Eine der für uns letzten Attraktionen von Myanmar steht heute auf dem Programm: Der Goldene Felsen. Für die Einheimischen ist dieser eine wichtige Pilgerstädte, zu der man mindestens ein mal im Leben gehen sollte. Für uns ist es ein weiteres Abenteuer in diesem Land.

Sollten wir uns kürzlich über mangelnde Beinfreiheit in einem der lokalen Busse beschwert haben, so ziehen wir dies zurück, denn wir wissen nun, dass das damals ein Luxusbus war. Denn heute wartet auf uns ein Kleinlaster, auf dessen Ladefläche sechs Holzbalken als Sitzfläche befestigt sind und der erst losfährt, wenn sich mindestens 40 Personen an Board befinden. Dank einiger Kinder schafft es unser Transporter auf 50!

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Es gibt fast keine Möglichkeit sich festzuhalten oder abzustützen und die Straße geht steil nach oben und die Kurven sind meist sehr eng. Man stößt ständig an seine Sitznachbarn und die Knie an den vorderen Balken. Zum Glück dauert die Fahrt nur etwa 40 Minuten.

Danach setzt sich der Weg ebenso steil und kurvenreich fort, jetzt allerdings zu Fuß. Es ist sehr warm, obwohl es heute (zum Glück) bewölkt ist. Oben angekommen muss zunächst ordentliche Kleidung angelegt werden, damit Buddha nicht beleidigt wird.

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Am Ende des Pfades thront dann der hoch verehrte Goldene Felsen der Schwerkraft trotzend auf einem anderen Felsen. Schon für sich ein faszinierender Anblick, noch getoppt durch die Gläubigen, die diesen mit Blattgold vollkleben, anbeten und kleine Geldrollen unter ihn klemmen, weil es wahrscheinlich Glück oder Wohlstand oder beides bringen soll. Die Geldbündel die umfallen, werden sofort von einem Regierungsbeamten eingesteckt, und zwar in die eigene Tasche.

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Wir verweilen ein wenig und machen es uns auf dem Rückweg auf einer kleinen Terrasse gemütlich, denn die Luft ist hier ganz erträglich und es gibt auch keinen Straßenlärm. Danach geht’s per Transporter wieder zurück in die Stadt und morgen sind wir schon wieder in Yangon, dem Start- und Endpunkt unserer Myanmarreise.

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Ein abenteuerlicher Tag

Am 1. Februar 2012 · Kommentare deaktiviert für Ein abenteuerlicher Tag

Heute ist mal wieder so ein Tag, wo wir morgens noch nicht wissen wo wir heute Abend sein werden. Wir haben es uns in den Kopf gesetzt, auf dem Weg zurück in Richtung Yangon noch die neue Hauptstadt zu besichtigen. Wir hatten ja bereits erzählt, dass ein Astrologe der Regierung empfohlen hatte, die Hauptstadt Yangon woanders hin zu verlegen. Laut Reiseführer existiert dort jetzt eine Geisterstadt, die bisher lediglich von den Reichen des Landes genutzt wird. Es gibt dort wohl keine wirklichen Touristenattraktionen, nur unglaublich teure Hotels und kaum Menschen. Erst 2005 wurde beschlossen, diese neue Stadt aufzubauen. Leider konnte uns bisher noch nirgends jemand sagen, ob unser Plan überhaupt umzusetzen ist, aber wir wollen es versuchen.

Morgens um sieben nehmen wir wieder ein Taxi zurück nach Mandalay. Dort kaufen wir die Tickets für den Bus in die neue Hauptstadt, die übrigens Nay Pyi Taw heißt. Es spricht wieder mal keiner Englisch, aber mit vielen Gesten klappt es dann doch. Leider ist der nächste Bus schon voll und wir müssen noch fast zwei Stunden warten. Also trinken wir erst mal einen Kaffee in einer gepflegten Teestube.

