Am 13. März 2012 · Kommentare deaktiviert für Kambodscha’s Süden
Unsere letzte Station in Kambodscha ist der gemütliche Ort Kampot. Dieser liegt an einem Fluss, das Meer ist nicht weit und man kann schon eine vietnamesische Insel sehen. Wir leihen uns mal wieder ein Motorrad und fahren auf den Phnom Bokor Berg, der den Franzosen vor dem zweiten Weltkrieg als Erholungsgebiet diente, denn die Temperaturen sind hier oben angenehm kühl.
Oben angekommen sind wir geschockt von der riesengroßen Baustelle, auf der Hotels, ein Kasino, ein Golfplatz und Ferienresorts entstehen sollen. Das Naturschutzgebiet wurde von der Regierung an eine Investorengruppe verpachtet. Nichtsdestotrotz finden wir einen schönen Aussichtspunkt, von dem aus wir einen herrlichen Blick auf den Regenwald und den Golf von Thailand unter uns haben. Wie sehen sogar ein paar seltene Nashornvögel herumfliegen. Es ist eine der schönsten Aussichten unserer ganzen Reise.
Um so trauriger ist es, dass in so ein schönes Gebiet eine Hotelanlage gebaut werden darf.
Wir machen uns wieder auf den Rückweg und wollen noch zum „Secret Lake“ fahren. Dieser macht seinem Namen alle Ehre und ist nicht aufzufinden. Nachdem wir auf einer unbefestigten Holperstraße durch ein paar Dörfer gefahren sind, fragt uns ein kleiner Junge wo wir denn hin möchten. Wir sagen es ihm und er bietet uns an, uns den Weg zu zeigen. Er steigt zu uns aufs Motorrad und los geht’s.
Ohne ihn hätten wir den See nie gefunden. Dieser ist sehr schön und einsam gelegen, aber da es schon bald dunkel wird, müssen wir uns schon wieder auf den Rückweg machen. Vorbei an Reisfeldern und zahlreichen kleinen Dörfern geht es zurück nach Kampot.
Am nächsten Tag gehen wir auf eine Tour, die uns zu Salzfeldern, einer Höhle, einem Fischerdorf, einer Pfefferplantage, einem Fischmarkt und auf eine Insel bringt. Auf den Salzfeldern rackern sich die Leute zehn Stunden pro Tag in der schlimmsten Hitze für einen Lohn von vier Dollar ab.
Auf den hiesigen Pfefferplantagen wächst der weltberühmte Kampotpfeffer, der in der Tat sehr lecker schmeckt. Nach einem leckeren Mittagessen auf dem Fischmarkt können wir uns noch in Hängematten auf der Insel ausruhen.
Es war ein sehr schöner Ausflug, und morgen genießen wir noch unseren letzten Tag hier in Kambodscha, bevor es weiter geht nach Vietnam.
Am 8. März 2012 · Kommentare deaktiviert für Die Tempelanlagen rund um Angkor Wat
Eine der wichtigsten und größten Tempelanlagen der Welt befindet sich in Kambodscha und heißt Angkor Wat. Auf dem riesigen Areal wurden früher (ca im 11. Jahrhundert) Bewässerungsgraben angelegt, damit mehr als einmal im Jahr Reis geerntet werden konnte. Mit dem dadurch erwirtschafteten Reichtum konnten dann die riesigen Tempelanlagen gebaut werden. Soviel zur Geschichte.
Wir teilen uns heute unser Tuk-Tuk mit einem älteren holländischen Ehepaar. Wir haben mit den beiden bereits in Bolivien in einem Café gesessen und jetzt haben wir sie nach über einem halben Jahr zufällig wieder getroffen. Als wir am Ticketverkauf ankommen ahnen wir schon, was uns heute erwarten wird: ganz viele Touristen, die sich das selbe ansehen wollen… Aber so ist es eben, mit den berühmten Plätzen in der Welt. Trotzdem gelingt es uns, ein paar Aufnahmen ohne Menschen drauf zu machen. Es ist ein sehr heißer Tag und wir schauen uns die für uns interessantesten Anlagen auf dem riesigen Areal an. Der Angkortempel, das Nationalsymbol von Kambodscha, beeindruckt uns zunächst nicht so sehr, was wahrscheinlich an den vielen Menschen liegt, die hier herumlaufen.
