Indien wir kommen – oder doch nicht?

Am 18. Juni 2012 · Kommentare deaktiviert für Indien wir kommen – oder doch nicht?

Gleich am Montag nach unserer Ankunft in Singapur gehen wir auf die indische Botschaft, um die Anträge für ein Visum abzugeben. Normalerweise dauert die Ausstellung eines Visums 5 Tage, wir bitten aber um eine schnellere Bearbeitung, denn in 5 Tagen geht schon unser Flug nach Indien und wir bräuchten es daher bitte schon in 4 Tagen.

„Very difficult, very difficult“ bekommen wir vom indischen Beamten zu hören. Wir sind schon ziemlich überrascht und fragen, warum das denn so lange dauert. Er erklärt uns, dass er zunächst ein Fax nach Deutschland schicken muss und erst wenn dieses Fax wieder unterschrieben zurückgesendet wurde, kann ein Visum ausgestellt werden. Aha, und was dauert daran 5 Tage fragen wir uns und ihn: „Wie können wir denn helfen den Vorgang zu beschleunigen?“ Wir sollten doch in Deutschland auf dem indischen Konsulat anrufen und darum bitten, dass sie unsere Anträge dort doch gleich bearbeiten sollen. Gesagt, getan. Wir rufen an und die Frau am Telefon versichert uns, dass eingehende Faxe immer umgehend bearbeitet werden. Unsere Hoffnung, das Visum doch noch rechtzeitig zu bekommen ist wieder etwas gestiegen.

Am Mittwoch fragen wir vorsichtshalber mal in Singapur nach, ob das Fax aus Deutschland denn schon eingetroffen sei. Dies ist aber anscheinend nicht der Fall. Wir wundern uns sehr und rufen am Nachmittag wieder in Deutschland an, wo man uns wiederum versichert, alles gleich abzuarbeiten. Also gehen wir später noch auf die Botschaft, aber das Fax ist noch immer nicht eingetroffen und wir sollen doch morgen früh vorbeikommen, dann könne man uns bestimmt helfen. Wir rufen nochmals in Deutschland an, die „hilfsbereite“ Dame legt aber einfach auf, als sie merkt wer da wieder anruft.

Also gehen wir am nächsten Morgen wieder zur Botschaft – das Fax ist noch immer nicht da – und werden gebeten, nochmal mit einem der Visabeamten zu sprechen. Diesmal ist es eine Frau und im „Verhör“ müssen wir wieder die gleichen Fragen anhören wie am Montag: „Wie wir denn auf die Idee kämen, den Flug zu buchen bevor wir das Visum haben“. Ganz einfach deshalb, weil wir vor einem Jahr noch nicht wussten wie kompliziert es ist, 2 mal ein Fax zu versenden. Wir sollen unseren Flug verschieben, denn heute kann man uns das Visum nicht ausstellen, erst morgen. Und warum morgen aber nicht heute? Keine Antwort. Sie ist extrem unfreundlich, hat keinerlei Verständnis für unsere Situation und verweist nur auf ihre Vorgaben. Wir sind verzweifelt und überprüfen mit einer anderen Mitarbeiterin nochmals sämtliche Fax- und Telefonnummern um ganz sicher zu sein, dass auch alles beim richtigen Konsulat zusammenläuft. In einem letzten verzweifelten Versuch möchten wir nochmals mit dem Visabeamten vom ersten Tag sprechen. Dieser lässt uns erst mal über eine Stunde vor seinem Büro sitzen, geht zwischendurch umher, spricht mit anderen Kunden und mit seiner Kollegin. Als wir endlich hinein dürfen fragen wir ihn, ob wir am Nachmittag, zusammen mit ihm, mit unserem Handy, in Deutschland anrufen können, damit er dort direkt mit seiner indischen Kollegin klären kann, warum das Fax noch nicht zurückgeschickt wurde. Seine Antwort: „We don´t make phone calls!“ Uns fällt die Kinnlade herunter und ab diesem Zeitpunkt ist uns klar, dass das wohl nichts mehr wird mit dem Visum. Er muntert uns aber auf, indem er uns erlaubt selbst in Deutschland anzurufen und wenn das Fax dann heute Nachmittag rechtzeitig da ist, können sie das Visum noch ausstellen. Ein letzter Funke Hoffnung also, aber wenn es nach 4 Tagen nicht geklappt hat, wie dann in 4 Stunden?

Wir rufen gleich morgens wieder das indische Konsulat in Frankfurt an: „Der Verantwortliche ist noch nicht im Büro (9:30 Uhr morgens), aber sobald er kommt wird er unterschreiben und dann wird es nach Singapur gefaxt.“ Klappt es etwa doch noch? Vierzig Minuten später rufen wir nochmals an: „Er ist gerade dabei das Dokument zu unterschreiben, danach wird es sofort gefaxt, innerhalb der nächsten 15 Minuten.“ Na da sind wir aber gespannt.