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Nach etwa vier Stunden kommen wir, als einzige Touristen, in der Hauptstadt an. Wir steigen aus dem Bus aus und sind sofort von einer Menschentraube umzingelt. Manche bieten uns (auf birmanisch) ihre Taxidienste an, andere wollen einfach nur sehen wer sich denn hierher verirrt hat, denn es kommen kaum Touristen in diese Stadt. Wir finden einen Taxifahrer der uns zumindest auf Englisch begrüßen kann und uns die Preistafel für Taxifahrten unter die Nase hält. Für birmanische Verhältnisse unglaublich teure 15 Euro pro Stunde kann man sich durch die Stadt fahren lassen. Wir erklären ihm also, dass er uns eine Stunde herumfahren soll, und wir nach dieser Stunde an einem anderen Busterminal ankommen müssen, damit wir einen Bus weiter in den Süden nehmen können. Er gibt vor uns verstanden zu haben wir fahren in einem hochmodernen Taxi (d.h. mit Klimaanlage und Taxameter) los.

Es ist wirklich eine Geisterstadt. Es gibt zwei- bis achtspurige Straßen (pro Richtung!), aber so gut wie keine Fahrzeuge oder Menschen. Neben den Straßen gibt es schöne Grünanlagen und alles wirkt noch relativ sauber und gepflegt. So sind auch die meisten Menschen, die wir sehen damit beschäftigt, die Bepflanzungen zu pflegen. Wir fahren an großen Hotelanlagen vorbei, an Wohngebieten in denen keine Menschen zu sehen sind und am Regierungsviertel mit den zahlreichen Ministerien. Auf der Straße gibt es immer nur vereinzelt mal ein Moped oder ein Auto. Wahrscheinlich hat es die Regierung nicht mehr ertragen können, das Elend der eigenen Bevölkerung in Yangon zu sehen und hat sich hier eine eigene, schöne Welt, möglichst weit weg vom eigenen Volk, aufgebaut.

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Natürlich musste auch hier nach dem großen Vorbild in Yangon eine Pagode gebaut werden. Etliche Tonnen Gold sind darin verarbeitet, als ob man mit dem Geld nicht Wichtigeres hätte anstellen können.

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Auf dem Weg zum Zielpunkt sehen wir noch eine Gruppe von Frauen, die gerade mit Besen die vierzehn Spuren der Straße säubern!

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Nach einer Stunde und zehn Minuten erreichen wir den Busbahnhof. Leider hat sich unser Taxifahrer als völlige Englischniete herausgestellt, sodass unsere Fragen unbeantwortet blieben und wir auch nichts über die Stadt erfahren haben. Dafür sind wir froh, als wir erfahren, dass unser Plan aufgeht und wir heute noch einen Bus für die Weiterfahrt nehmen können. Schon in eineinhalb Stunden soll es losgehen. Doch erst mal müssen wir noch Papierkram erledigen und der Busticketverkäufer verschwindet für fast eine halbe Stunde mit unseren Ausweisen. Unser Taxifahrer sitzt noch immer bei uns. Wieso wissen wir nicht, denn er kann es uns ja nicht sagen. Als er dann irgendwann geht, wissen wir es. Er möchte jetzt, dass wir ihn für zwei Stunden bezahlen. Wir halten es erst für einen Scherz und strecken ihm einfach das Geld für eine Stunde – wie vereinbart – hin, doch er nimmt es nicht an und besteht auf die Bezahlung für zwei Stunden, eine davon ist er nur rumgesessen. Er schaltet den Busticketverkäufer als Übersetzer ein und wir diskutieren bestimmt zehn Minuten hin und her, bis er dann das Geld doch annimmt und beleidigt davonzieht. Wir fanden das angesichts des ohnehin schon viel zu hohen Preises doch ganz schön dreist.

Eine Stunde später sitzen wir dann in einem wieder ziemlich abgewrackten Bus. Bei der Fahrt aus der Stadt hinaus stellen wir erstaunt fest, dass auch hier, wo kaum Leute wohnen, die Stadt im Rauch versinkt. Der Staub, der Gestank und das Gewürge/Gerülpse/Ausspucken der anderen Fahrgäste im Bus macht uns heute doch etwas zu schaffen. Vielleicht war es einfach ein zu langer Tag oder besonders Viel heute, aber vermutlich schlagen uns der ganze Dreck und Gestank, das nicht so gute und immer fettige Essen und die schmuddeligen Gästehäuser langsam aufs Gemüt. Wir freuen uns darauf, bald wieder in Thailand zu sein.

