Bagan – das Tempelparadies
Die Landschaft rund um Bagan hat vor allem eins zu bieten: historische Tempelanlagen soweit das Auge reicht. Zählt man die ganz kleinen mit, kommt man auf um die 4000 Tempel auf einer relativ kleinen Fläche. Es ist natürlich unmöglich alle anzusehen und eigentlich auch nicht nötig, da sie sich für den Laien alle sehr ähneln. Wir leihen uns Fahrräder und radeln los. Hier und da halten wir an, schauen einen Tempel an, klettern hinauf wo es möglich ist und sind erstaunt über die vielen Spitzen der Pagoden und Stupas, die hier in den Himmel ragen. An den größeren Tempeln gibt es immer viele Händler, die einem Souvenirs andrehen wollen. Überall gibt es das Gleiche und man ist bald ein bisschen genervt.
Nach dem Mittagessen müssen wir feststellen, dass wir auch heute wieder Pech mit einem der Fahrräder haben. Bei Nicole’s Fahrrad ist der vordere Reifen platt, aber zum Glück ist eine kleine Werkstatt in der Nähe und der Fachmann tauscht für einen Euro einen kleinen Schlauch am Ventil aus. Drei Minuten später ist die Luft wieder raus und dieses Mal prüft er den Schlauch und entdeckt fünf Löcher. Für nochmal 2,5 Euro werden diese repariert und somit haben uns die Reparaturen mehr gekostet als die Miete für die beiden Fahrräder 🙂
Auf dem Rückweg machen wir es uns auf einem Tempel gemütlich und beobachten den Sonnenuntergang.
Danach kommen wir völlig verstaubt und zugehupt wieder in unserem Gästehaus an. Mit dem Hupen in Myanmar verhält es sich ungefähr wie folgt. Grundsätzlich wird an übersichtlichen Stellen, beim Überholen und auch einfach mal so gehupt. Am besten ist es, wenn beim Überholen auch noch ein Fahrzeug entgegenkommt. Es hupt zunächst derjenige, der gleich überholen wird, um alle zu warnen. Der Entgegenkommende hupt zurück, um den Überholenden zu warnen, bloß nicht zu weit auf dessen Spur zu kommen. Der Überholende bestätigt hupend die Warnung und warnt nochmals alle in der näheren Umgebung. Nach dem Überholvorgang beglückwünschen sich die beiden wiederum hupend zum erfolgreichen Überholvorgang und verabschieden sich dann hupend voneinander. So oder so ähnlich muss es wohl sein. Wir fragen uns, ob es hier überhaupt zu Unfällen kommt, denn so viel wie hier gehupt wird, dürfe eigentlich nichts passieren. Eine weitere Plage für Fahrradfahrer sind die Auspuffrohre, die direkt auf Kopfhöhe enden und einem die ungefilterten Abgase direkt in die Lunge schießen.
Nichtsdestotrotz machen wir uns auch am zweiten Tag nochmals mit dem Fahrrad auf den Weg. Heute fahren wir eine relativ ruhige Straße entlang und können das Radeln in der schönen Umgebung richtig genießen. Wir schauen nochmal ein paar Tempel an und genießen die letzten Stunden in der Natur, bevor es morgen nach Mandalay geht, der zweitgrößten Stadt des Landes.
Jede Menge Tempelbilder und mehr gibt’s im Album.