Yogyakarta – Mal wieder Tempelanlagen angucken
Nach der kurzen Nacht und der langen Zugfahrt sind war ganz schön platt, als wir in der zweitgrößten Stadt der Insel Java ankommen. Eigentlich sind wir wieder bei einem Couchsurfer eingeladen, aber da unsere Anfrage sehr kurzfristig war, haben wir nur eine Telefonnummer, die wir anrufen sollen. Guten Mutes laufen wir etwa 15 Minuten bis zur Touriinfo. Dort bekommen wir aber nicht die erhoffte Hilfe, da sie weder mit Internet noch mit Telefonen ausgestattet sind. Wir werden zur Post geschickt, neben der sich wohl ein Handygeschäft befindet. Die Straßen sind voll mit Geschäften, Menschen, Mopeds, Autos und wir werden oft von Pferdekutschen- oder Rikschafahrern angesprochen, ob wir nicht ihre Dienste in Anspruch nehmen wollen. Nach weiteren 15 Minuten samt Gepäck, stellen wir fest, dass das Geschäft geschlossen hat und in der Post ebenfalls keine „Mobilangebote“ verfügbar sind. Etwas genervt, sprechen wir unterwegs eine Passantin an und fragen, ob wir kurz telefonieren dürfen. Netterweise dürfen wir, stellen dann aber fest, dass die Nummer wohl nicht stimmt. Wir zücken den Reiseführer und laufen in die Straße mit den meisten Unterkünften. Sind ja nur wieder 15 Minuten… Tja, wenn so die Ankunft in einer neuen Stadt anfängt, fällt es erst mal schwer, positiv zu denken. Das Zimmer ist nett, nur das Bad ist ein Tick zu indonesisch.
Wir gehen erst mal im dazugehörigen Lokal essen und gönnen uns mal wieder ein exotisches Blondes.
Unser Zimmer ist an der Außenseite des Gästehauses und unser Badezimmer unter dem Dacherker. Nachdem wir jetzt wissen, wie Fledermauskot riecht, wie sich die Laute der kleinen Flieger anhören und welche Unterkünfte sie bevorzugen, können wir schnell kombinieren: Sie wohnt unter unserem Badezimmerdach. Mit ruhigem Gewissen, dass uns in dieser Nacht kein lästiger Moskito belästigen wird, schlafen wir erschöpft ein.
Von Yogyakarta aus besucht man am besten die bedeutendsten Hinduistischen Tempelanlagen in Indonesien. Das ist in einem Land in dem heute rund 80% Muslime leben etwas besonderes. Für uns jedenfalls. Für die einheimischen Touristen, sind aber WIR die Attraktion. Es vergehen keine fünf Minuten, in denen wir nicht angesprochen werden, ob ein Foto mit uns gemacht werden darf. Unzählige Schulklassen sind unterwegs, die Ihre Englischkenntnisse testen müssen und wir werden interviewt. Am ersten Tempel sind sie besonders hartnäckig, am zweiten gibt es einfach weniger Besucher und die Besichtigung läuft ganz in Ruhe.