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Pyin U Lwin

Am 31. Januar 2012 · Kommentare deaktiviert für Pyin U Lwin

Ein Taxi, welches wir uns mit zwei Einheimischen teilen, bringt uns in zwei Stunden nach Pyin u Lwin. Es geht die meiste Zeit bergauf, der Fahrer hält zwei mal an um im Motorraum an etwas herumzuschrauben und die ganze Fahrt über atmen wir Abgase ein, die direkt ins Auto hinein zu strömen scheinen. Als wir ankommen stinken unsere Klamotten danach und uns ist ganz schön schummrig. Noch schummriger wird es, als wir unser Hotelzimmer vorfinden. In keinem anderen Land herrschte so ein schlechtes Verhältnis zwischen Preis und Qualität. Wir legen unsere Sachen ab und gehen erst mal etwas Essen. Auch in dieser kleinen Stadt finden wir den gleichen Gestank und Dreck vor. Während der Suche nach einer anderen Unterkunft wird uns beiden kurz nacheinander ziemlich übel und wir verbringen der Rest des Tages im Hotel, das diesen Namen eigentlich nicht verdient. Wir haben uns wohl was eingefangen und warten darauf, dass die Zeit vergeht und es besser wird.

Der nächste Tag bringt die erhoffte Besserung und wir fühlen uns nicht mehr ganz so schwach. Wir laufen zum Bahnhof und wollen uns nach Zügen Richtung Süden erkundigen, aber der Mensch, der wahrscheinlich zum Bahnhof gehört, spricht kein Englisch. Also wieder zurück in die Stadt, wo wir ein anderes Hotel finden und sofort umziehen. Nach so viel Anstrengung müssen wir uns erst mal wieder hinlegen. Danach machen wir uns auf den Weg zum botanischen Garten, dieser soll nur 20 Minuten entfernt sein. Nach fast einer Stunde kommen wir dann auch schon an. Hier ist es wirklich schön. Es gibt natürlich viele Pflanzen, ein paar Vögel, einen Aussichtsturm und vor allem mal ein bisschen frischere Luft und auch viel weniger Lärm. Wir genießen das besonders und machen uns am späten Nachmittag wieder auf den Rückweg. Ein Kutschenfahrer erleichtert uns den Rückweg in die Stadt.

Der kleine Ausflug nach Pyin U Lwin war ganz nett, hauptsächlich dank dem botanischen Garten, aber ansonsten gibt es dort nicht so viel zu tun oder zu entdecken.

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Mandalay

Am 29. Januar 2012 · Kommentare deaktiviert für Mandalay

Eine sechsstündige Busfahrt bringt uns nach Mandalay. Im Hotel schließen wir uns mit einem Chinesen für ein Dreierzimmer zusammen, denn die Hotels sind hier ganz schön teuer. Gleich darauf machen wir uns mit ihm auf den Weg, und besteigen den Mandalayhill, einen Aussichtspunkt, auf dem es natürlich auch jede Menge Tempel gibt, Die Stadt sieht man kaum, denn auch hier ist es sehr diesig von dem vielen Rauch. Es wundert uns sehr, denn die ganze Stadt ist von riesigen Grünflächen umgeben und trotzdem ist die Luft so schlecht. Abends finden wir ein leckeres, indischen Straßenrestaurant und essen uns zu zweit für nur einen Euro satt. Die Bestellung ist auch so eine Sache für sich. Die Bedienung versteht kein Englisch und kann auch die birmanische Bezeichnung nicht lesen. Mit drei Kellnern im Verbund klappt es dann aber.

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Die Straßen hier sind recht chaotisch, denn sie sind auch für die Fußgänger gedacht, da die Gehwege völlig zugestellt sind. Auch hier ist es wieder sehr dreckig, staubig und laut. Trotzdem gibt es auch hier wieder Interessantes, z.B. die wohl kleinste Tankstelle der Welt.

