Am 29. November 2011 · Kommentare deaktiviert für Drakensberg Mountains
Nach den vielen Tagen im Auto müssen wir uns heute unbedingt mal wieder bewegen. Wir haben uns eine Wanderung an den Drakensberg Mountains rausgesucht. Dies ist das höchste Gebirge im südlichen Afrika, mit Gipfeln von über 3000 Metern Höhe. Bekannt ist die Gebirgskette für die zahlreichen Vogelarten, die vielen Schluchten, die Vegetation und die vielen Wasserfälle. Unter anderem soll hier wohl der zweithöchste Wasserfall der Welt sein. Die Bergkette fällt meist sehr steil ab und das berühmte Amphitheater, eine 8 km breite und 1000 Meter hohe Felswand, soll für heute unser Ziel sein.
Die Landschaft ist wirklich wunderschön und es macht richtig Spaß, mal wieder zu wandern. Zwischendurch kühlen wir uns an einem kleinen Bach ab, wo das Wasser so kalt wie in einem Gletschersee ist, wie auch immer das möglich ist. Wir verbringen fast den ganzen Tag an diesem schönen Ort und haben Glück, dass es nur kurz regnet. Vielleicht wäre es auch nicht schlecht gewesen wenn es mehr geregnet hätte, denn dann wäre bei dem berühmten Wasserfall auch etwas Wasser heruntergekommen. So blieb uns dieser sicherlich schöne Anblick aber verwehrt.
Am folgenden Tag machen wir uns auf den Weg ein Stück weiter südlich, wo wir heute auch nochmal unserem Bewegungsdrang nachgeben möchten. Wir laufen zwei verschiedene Wege, die bei blauem Himmel einen schönen Blick auf die Berge bieten, aber leider ist es heute ein bisschen bewölkt, sodass wir nicht ganz alles sehen können. Der Weg ist auch nicht so spektakulär wie gestern, aber ein paar Besonderheiten gibt es auch hier.
Am 27. November 2011 · Kommentare deaktiviert für Krügerpark Teil 2
Um 5:30 Uhr klingelt der Wecker und wir machen uns auf den Weg in den Park. Am Eingang teilt man uns mit, dass an dem vom älteren Herren empfohlenen Zeltplatz nichts mehr frei ist. Wir überlegen hin und her ob wir trotzdem gehen sollen und als wir uns gerade darauf geeinigt haben doch nicht mehr in den Park zu gehen, hat uns der nette Ranger doch noch ein Plätzchen organisiert. Wir fahren also zum Camp, bauen unser Zelt auf und machen uns gleich wieder auf den Weg. Heute erleben wir den Park zum ersten Mal bei Sonnenschein und wir können verstehen, dass sich die Tiere heute lieber irgendwo im Schatten oder Wasser aufhalten, anstatt sich uns zu zeigen. Wir sehen zwar wieder viele Tiere, aber nicht so viele wie am ersten und zweiten Tag. Auf dem Rückweg zum Camp erleben wir dann doch noch ein absolutes Highlight. Etwa zehn Meter seitlich der Straße entdecken wir ein Löwenpärchen! Es ist der erste männliche Löwe den wir im Park sehen. Da die Fenster vom Auto ja immer offen sind, steigt der Adrenalinspiegel augenblicklich. Wir stellen den Motor ab und bleiben mucksmäuschen still sitzen und beobachten die zwei, wie sie sich ausruhen. Nach ein paar Minuten stehen sie dann doch noch auf und wir sehen sie in Bewegung. Sie kommen noch näher zur Straße und er fällt über sie her. Sie legen sich wieder hin und erst als eine kleine Giraffe auf der anderen Straße vorbeiläuft, schauen beide wieder auf. Die Giraffe macht ein paar schnelle Schritte als sie die Löwen entdeckt, bleibt dann wie angewurzelt stehen und beobachtet die Löwen. Erst nach einiger Zeit kann sie sich losreißen und rennt weg. Die Löwen laufen nochmal ein paar Schritte und legen sich dann sogar noch auf die Straße. Wir fahren ein paar Meter an ihnen vorbei und können ihnen direkt in die Augen schauen, was den Puls wirklich in die Höhe schnellen lässt. Allein schon dafür hat es sich gelohnt nochmals in den Park zu fahren.
Abends auf dem Zeltplatz schmeißen dann alle ihren Grill an. Für uns gibt’s ein Bier und zwei Brötchen mit Hartkäse, der uns tagsüber im Auto dahingeschmolzen ist und sich von seinem Fett getrennt hat. Aber nach so einem spannenden Tag ist auch das ein Festmahl 🙂
Am nächsten Tag stehen wir um 4:30 Uhr auf, denn es ist die letzte Chance für uns, vielleicht doch noch den Leoparden zu sehen. Bis auf eine jaulende Hyäne verläuft die Fahrt jedoch sehr ruhig, obwohl die ganzen Tiere anscheinend morgens viel aktiver seien als tagsüber. Kurz bevor wir den Park endgültig verlassen, gibt es nochmals etwas zu sehen: Zwei Geparde, noch viel seltener anzutreffen als Leoparden, befinden sich wenige Meter von der Straße entfernt.
