Hoi An – ein hübscher Ort am Meer
Die Anfahrt
Unsere erste Nachtbusfahrt nach langer Zeit beginnt damit, dass der Bus uns nicht wie geplant abholt. Obwohl wir an der Straße stehen und winken, fährt er einfach an uns vorbei. Wir warten noch ein wenig da Mark, der noch mit uns zu Abend gegessen hat, meint, dass die schon nochmal vorbeikommen. Als dann 20 Minuten später noch immer kein Bus in Sicht ist, rufen wir bei der Busgesellschaft an und werden beschimpft, dass der Bus uns ja abholen wollte, wir aber nicht dagestanden hätten. Dann werden wir auch noch aufgefordert zur Busgesellschaft zu laufen, da der Bus uns jetzt nicht mehr abholen könne. Schließlich erreichen wir unseren Bus und die Fahrt in den Liegebetten kann beginnen. Die Betten sehen gemütlicher aus als sie es tatsächlich sind. Für die kleinen Rucksäcke ist nur auf den Beinen Platz und die Sitze sind sehr schmal, viel zu kurz und die Beine kann man kaum bewegen.
Kurz vor Mitternacht gibt es noch einen Toiletten- und Abendessenstop und gegen 2 Uhr morgens geht im Buscockpit ein Alarm los, der den Fahrer dazu auffordert, sofort anzuhalten. Dies tut er auch, stellt aber nach 2 Minuten fest, dass es wohl ein größerer, nicht sofort zu behebender Schaden sein muss und beschließt, einfach weiter zu fahren – das Geräusch bleibt. Es ist vergleichbar mit dem Geräusch welches ein Auto macht, wenn man vergessen hat das Licht auszustellen und die Türe öffnet oder auch wie das Anschnallgurtpiepen in den neueren Autos. Nervtötend und absolut unmöglich es zu ignorieren. Dieser ständige Piepwarnton begleitet uns also bis zu unserer Ankunft um 7:30 Uhr. Dass sich diese anstrengende Anfahrt für uns trotzdem sehr lohnen wird, ahnen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Hoi An’s Altstadt
Die schöne Altstadt von Hoi an gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und bietet noch ein paar alte Häuschen im Kolonialstil, schmale Gassen, zahlreiche Restaurants und Cafés und unvorstellbar viele Schneidergeschäfte.
Ausflug zu den Marmorbergen
Unsere heutige Motorradtour führt zunächst zu den Marmorbergen. Es gibt hier kleine bis mittelgroße Hügel, die wie aus dem Nichts aus dem Boden ragen. Den größten von ihnen kann man besteigen und findet dort zahlreiche Tempel und Höhlen. In manche scheint die Sonne hinein und dank der von Räucherstäbchen vernebelten Luft meint man, man könnte nach den Sonnenstrahlen greifen.
Wir fahren noch etwas weiter der Küste entlang und finden eine fast 70 Meter hohe Buddhastatue mit schöner Aussicht auf die Küste.
Die Tempelruinen von My Son
Am Nachmittag besichtigen wir noch die Tempelruinen von My Son, die zwischen dem achten und dreizehnten Jahrhundert entstanden sein sollen. Leider wurde im Krieg ein großer Teil davon zerstört und manches sieht nur noch aus wie ein großer Steinhaufen. Da wir spät dran sind, sind aber kaum noch Touristen da und wir können die schöne Umgebung – die Anlage liegt mitten im Dschungel – genießen.
Unser Highlight in Hoi An
Schon am ersten Tag kehren wir in ein Café mit einer phänomenalen Kuchentheke ein. Nach der ersten Gabel schauen wir uns an und können kaum glauben, was wir da gerade essen. Nach einer weiteren Gabel sind wir uns sicher: Nach dem besten Eis in Paraguay, dem besten Caipirinha in Brasilien und dem besten Steak in Buenos Aires haben wir hier den besten Kuchen unserer Reise gefunden!
Es schmeckt so lecker, dass wir schon am nächsten Tag dort wieder Kuchen essen und vor lauter Angst, dass wir nicht alle probieren können, gleich danach noch ein zweites Stück essen. Wir fragen das Personal, ob es für die Kuchen ein Rezeptbuch gibt oder ein Backkurs angeboten wird, aber wir bekommen nur ein Lächeln als Antwort. Natürlich essen wir auch am dritten Tag wieder ein Stück Kuchen und finden eine Mitarbeiterin, die ein wenig Englisch spricht. Wir fragen nach der Besitzerin des Cafés und werden zu einem anderen Restaurant geschickt. Dort finden wir sie tatsächlich und loben sie erst mal für ihre hervorragenden Kuchen und Torten. Einen Backkurs bietet sie leider (noch) nicht an, hält dies aber für eine gute Idee. Von uns nach einem Rezeptbuch gefragt, verschwindet sie kurz in der Küche und lädt uns für den nächsten Tag dazu ein, ihrem Chefkonditor über die Schulter zu schauen und die Rezepte mitzuschreiben. Wir sind natürlich begeistert, haben aber keine so großen Erwartungen, denn der Konditor spricht kein Englisch. Am nächsten Morgen erscheinen wir wie verabredet in der Minibäckerei und der Konditor kümmert sich immer darum, dass jemand vom Restaurantpersonal im Raum ist, der für uns das Nötigste übersetzt. So verbringen wir 5 Stunden (!) mit ihm in seiner Bäckerei und schreiben fleißig mit. Mit den Rezepten unserer Lieblingskuchen und noch mehr, verlassen wir überglücklich das Restaurant und freuen uns jetzt schon, wenn wir die Rezepte dann zu Hause ausprobieren können.
Neben dem vielen Kuchen essen wir natürlich zwischendurch auch noch normale Sachen, von denen es hier in Hoi An eine leckere Auswahl gibt, mit ganz besonderen, lokalen Spezialitäten.
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