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Am nächsten Tag steht eine Tagestour in die nähere Umgebung auf dem Programm. Zusammen mit dem Chinesen und zwei weiteren Reisenden, chartern wir einen kleinen Pickup, der uns heute von Stadt zu Stadt fahren wird. Es sind alles ehemalige Hauptstädte und wieder übersät mit Tempeln. Gleich bei der ersten Tempelanlage noch in Mandalay selbst, wollen sich etwa zehn Mädels und ein Junge mit Nicole und manchmal auch mit mir fotografieren lassen. Sie machen einfach Fotos mit uns, stellen uns aber gar keine Fragen. Wir findens lustig und machen natürlich mit.

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Ein Highlight ist noch die längste Teakholzbrücke der Welt, die aber eigentlich gar nicht sooo besonders ist. Die Umgebung ist allerdings ganz nett, denn man sieht viele Fischerboote und Landwirte bei der Bestellung der Reisfelder mit einem Ochsenkarren.

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Wir laufen einmal drüber und danach geht es zu einem nahegelegenen Kloster, wo hunderte von Mönchen zu Mittag essen, beobachtet von unzähligen Touristen, die sich auch noch als Reisschöpfer betätigen können. Wir verstehen überhaupt nicht was das ganze soll, denn in jeder Kantine kann man das gleiche Prozedere beobachten.

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Die restlichen „Highlights“ halten sich in Grenzen, denn nach den vielen Tempeln in Bagan hat man eigentlich genug davon gesehen. Auf einer Insel werden wir noch mit einem Pferdekarren herumgefahren und besteigen zum Schluss einen ziemlich schiefen Turm mit gerader Spitze.

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Bevor es für den Sonnenuntergang noch einmal zur Brücke geht, kauft Nicole einem kleinen Mädchen noch einen neuen Sonnenhut ab.

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Wir essen wieder beim Inder auf der Straße zu Abend und morgen geht’s nach Pyin U Lwin, wo wir dem Gestank und Dreck der Stadt zu entkommen hoffen.

Im Album gibt es noch mehr Bilder.

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Bagan – das Tempelparadies

Am 27. Januar 2012 · Kommentare deaktiviert für Bagan – das Tempelparadies

Die Landschaft rund um Bagan hat vor allem eins zu bieten: historische Tempelanlagen soweit das Auge reicht. Zählt man die ganz kleinen mit, kommt man auf um die 4000 Tempel auf einer relativ kleinen Fläche. Es ist natürlich unmöglich alle anzusehen und eigentlich auch nicht nötig, da sie sich für den Laien alle sehr ähneln. Wir leihen uns Fahrräder und radeln los. Hier und da halten wir an, schauen einen Tempel an, klettern hinauf wo es möglich ist und sind erstaunt über die vielen Spitzen der Pagoden und Stupas, die hier in den Himmel ragen. An den größeren Tempeln gibt es immer viele Händler, die einem Souvenirs andrehen wollen. Überall gibt es das Gleiche und man ist bald ein bisschen genervt.

Nach dem Mittagessen müssen wir feststellen, dass wir auch heute wieder Pech mit einem der Fahrräder haben. Bei Nicole’s Fahrrad ist der vordere Reifen platt, aber zum Glück ist eine kleine Werkstatt in der Nähe und der Fachmann tauscht für einen Euro einen kleinen Schlauch am Ventil aus. Drei Minuten später ist die Luft wieder raus und dieses Mal prüft er den Schlauch und entdeckt fünf Löcher. Für nochmal 2,5 Euro werden diese repariert und somit haben uns die Reparaturen mehr gekostet als die Miete für die beiden Fahrräder 🙂

Fahrradwerkstatt

Auf dem Rückweg machen wir es uns auf einem Tempel gemütlich und beobachten den Sonnenuntergang.

