Vom Paradies in die Hölle von Jakarta

Am 11. Mai 2012 · Kommentare deaktiviert für Vom Paradies in die Hölle von Jakarta

Größer kann der Kontrast kaum sein, als wenn man von Borneo nach Jakarta fliegt, der Millionenmetropole auf der indonesischen Insel Java. Unsere ersten 24 Stunden hier bieten einige Überraschungen. Hier eine kurze Zusammenfassung:

  • Zunächst sind wir die Ersten an der Einwanderungskontrolle, werden am Schalter dann aber zurückgeschickt, um ein Visum zu kaufen. Danach sind wir die Letzten in der langen Schlange.
  • Der Bus, der uns vom Flughafen in die Stadt bringen soll, fährt heute wegen Verkehrsüberlastung nicht von unserem Ankunftsterminal ab und der Shuttlebus zum anderen Terminal lässt 20 Minuten auf sich warten.
  • Der Bus in die Stadt ist so voll, dass wir unser gesamtes Gepäck auf dem Schoß haben – die Fahrt dauert 1,5 Stunden, allein die 50 Meter zur Flughafenzubringerstraße dauern etwa 15 Minuten.
  • Die anschließende Fahrt mit einem Minivan bringt uns zwar zum Ziel, wir bezahlen aber den achtfachen Touristenabzockpreis.
  • Unsere Couchsurfinggastgeberin ist sehr nett, aber unser Zimmer hat keinen Ventilator, ist mit Moskitos verseucht und hier auf Java muss man sich sehr vor dem Denguefieber in acht nehmen.
  • Das Bad besteht aus einem Raum mit einer Toilette und einem Abfluss im Boden. Es gibt weder Abstellfläche, noch Dusche, noch Waschbecken, dafür aber einen Bottich mit Wasser und zwei Schöpfkellen 🙂
  • Gegen ein Uhr schaffen wir es dann ins Bett, um gegen 4:30 Uhr von Muezzin-Gesängen aus der naheliegenden Moschee wieder geweckt zu werden. Danach wachen wir immer wieder durch Verkehrslärm und nicht endendes Hundegebell auf.
  • Wir machen uns auf den Weg in die Stadt und benötigen dafür über zwei Stunden – der Verkehr hier in Jakarta unbeschreiblich chaotisch. Die ersten 20 Meter bis zur Straße dauern wieder 15 Minuten!
  • Wir besorgen uns Zugtickets für die Weiterfahrt und anscheinend sind nur noch die ganz teuren Tickets der ersten Klasse verfügbar. Wir bezahlen wieder mal viel zu viel, träumen aber dafür von Liegesitzen, Champagner und Kaviar.
  • Danach möchten wir auf das Nationalmonument hoch, von wo aus man einen herrlichen Blick auf die Stadt haben soll und was unser einziges Objekt von Interesse in der Stadt ist, aber leider hat es schon eine Stunde zuvor die Türen geschlossen.

Wir besuchen noch das alte Stadtviertel, wo die Holländer anscheinend noch ein paar schöne Gebäude hinterlassen haben. Viel sieht man davon allerdings nicht mehr.

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Wir verbringen wieder einen Großteil der Zeit im Bus und im Stau, denn wir treffen uns abends mit unserer Gastgeberin zu einer Runde Bowling. Und von da an wird endlich alles besser. Sie hat noch ihre kleine Schwester mit einer Freundin und einen anderen Couchsurfer aus Syrien mitgebracht. Nach einer lustigen Runde Bowling gehen wir alle zusammen noch auf ein Bierchen in eine Bar. Da ihre Schwester und deren Freundin beide in der Schule Deutsch lernen, fragen sie uns ganz viele Sachen und wir dürfen mal wieder Lehrer spielen. Wir haben alle großen Spaß und die beiden wundern sich oft über unsere Aussprache der Wörter, denn ihre indonesische Lehrerin liegt da wohl nicht immer ganz richtig. Es ist ein toller Abend, der uns allerdings eine sehr kurze Nacht beschert.

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Um drei Uhr kommen wir erst ins Bett und um 4:30 Uhr klingelt schon der Wecker, denn wir müssen wieder mit dem Bus durch die Stadt und wollen auf keinen Fall unseren Zug um 8 Uhr verpassen. Wir sind pünktlich da, aber unsere Vorstellungen der ersten Klasse entsprechen leider nicht der (deutschen) Realität 🙂 Es gibt zwar mehr Beinfreiheit als in der zweiten Klasse eines ICEs, ansonsten ist die Ausstattung aber eher von schlechterer Qualität und auf Kaviar und Champagner warten wir auch vergebens 😉

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Kategorie Indonesien

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