Wieder zurück an der Botschaft werden wir von einer bisher unbeteiligten Person angesprochen: „Wir sollten doch erst morgen wieder kommen.“ Vermutlich hatte die Hexe von heute morgen alle informiert, dass wir unser Visum frühestens morgen bekommen sollen. „Nein,“ sagen wir, „der andere hat uns versprochen dass wir es heute Nachmittag nochmals probieren dürfen und wenn das Fax da ist, bekommen wir unser Visum und wir haben schon 2 mal mit Deutschland telefoniert heute, das Fax muss jetzt da sein“. Nein, das sei es nicht, behauptet sie einfach. Erst als wir uns nicht von der Stelle bewegen und sie bitten nochmals nachzusehen, läuft sie in einen Nebenraum (am Tag vorher musste sie noch in den ersten Stock zur Überprüfung) und behauptet dann noch immer, dass das Fax nicht da sei. Wir bitten und betteln, aber es ist nichts zu machen, wir bekommen unser Visum nicht mehr rechtzeitig. Später rufen wir in Deutschland an und schon bei der Erwähnung unserer Namen sagt man uns, dass das Fax schon längst nach Singapur geschickt wurde. Vermutlich hat man uns also hier in Singapur angelogen weil sie auf Teufel komm raus nicht wollten, dass wir unser Visum schon nach vier Tagen erhalten. „Da könnte ja dann jeder kommen und es wäre nicht absehbar, was das für einen Stress auslösen würde“ müssen sie sich wohl gedacht haben.

Nach 21 Ländern ohne jegliche Probleme und dem unfreundlichen Verhalten der Mitarbeiter der indischen Botschaft ist uns mittlerweile die Lust auf Indien vollends vergangen und wir beschließen, nicht nach Indien zu gehen und einfach früher nach Hause zu fliegen. Dies führt zwar zu einem sehr abrupten und überraschenden Ende für uns, aber wir sehen es als Zeichen des Schicksals. Es ist zwar schade, denn wir waren doch sehr gespannt auf dieses widersprüchliche Land, aber es wäre ohnehin die falsche Jahreszeit gewesen (Monsun im Süden und Hitze im Norden) und vielleicht ist es auch besser so.

Der Abschluss mit unseren schönen Tagen bei Pay in Singapur hätte jedenfalls viel besser nicht sein können und jetzt bleiben uns noch ein paar Stunden, um uns auf die Rückkehr nach Deutschland vorzubereiten, nach 13 Monaten und 12 Tagen!

Kategorie Singapur

Zurück in Singapur

Am 17. Juni 2012 · Kommentare deaktiviert für Zurück in Singapur

Nach fast genau 6 Monaten sind wir wieder da, wo unsere Südostasienrundreise begonnen hatte. Jetzt sind wir aber um unzählige Erfahrungen und Erlebnisse reicher. Auf dem Weg von Bolivien nach Chile lernten wir damals Pay kennen, einen sehr netten Singapurianer, den wir seit dem immer wieder versucht haben zu treffen, uns aber immer um wenige Tage oder Wochen verpasst haben. Jetzt endlich ist es soweit und und wir dürfen die nächsten Tage bei ihm und seiner Familie wohnen. Gleich am ersten Tag bekommen wir viel neues Essen zum probieren.

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Wir sehen uns die Stadt nochmal aus verschiedenen Perspektiven an, treffen ehemalige Arbeitskollegen und unsere Freunde aus Brunei und entspannen uns so gut es geht, was aufgrund der frühen Anpfiffzeiten der Deutschlandspiele (2:45 Uhr morgens) nicht immer so leicht ist 😉

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Am Samstag nimmt uns Pay auf eine Wohltätigkeitsveranstaltung mit, auf der für ältere Menschen Dumplings hergestellt werden. In diesem Fall handelt es sich dabei um einen Reis- und Fleischmix, der in Blätter verpackt und anschließend gekocht wird. Nachdem wir uns in die Freiwilligenliste eingetragen haben, bekommen wir Schürze, Haar- und Mundschutz sowie Handschuhe zur Verfügung gestellt. An einem Tisch bekommen wir von zwei geduldigen Damen erklärt, wie wir die Blätter falten, füllen und einwickeln müssen, damit daraus etwas Essbares entstehen kann. Es sieht eigentlich sehr einfach aus, aber wir brauchen viele Versuche bis es einigermaßen klappt. Nach etwa einer Stunde haben wir 8 Dumplings hinbekommen, von denen nur einer durch die Qualitätskontrolle fällt 🙂

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Am nächsten Tag erwartet uns noch ein kulinarisches Highlight, denn Pay nimmt uns mit zu einer Freundin, bei der wir Wantons machen dürfen. Diese Aufgabe fällt uns wesentlich leichter und wir können gleichzeitig falten und essen – es schmeckt wieder sehr lecker.

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Kategorie Singapur

Kuta – Balis Party- und Surferzentrum

Am 9. Juni 2012 · Kommentare deaktiviert für Kuta – Balis Party- und Surferzentrum

Dieser Ort ist ideal zum Surfen lernen, Souvenirs kaufen und Party machen. Balis Kultur kann man hier nirgends bewundern, dafür schlecht gekleidete Touristen beobachten. Unsere letzten Tage auf Bali verbringen wir in diesem Ort, weil wir von hier aus noch zwei Sehenswürdigkeiten mit dem Moped erreichen können und es nur einen Katzensprung zum Flughafen ist. Viel gibt es über diesen Ort nicht zu sagen. Die Straßen sind hoffnungslos mit Mopeds und Autos verstopft. Die Luft ist deshalb stickig und schlecht. In einigen Nebenstraßen kann man etwas Ruhe finden, aber idyllisch ist anders.

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Wir besuchen noch zwei nahegelegene Tempel in schöner Landschaft, dürfen sie aber nicht betreten, da wir ja keine Hindus sind.

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Zum Abschluss können wir sagen, dass Bali dort am schönsten ist, wo wenige Touristen sind. Wie lange es diese ruhigen Örtchen allerdings noch geben wird ist nur eine Frage der Zeit. Bali ist unser vorletztes Reiseziel und wir fragen uns, wo die Zeit geblieben ist. Nur noch Indien und dann geht es nach Hause.

Kategorie Indonesien
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