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Danach kommen wir völlig verstaubt und zugehupt wieder in unserem Gästehaus an. Mit dem Hupen in Myanmar verhält es sich ungefähr wie folgt. Grundsätzlich wird an übersichtlichen Stellen, beim Überholen und auch einfach mal so gehupt. Am besten ist es, wenn beim Überholen auch noch ein Fahrzeug entgegenkommt. Es hupt zunächst derjenige, der gleich überholen wird, um alle zu warnen. Der Entgegenkommende hupt zurück, um den Überholenden zu warnen, bloß nicht zu weit auf dessen Spur zu kommen. Der Überholende bestätigt hupend die Warnung und warnt nochmals alle in der näheren Umgebung. Nach dem Überholvorgang beglückwünschen sich die beiden wiederum hupend zum erfolgreichen Überholvorgang und verabschieden sich dann hupend voneinander. So oder so ähnlich muss es wohl sein. Wir fragen uns, ob es hier überhaupt zu Unfällen kommt, denn so viel wie hier gehupt wird, dürfe eigentlich nichts passieren. Eine weitere Plage für Fahrradfahrer sind die Auspuffrohre, die direkt auf Kopfhöhe enden und einem die ungefilterten Abgase direkt in die Lunge schießen.

Nichtsdestotrotz machen wir uns auch am zweiten Tag nochmals mit dem Fahrrad auf den Weg. Heute fahren wir eine relativ ruhige Straße entlang und können das Radeln in der schönen Umgebung richtig genießen. Wir schauen nochmal ein paar Tempel an und genießen die letzten Stunden in der Natur, bevor es morgen nach Mandalay geht, der zweitgrößten Stadt des Landes.

Jede Menge Tempelbilder und mehr gibt’s im Album.

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Eine abenteuerliche Busreise

Am 25. Januar 2012 · Kommentare deaktiviert für Eine abenteuerliche Busreise

Nach zwei erholsamen Tagen am Inlesee fahren wir heute weiter nach Bagan. Bereits um 3:20 Uhr morgens klingelt der Wecker und pünktlich um vier Uhr wartet bereits ein Tuk-Tuk-Fahrer wie bestellt vor unserem Hostel. Es ist ganz schön kalt, aber wir sind gut eingepackt. Auf dem zweiten Bild das ist kein Schnee, sondern der übliche Staub und Rauch in der Luft.

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Nach 30 Minuten erreichen wir die Kreuzung, an der um fünf Uhr der Bus vorbeikommen soll. Wir wurden ja vorgewarnt, dass es nur ein Lokal- und kein Reisebus sei, aber was da um halb sechs endlich eintrudelt, ist dann doch etwas überraschend. Unsere Rucksäcke werden aufs Dach gespannt und wir steigen ein. Die Holzsitze reichen von der einen Schulter bis zum Schulterblatt der anderen und zwischen dem eigenen Sitz und dem vorne dran ist gerade mal eine Handlänge Platz. Naja, sind ja nur 10 Stunden.

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Nach 2 Stunden erreichen wir den Ausgangsort unserer Wanderung vor ein paar Tagen. Wir haben also gerade mal 50 Kilometer zurückgelegt und Knie und Rücken schmerzen schon. Gegen zehn Uhr wird es aber zumindest ein bisschen wärmer im Bus, und wir können die erste Jackenschicht ablegen. Die Qualität der Straße ist bestenfalls Feldwegniveau. Sie ist mal geteert, mal ungeteert, aber immer sehr holprig und der Bus schleicht nur so vor sich hin. Der Bus wird immer voller und als es keine richtigen Plätze mehr gibt, wird ein kleiner Plastikstuhl in den Gang gestellt.

Als wir Hunger bekommen, versuchen wir unsere Kekspackung aufzumachen, die so eng mit einem kleinen Gummi verschlossen ist, dass dieses sich kaum bewegt. Die einheimischen Mädels neben uns lachen sich schon kaputt und bieten uns an, die Tüte zu öffnen. Nach drei Sekunden ist die Packung auf, aber auch das Gummi zerstört. Einen Ersatz bekommen wir aber mit einem Lächeln auch noch überreicht.

Gegen 15 Uhr kommen wir dann ein wenig erschöpft am Zielort an. Eine Pferdekutschenfahrer bietet uns für zwei Euro seinen Dienst an, aber wir suchen dann doch lieber zu Fuß nach einer Bleibe. Nachdem diese gefunden ist, laufen wir in die Stadt, denn wir brauchen dringend etwas zu essen. Wir finden einen netten Laden in dem es gute Burger geben soll – genau das richtige für unsere leeren Mägen.

