Krügerpark Teil 2
Um 5:30 Uhr klingelt der Wecker und wir machen uns auf den Weg in den Park. Am Eingang teilt man uns mit, dass an dem vom älteren Herren empfohlenen Zeltplatz nichts mehr frei ist. Wir überlegen hin und her ob wir trotzdem gehen sollen und als wir uns gerade darauf geeinigt haben doch nicht mehr in den Park zu gehen, hat uns der nette Ranger doch noch ein Plätzchen organisiert. Wir fahren also zum Camp, bauen unser Zelt auf und machen uns gleich wieder auf den Weg. Heute erleben wir den Park zum ersten Mal bei Sonnenschein und wir können verstehen, dass sich die Tiere heute lieber irgendwo im Schatten oder Wasser aufhalten, anstatt sich uns zu zeigen. Wir sehen zwar wieder viele Tiere, aber nicht so viele wie am ersten und zweiten Tag. Auf dem Rückweg zum Camp erleben wir dann doch noch ein absolutes Highlight. Etwa zehn Meter seitlich der Straße entdecken wir ein Löwenpärchen! Es ist der erste männliche Löwe den wir im Park sehen. Da die Fenster vom Auto ja immer offen sind, steigt der Adrenalinspiegel augenblicklich. Wir stellen den Motor ab und bleiben mucksmäuschen still sitzen und beobachten die zwei, wie sie sich ausruhen. Nach ein paar Minuten stehen sie dann doch noch auf und wir sehen sie in Bewegung. Sie kommen noch näher zur Straße und er fällt über sie her. Sie legen sich wieder hin und erst als eine kleine Giraffe auf der anderen Straße vorbeiläuft, schauen beide wieder auf. Die Giraffe macht ein paar schnelle Schritte als sie die Löwen entdeckt, bleibt dann wie angewurzelt stehen und beobachtet die Löwen. Erst nach einiger Zeit kann sie sich losreißen und rennt weg. Die Löwen laufen nochmal ein paar Schritte und legen sich dann sogar noch auf die Straße. Wir fahren ein paar Meter an ihnen vorbei und können ihnen direkt in die Augen schauen, was den Puls wirklich in die Höhe schnellen lässt. Allein schon dafür hat es sich gelohnt nochmals in den Park zu fahren.
Abends auf dem Zeltplatz schmeißen dann alle ihren Grill an. Für uns gibt’s ein Bier und zwei Brötchen mit Hartkäse, der uns tagsüber im Auto dahingeschmolzen ist und sich von seinem Fett getrennt hat. Aber nach so einem spannenden Tag ist auch das ein Festmahl 🙂
Am nächsten Tag stehen wir um 4:30 Uhr auf, denn es ist die letzte Chance für uns, vielleicht doch noch den Leoparden zu sehen. Bis auf eine jaulende Hyäne verläuft die Fahrt jedoch sehr ruhig, obwohl die ganzen Tiere anscheinend morgens viel aktiver seien als tagsüber. Kurz bevor wir den Park endgültig verlassen, gibt es nochmals etwas zu sehen: Zwei Geparde, noch viel seltener anzutreffen als Leoparden, befinden sich wenige Meter von der Straße entfernt.
Es haben schon ein paar Autos dort angehalten, aber wir bekommen doch noch gute Sicht auf die beiden Tiere. Sie bewegen sich sehr grazil und nach ein paar Minuten verschwinden sie außerhalb der Sichtweite unter einem schattigen Baum. Die zwei Tage im Park waren also wirklich nochmal sehr beeindruckend und wir freuen uns, doch noch mehr Tiere gesehen zu haben.
Wir fahren an diesem Tag noch weiter zu den Drakensberg Mountains, wo wir nach 13 Stunden im Auto endlich ankommen, noch ein Bier trinken und K.O. ins Zelt fallen.
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