Miri – eine Stadt, die vom Öl lebt
Miri ist für uns eigentlich nur Abflugsort zu den berühmten Höhlen im Mulu-Nationalpark. Um dort aber nicht erst auf den letzten Drücker zu erscheinen und unserem lieben Gastgeber aus Kuching wieder etwas Ruhe zu gönnen, machen wir uns rechtzeitig auf den Weg. Als wir am Flughafen auf unseren Bus warten, fallen uns die vielen SUV’s auf, die hier ihre Insassen ein- oder ausladen. In keinem asiatischen Land haben wir bisher so viele große Autos gesehen. Die Antwort darauf bekommen wir später.
Die erste Nacht verbringen wir in einem Hostel und am nächsten Morgen werden wir schon von unserem nächsten Gastgeber abgeholt. Er hat ein großes Programm für uns vorbereitet und zeigt uns die eigentlich attraktionslose Stadt Miri von einer doch ganz schönen Seite. In Miri ist die Ölindustrie zu Hause. Hier entdeckten sie bereits 1910 die erste Ölquelle Borneo´s und bis heute werden viele neue Quellen gefunden. Öl ist hier das zentrale Thema und Shell & Co sind die zentralen Arbeitgeber. Aber nicht nur das schwarze Öl ist hier heißbegehrt, sondern auch Palmöl. Um dieses zu gewinnen, werden Großteile des Dschungels abgeholzt und durch Palmenplantagen ersetzt. Rund um diese Wirtschaftszweige haben es ein paar Familien in Miri zu großem Reichtum gebracht. Sam, unser Gastgeber, geht mit uns in das örtliche „Ölmuseum“, in dem sämtliche interaktiven Ausstellungsstücke nicht mehr funktionieren und die Informationstafeln so technisch und ausführlich dargestellt werden, dass es auch einem Techniker zu viel Inhalt sein kann. Er zeigt uns einen Strand, die riesigen Öltanks am Hafen und die schicksten Villen der Stadt.
Das Highlight des Tages sind aber die vielen lokalen Spezialitäten, die er uns zum Probieren vorsetzt. Es beginnt bereits morgens um 9 Uhr mit einem zweiten Frühstück, bestehend aus einer Suppe mit Innereien vom Schwein und Nudeln… Bis um 13 Uhr war er mit uns bereits in drei verschiedenen Restaurants. Für Fabian sind die Gerichte ganz lecker (Seafood), überraschend gut (Suppe mit Innereien vom Schwein) und auch sehr außergewöhnlich (eine chinesische Suppe so bitter wie kein anderes Lebensmittel, das jemals den Gang in unsere Rachen gefunden hat). Für Nicole gab es zum Glück exotische Getränke die wirklich(!) lecker waren und am Ende des Tages haben wir so viele neue Speisen probiert, wie noch an keinem anderen Tag unserer Reise.
So wurde unser Tag in Miri doch wesentlich interessanter als erwartet.
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