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Der Besitzer ist sehr nett und zeigt uns, was er in seinen vier Stunden Deutschkurs schon alles gelernt hat. Wir lernen noch ein paar birmanische Worte und kommen ins Gespräch. Es erzählt uns, dass er das Restaurant leitet und seine halbe Familie dort mitarbeitet. Er hat vor ca. 10 Jahren angefangen in der Gastronomie zu arbeiten, damals für 2 Euro im Monat. Sein Chefkoch, ein guter Freund von ihm, bekommt von ihm einen besonders guten Lohn von 16 Euro im Monat. Unsere zwei Burger und drei Dosen Bier kosten 10 Euro. Wir werden wieder einmal sehr nachdenklich.

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Nyaungshwe am Inlesee

Am 24. Januar 2012 · Kommentare deaktiviert für Nyaungshwe am Inlesee

Nach unsere Wanderung erholen wir uns zwei Tage in diesem kleinen Ort. Viel zu tun oder zu sehen gibt es hier nicht. Wie im ganzen Land gibt es hier viele Pagoden, Stupas und Tempel. Immer alle schön mit Gold verziert. Man könnte meinen, man sei im reichsten Land der Welt unterwegs, dabei ist wohl eher das Gegenteil der Fall.

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Trekking in Myanmar

Am 22. Januar 2012 · Kommentare deaktiviert für Trekking in Myanmar

Die Anfahrt von Yangon in die Berge

Mittags nehmen wir ein Taxi, welches uns in 45 Minuten vom Hotel zum Busterminal bringt. Das Busterminal gleicht hier aber eher einem Stadtgebiet: In zahlreichen Straßen und Querstraßen steht Bus an Bus und dank der birmanischen Schrift hat man als Ausländer keine Chance irgendetwas zu erkennen. Der Taxifahrer kennt sich aber aus und bringt uns zur richtigen Busgesellschaft. Bis auf das nicht mehr vorhandene Profil auf den Hinterreifen sieht der Bus eigentlich ganz OK aus.

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Pünktlich um 15 Uhr fahren wir los, die Landschaft gleicht ein wenig Mitteleuropa und beim Zwischenstopp an der Raststätte lernen wir ein paar andere Touristen aus dem Bus kennen. Im Bus selbst laufen entweder Karaokevideos oder unterirdisch schlechte Serien, mit denen man bei uns wahrscheinlich nicht mal kleine Kinder zum Lachen bringen könnte. Den Einheimischen scheint es aber zu gefallen. Uns geht die Musik ein wenig auf die Nerven und da es schon bald dunkel und an Schlaf nicht mal zu denken ist, sind wir froh um unsere Bücher und Stirnlampen.

Nach einem weiteren Zwischenstopp kommen wir frühzeitig um zwei Uhr morgens am Zielort an und können gar nicht glauben, wie kalt es hier ist. Wir haben noch kurze Hosen an und die Temperaturen liegen irgendwo bei knapp über null Grad. Zum Glück holt uns ein älterer indischer Mann aus dem Hotel ab, zeigt uns den Weg und dann auch unser Zimmer. Das reservierte Zimmer ist wohl nicht mehr verfügbar und so werden wir in einen Schuppen gesteckt, in dem die gleichen Temperaturen herrschen wie draußen. Wir sind viel zu müde und eingefroren um uns darüber noch Gedanken zu machen und wir wollen einfach nur noch schlafen.

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Die Vorbereitungen

Die eiskalte Nacht endet mit wenig Schlaf, aber dafür beginnt der Tag mit wärmenden Sonnenstrahlen auf der Terrasse und einem indischen Frühstück. Da wir noch immer frieren, bleiben wir noch eine Weile in der Sonne, bis diese dann von der Terrasse verschwindet. Nach dem Frühstück dürfen wir unser Zimmer wechseln und sind sehr froh darum. Wir haben sogar ein Badezimmer dabei. Leider keine warme Dusche 🙁 Wir suchen uns fürs Mittagessen ein Restaurant und treffen in dem kleinen Ort wieder auf die anderen Touris aus dem Bus. Wir tauschen unsere Trekkingangebote aus und wollen uns am Abend nochmal mit ihnen treffen. Wir einigen uns schließlich auf eine nette Einheimische als unseren Guide, bekommen von ihr noch ein paar Infos und machen uns alle auf den Weg um zu packen. Vorher essen wir noch in einem Restaurant typischen Essen aus Myanmar. Zu unserem bestellten Curry mit Reis gibt es noch zahlreiche Schüsselchen mit getrocknetem Fisch, Pasten und sonstigen Dingen, von denen uns aber nichts so richtig schmeckt. Nachdem uns Thailand mit so gutem Essen verwöhnt hat, sind wir von Myanmar bisher ein wenig enttäuscht.