Wir fahren zu einer weiteren Tempelanlage, deren Besonderheit in den vielen Gesichtern liegt, die in die Türme eingearbeitet wurden. Hier gefällt es uns schon besser.
Wir besuchen noch den Tempel, der im Film Tomb Raider als Kulisse diente. Dieser wurde teilweise restauriert, aber es wurden auch viele Bäume, die sich im Laufe der Zeit wieder eingenistet haben einfach so belassen. Das verleiht dem Ganzen eine ganz besondere Atmosphäre, unser Highlight des Tages.
Zum Sonnenuntergang geht es noch einmal zum Angkor Wat, wo sich nun schon viel weniger Menschen aufhalten. So gefällt es uns schon viel besser. Müde machen wir uns auf den Rückweg und lassen die Eindrücke des Tages noch auf uns wirken.
Weitere Bilder im Album.
Am 6. März 2012 · Kommentare deaktiviert für Kambodschas Hauptstadt: Phnom Penh
Eine zwölfstündige Busfahrt bringt uns von Laos in die Hauptstadt von Kambodscha. Was wir während der Fahrt sehen, ist vor allem wieder mal viel Müll entlang der Straßen. Diese sind auch nur in mittelgutem Zustand und so zieht sich die Fahrt ganz schön hin. Am Ziel angekommen, werden wir von Tuk-Tuk Fahrern buchstäblich überfallen, lassen uns aber bereitwillig in ein Hotel bringen.
Am nächsten Tag besorgen wir uns zunächst unser Visum für Vietnam, anschließend ist wieder Sightseeing angesagt.
Über Kambdoscha muss man wissen, dass es in der Zeit von 1975-79 seine wohl schlimmsten Jahre erlebt hat. Unter der Führung des Diktators Pol Pot und dessen Arme der „Roten Khmer“ wurden in diesem Zeitraum rund 3 Millionen Menschen auf grausamste Weise getötet. Das entsprach damals einem viertel der Bevölkerung. Heute kann man verschiedene „Killing Fields“ als Mahnmal besichtigen und in die Abgründe des menschlichen Verhaltens blicken. Die Menschen wurden damals aus den Städten vertrieben und zum Arbeiten aufs Land geschickt. Sie mussten rund um die Uhr arbeiten, bekamen kaum etwas zu essen und der Reis, den sie ernteten, wurde exportiert, um dann Waffen kaufen zu können. Viele sterben auf den Reisfeldern, während die Gegner des Regimes in Gefängnisse und dann in Vernichtungslager gebracht werden. Ähnlich unserer eigenen grausamen Geschichte, wurden die Menschen auf LKW’s verladen und in die Lager gefahren. Dort wurden sie dann zu Tode geprügelt. Patronenkugeln waren zu teuer, deshalb behalf man sich mit Knüppeln, Schaufeln, usw. Besonders grausam ist der „Killing Tree“ direkt neben einem Massengrab für Frauen und Kinder. Am Baum wurden die Babies getötet mit der Begründung „Man muss das Übel an der Wurzel packen“. Wir stehen während des Rundgangs immer wieder fassungslos vor Infotafeln, Massengräbern oder menschlichen Überresten und sind den Tränen nahe, auch als Außenstehende. Es ist gerade mal 35 Jahre her und in anderen Teilen der Welt passieren noch immer solch schreckliche Taten.
Die Hauptstadt selbst ist ein großer Kontrast zwischen neuen Gebäuden und völlig verfallenen Hütten. In der einen Straße wimmelt es von schicken Restaurants und in der nächsten stinkt es wiederum schrecklich. Die Uferpromenade des Flusses ist ganz nett anzusehen, aber morgen werden wir uns schon auf den Weg in Richtung Angkor Wat machen, der weltberühmten Tempelanlage.