Kambodschas Hauptstadt: Phnom Penh
Eine zwölfstündige Busfahrt bringt uns von Laos in die Hauptstadt von Kambodscha. Was wir während der Fahrt sehen, ist vor allem wieder mal viel Müll entlang der Straßen. Diese sind auch nur in mittelgutem Zustand und so zieht sich die Fahrt ganz schön hin. Am Ziel angekommen, werden wir von Tuk-Tuk Fahrern buchstäblich überfallen, lassen uns aber bereitwillig in ein Hotel bringen.
Am nächsten Tag besorgen wir uns zunächst unser Visum für Vietnam, anschließend ist wieder Sightseeing angesagt.
Über Kambdoscha muss man wissen, dass es in der Zeit von 1975-79 seine wohl schlimmsten Jahre erlebt hat. Unter der Führung des Diktators Pol Pot und dessen Arme der „Roten Khmer“ wurden in diesem Zeitraum rund 3 Millionen Menschen auf grausamste Weise getötet. Das entsprach damals einem viertel der Bevölkerung. Heute kann man verschiedene „Killing Fields“ als Mahnmal besichtigen und in die Abgründe des menschlichen Verhaltens blicken. Die Menschen wurden damals aus den Städten vertrieben und zum Arbeiten aufs Land geschickt. Sie mussten rund um die Uhr arbeiten, bekamen kaum etwas zu essen und der Reis, den sie ernteten, wurde exportiert, um dann Waffen kaufen zu können. Viele sterben auf den Reisfeldern, während die Gegner des Regimes in Gefängnisse und dann in Vernichtungslager gebracht werden. Ähnlich unserer eigenen grausamen Geschichte, wurden die Menschen auf LKW’s verladen und in die Lager gefahren. Dort wurden sie dann zu Tode geprügelt. Patronenkugeln waren zu teuer, deshalb behalf man sich mit Knüppeln, Schaufeln, usw. Besonders grausam ist der „Killing Tree“ direkt neben einem Massengrab für Frauen und Kinder. Am Baum wurden die Babies getötet mit der Begründung „Man muss das Übel an der Wurzel packen“. Wir stehen während des Rundgangs immer wieder fassungslos vor Infotafeln, Massengräbern oder menschlichen Überresten und sind den Tränen nahe, auch als Außenstehende. Es ist gerade mal 35 Jahre her und in anderen Teilen der Welt passieren noch immer solch schreckliche Taten.
Die Hauptstadt selbst ist ein großer Kontrast zwischen neuen Gebäuden und völlig verfallenen Hütten. In der einen Straße wimmelt es von schicken Restaurants und in der nächsten stinkt es wiederum schrecklich. Die Uferpromenade des Flusses ist ganz nett anzusehen, aber morgen werden wir uns schon auf den Weg in Richtung Angkor Wat machen, der weltberühmten Tempelanlage.
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