Tag 1

Der Start verzögert sich um eine Stunde, denn unserer Wanderführerin namens Toto hat noch nicht alles einkaufen können. So haben wir noch Zeit für den Besuch des lokalen Marktes.

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Um zehn Uhr starten wir dann bei srtahlend blauem Himmel und angenehm warmen Temperaturen unsere Wanderung. Mit dabei sind drei Französinnen, eine Belgierin, ein Engländer, ein Brasilianer und ein in China wohnender Kanadier. Die Landschaft ist ganz schön, haut uns aber, nach all dem, was wir schon gesehen haben, nicht vom Hocker. Die Highlights dieses Trekks sind dafür die Besuche der vielen Dörfer der Einheimischen. Für unseren ersten Essensstopp kehren wir bei einer Familie, bestehend aus drei Generation, ein. Die Oma des Hauses hilft beim Kochen, der Mann steht faul in der Gegend herum und die Frauen kümmern sich ums Essen, die Kinder und erledigen sonstige Arbeiten. Das traditionelle Bambushaus besteht aus der Küche und einem großen Aufenthalts-/Schlafraum inklusive Multimediaanlage.

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Wir bekommen eine leckere Nudelsuppe – das beste Essen bisher in Myanmar.

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Nachmittags besuchen wir eine Schule, in der zwei Lehrerinnen von morgens bis abends Schüler der ersten bis zur fünften Klasse unterrichten. Die Kinder freuen sich über unseren Besuch, sind ganz neugierig und lassen sich zunächst gerne fotografieren. Danach beschließen sie, sich lieber hinter den Tischen und Stühlen zu verstecken und wenn sie merken, dass man ein Foto gemacht hat, kommen sie angerannt und möchten sehen, ob man sie doch noch erwischt hat oder nicht – sie freuen sich aber jedes mal.

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Gegen fünf Uhr abends erreichen wir unser Ziel, ein kleines Kloster mit vielen jungen Mönchen, die gerade Fußball spielen.

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Unsere bleibe ist ein riesiges Haus mit luftdurchlässigem Boden, Dach und löchrigen Wänden. Es werden ein paar dünne Matten und etwas dickere Decken ausgelegt und wir ahnen schon, dass es eine kalte Nacht werden würde.

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Doch zunächst bekommen wir wieder etwas Leckeres zu essen und schauen den kleinen Mönchen bei ihrem Gesang/Gebet zu, was bestimmt 10 Minuten dauert. Sie knien barfuss in ihren dünnen Gewändern auf dem kalten Boden und wir frieren mit unseren Zwiebelschichten aus Hightech-Klamotten. Nach dem Gebet setzen sie sich alle vor einen Fernseher und schauen einen grausamen Kriegsfilm an. Beim Zähneputzen unter freiem Himmel können wir einen unglaublichen Sternenhimmel bestaunen. Hier draußen gibt es keine Lichtquellen und die Luft ist scheinbar klar, sodass wir die Milchstraße und „Millionen“ weitere Sterne klar sehen können. Da putzt man doch gerne noch ein bisschen länger, auch wenn es mittlerweile eiskalt geworden ist.

