Hoh Chi Minh Stadt – das alte Saigon

Am 17. März 2012 · Kommentare deaktiviert für Hoh Chi Minh Stadt – das alte Saigon

Die alte Hauptstadt Vietnams hat heute rund 9 Millionen Einwohner und mindestens genauso viele Mopeds. Überall wuselt es, überall hupt es, überall fahren die Menschen kreuz und quer durch die Straßen.

 

Die Stadt ist sehr lebendig, aber von einer geheimnisvollen und mysteriösen Stimmung ist weit und breit nichts zu spüren. Saigon ist eine moderne Großstadt geworden und kann gut mit allen Großstädten mithalten, die wir bisher gesehen haben. Einen besonders schönen Blick haben wir, als wir mal wieder auf dem höchsten Gebäude der Stadt stehen.

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Besuch der Cu Chi Tunnel – Einblick in eine grausame Vergangenheit

Zu einem Besuch in Saigon gehört auch die Besichtigung der unterirdischen Tunnelsysteme der ehemaligen Vietcong. Etwa 70 Kilometer nordwestlich der Stadt bombardierten die Amerikaner ein paar Dörfer so intensiv wie kaum ein anderes Kriegsgebiet. Die Vietnamesen haben dort ein etwa 200 km langes Tunnelsystem gegraben, indem es drei Etagen gab. Die Erste lag ca. 3 Meter tief, die Zweite etwa 5-6 und die Dritte etwa 8-10 Meter unter der Erde. Heute können Touristen einige Teile dieser Tunnel ansehen und erhalten Hintergrundinformationen zu dem damaligen Geschehen. Wir staunen nicht schlecht, als wir das erste Einstiegsloch sehen. Fabian probiert den Einstieg und beschreibt ihn als beengend, beängstigend und stockdunkel. Mir reicht schon das Zusehen.

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Anschließend dürfen wir 100 Meter im Tunnel entlang „laufen“. Für mich ist bereits der Geruch nach Schimmel, Keller und Erdreich zu viel und nach ein paar Schritten kehre ich um, muss dabei rückwärts laufen, da wenden unmöglich ist. Fabian hält durch und kann euch einen Eindruck geben, wie eng es ist.

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Diese Gänge wurden extra für Touristen vergrößert. In den Originalgängen konnte man oft nur kriechen oder sich auf dem Bauch irgendwie durchrobben. Das hatte natürlich den Sinn, dass die großen Amerikaner am besten steckenblieben bzw. gleich draußen blieben. Falls sie es geschafft haben durch die Gänge hindurch zu kommen, lauerten die Bambusfallen auf sie, die zum sicheren Tod führten. Das Tunnelsystem war extrem ausgeklügelt und perfekt durchdacht. Es gab Krankenstationen, Waffenzimmer, Küchen und sogar unterirdische Brunnen. Nicht zu vergessen das „Belüftungssystem“. Bis zu 16000 Menschen lebten in der Zeit von 1964 bis 1975 untertage. Die Amerikaner haben alles versucht diese Tunnel zu zerstören, aber es ist ihnen nicht gelungen. Weder Bomben, noch Flutung, noch Gasangriffe konnten den Höhlen ernsthaft etwas anhaben. Zwar sind einige Tausende gestorben, aber die Tunnelanlage blieb weitestgehend unversehrt. Was uns auch sehr schockiert sind die Fallen, die auf die Soldaten im Dschungel gewartet haben. Hauptsächlich waren es Fallen, in die man entweder hineintritt oder direkt hineinfällt.

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Das Kriegsrestemuseum – Ein Museum des Grauens

Auf unserer Reise haben wir schon viele Museen gesehen, viel über Kriege und Schlachten erfahren und natürlich haben wir als Deutsche ein ganz besonderes Gefühl für Kriegsverbrechen. Aber was uns hier auf drei Etagen mittels Fotogalerie und Ausstellungstücken gezeigt wird, geht wirklich an die Grenzen des Fassbaren. Das Museum zeigt schockierend detailliert die Verbrechen der Amerikaner und der Vietcong. Zudem gibt es eine Etage, die die bis heute andauernden Auswirkungen des Giftgases „Agent Orange“ zeigt. Noch heute werden in Vietnam Kinder mit schlimmsten körperlichen Missbildungen geboren. Die amerikanischen Soldaten wurden von den Herstellerfirmen für entstandene Schäden entschädigt, doch in Vietnam hat bis heute keines der Opfer auch nur einen Dollar erhalten. Während des Museumbesuches muss man immer wieder den Kopf schütteln über die Grausamkeiten, die so ein Krieg mit sich bringt. Die Amerikaner haben gegen viele Kriegsrechte verstoßen und verbotene Waffen und Chemikalien eingesetzt, ohne dafür jemals zur Verantwortung gezogen worden zu sein. Der Eintritt in den Vietnamkrieg beruhte höchst wahrscheinlich auf fingierten Informationen und der Krieg, in dem auf vietnamesischer Seite etwa eine Million Soldaten und zwei Millionen Zivilisten starben, konnte nie gewonnen werden. Gelernt haben sie daraus aber scheinbar nichts, wenn man sich die letzten Kriege der Amerikaner anschaut.

Zum Abschluss noch ein paar Eindrücke der Stadt.

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Kategorie Vietnam

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