Tag 2

Obwohl wir in alles eingewickelt waren was uns zur Verfügung stand, haben wir nur wenig geschlafen und viel gefroren. Die Temperatur lag unter dem Gefrierpunkt – da helfen auch drei Decken nicht viel. Zum Glück scheint aber wieder die Sonne und nach dem Frühstück werden wir von dieser schnell wieder erwärmt. Gleich im ersten Dorf werden wir von einer webenden alten Oma „eingeladen“ auf einen Tee und ein paar Nüsse. Schnell ist das halbe Dorf um uns versammelt, besonders die Kinder, die nach leeren Plastikflaschen Ausschau halten. Diese können sie nämlich für 5 Cent verkaufen. Wir freuen uns auch, denn erstens sind wir sie los, zweitens können wir sicher sein, dass diese nicht einfach in den Fluss geschmissen werden. Zufällig verkauft die Oma natürlich ihre Webprodukte wie Schals, Taschen und Tücher. Währenddessen erfahren wir einiges über die Geschichte dieses Dorfes und dass die Familien vom Anbau von Chili, Ingwer, Reis und Mais leben. Auf den Feldern sehen wir überwiegend Frauen bei der Arbeit und leider bestätigt Toto unseren Eindruck mit der Aussage: „Die Männer hier in Myanmar sind sehr faul.“ Die webende Oma kann aufgrund ihrer lebenslang gebückten bzw. knienden Haltung nur noch in einem 90°-Winkel stehen. Aber heute macht sie ein gutes Geschäft, denn die drei Französinnen kaufen ihr alle ein Tuch für umgerechnet 5 Euro ab. Für ein Tuch benötigt sie drei Tage.

Bei den vielen Kindern denen wir begegnen fällt uns auf, dass diese nur 2 Spielzeuge kennen: Einen Bambusstab, an dem vorne ein kleines Holzrad befestigt ist und den sie dann vor sich herschieben und eine Tröte, aus Plastikabfall hergestellt, in die sie dann ununterbrochen hineinblasen.

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Mittags gibt es wieder bei einer Gastfamilie leckeres Essen. Die Chilis zum Nachwürzen können wir uns direkt vor dem Haus holen.

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Wir wandern weiter, vorbei an vielen Reisfeldern und einer Frau, die gerade Ingwer erntet. Umgerechnet 20 Cent bekommt sie zur Zeit für ein Kilo Ingwer.

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Heute schlafen wir im Haus einer Lehrerin, die dort mit ihrer Tochter lebt. In der Küche wird schon fleißig überm offenen Feuer gekocht und mangels einer Dunstabzugshaube zieht der meiste Rauch direkt ins Nebenzimmer, wo wir essen und schlafen werden.

DSC00719 DSC00721 DSC00723 DSC00724 DSC00725 Hier schlafen die Mutter, ihre Tochter und Toto

Es scheint heute nicht mehr ganz so kalt zu sein, die Sterne stehen wieder zahlreich am Himmel und nur der Rauch im Zimmer trübt ein wenig die Vorfreude auf die heutige Nacht. Wir müssen wieder an die toughen Mönche denken und merken wieder einmal, wie gut es uns doch geht.

Tag 3

Der Tag beginnt so, wie er aufgehört hat: mit viel Rauch im Zimmer. Das Frühstück wird vorbereitet und wir flüchten erst mal nach draußen. Unsere erste Station heute ist wieder ein Kloster, wo ein schlecht gelaunter Mönch unsere Fragen nicht beantworten möchte, da wir ja nicht bei ihm übernachtet haben und ihm somit Einnahmen entgangen sind (andere Gruppen hatten hier aber sehr wohl übernachtet).

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Die Wanderung selbst ist heute nicht mehr so abwechslungsreich und wir laufen in der prallen Sonne lange Zeit eine Straße entlang. Doch auch dort gibt es natürlich Kurioses zu entdecken.

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Gegen zwei Uhr erreichen wir das Ziel unsere Wanderung, den Inle-See.

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Hier fahren wir zunächst noch eine Stunde mit dem Boot zum und über den See, bevor wir gegen drei Uhr Nyangshwe erreichen und uns auf das Mittagessen stürzen, was aber in diesem Fall für uns nur aus Reis besteht, da die verfügbaren Fleischbeilagen nicht so appetitlich aussehen. Danach gibt’s die lang ersehnte Dusche und abends treffen wir uns nochmal mit der ganzen Truppe auf ein wohl verdientes Bier und zum Abendessen. Es waren drei schöne, lehr- und erlebnisreiche Tage. Zum Wohl!

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Weitere Bilder der Wanderung gibt´s wieder im Album.

Kategorie Myanmar
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