Es haben schon ein paar Autos dort angehalten, aber wir bekommen doch noch gute Sicht auf die beiden Tiere. Sie bewegen sich sehr grazil und nach ein paar Minuten verschwinden sie außerhalb der Sichtweite unter einem schattigen Baum. Die zwei Tage im Park waren also wirklich nochmal sehr beeindruckend und wir freuen uns, doch noch mehr Tiere gesehen zu haben.
Wir fahren an diesem Tag noch weiter zu den Drakensberg Mountains, wo wir nach 13 Stunden im Auto endlich ankommen, noch ein Bier trinken und K.O. ins Zelt fallen.
Am 25. November 2011 · Kommentare deaktiviert für Panoramaroute
Die Highlights der Panoramaroute sind Wasserfälle, Felsformationen die aussehen wie kleine Hütten und zahlreiche Aussichtspunkte auf die Tiefebene und das Flussbett. Wie befürchtet, ist das Wetter noch immer ziemlich schlecht, als wir aufstehen. Wir stärken uns zunächst mal mit einem Pancakefrühstück und machen uns dann trotzdem auf den Weg. An unserem ersten Stopp kommt sogar die Sonne zum Vorschein und wir sehen uns die „Potholes“ an, zahlreiche, vom Fluss in den Fels gespülte Löcher. Die anderen Sehenswürdigkeiten fahren wir dann nur noch ab um uns zu versichern, dass dort wirklich nichts zu sehen ist. Der Nebel ist einfach zu dicht, und so fahren wir, nach der Besichtigung eines völlig unspektakulären Wasserfalls, wieder auf den Weg zurück nach Nelspruit.
Dort dürfen wir kurz nach Ladenschluss trotzdem noch in einen Campingladen und so kaufen wir uns spontan ein Zelt. Wir fahren ein paar Kilometer zum nächsten Zeltplatz und probieren es direkt aus. Der Chef des Zeltplatzes ist ein netter, älterer Herr und wir kommen mit ihm ins Gespräch. Er ist total entsetzt, dass uns keiner gesagt hat, dass wir im Krügerpark hätten übernachten sollen, denn das sei aus seiner Sicht eines der Highlights beim Besuch des Parkes. Es ist auch gar nicht so teuer wie uns alle gesagt haben und er kann sich gar nicht mehr beruhigen, dass uns dieses Erlebnis entgangen ist, da man uns falsch informiert hat. Es ist auch von Vorteil, wenn man länger im Park bleiben kann und vor allem zahlt man für die Tage, in denen man im Park übernachtet, nicht nochmal Eintritt. Es ist somit billiger im Park zu schlafen, als immer wieder raus und rein zu fahren. So beschließen wir, am nächsten Tag nochmals in den Park zu fahren und dann auch dort zu übernachten. Jetzt also schnell ins Zelt, morgen geht’s früh los.
Am 23. November 2011 · Kommentare deaktiviert für Krüger Nationalpark
Nachdem wir in Buenos Aires 15 Minuten vor Abflug noch immer in der schier endlosen Schlange der argentinischen Auswanderungsbehörde standen, waren wir heilfroh, dass wir den Flieger doch noch erwischt haben. Nach etwa 9 Stunden Flug kommen wir ziemlich geplättet in Johannesburg an und holen unseren Mietwagen ab. Wir freuen uns, mal wieder selbst fahren zu dürfen und uns nicht ständig um die nächste Busfahrt kümmern zu müssen. Das Auto hat gefühlte 40 PS, das Lenkrad ist auf der rechten Seite und im Kofferraum hat immerhin einer von unseren vier Rucksäcken Platz 🙂
Wir verlieren keine Zeit, lassen Johannesburg links liegen und machen uns auf den Weg nach Nelspruit, einem der vielen Ausgangsorte für den Krüger Nationalpark. Dort wartet auch schon ein Couchsurfer auf uns, von dem wir uns gute Tipps für den Park erhoffen, denn er ist dort seit 25 Jahren als Guide tätig. Als wir nach 5 Stunden, inkl. Schlafpausen, endlich in Nelspruit ankommen erfahren wir, dass unser Couchsurfer nochmal 1,5 Stunden weiter entfernt wohnt. Wir fahren dummerweise trotzdem hin und als wir endlich bei ihm eintreffen, merken wir schnell, was sein eigentliches Ziel ist: Er möchte uns seine Touren verkaufen. Wir sind hundemüde und er hört gar nicht auf zu reden und unsere Fragen beantwortet er gar nicht oder umständlich. Erst als wir ihm versprechen über eine seiner Touren nachzudenken, lässt er uns endlich schlafen.
Am nächsten Morgen weckt er uns um neun Uhr, denn er hat einen Typ engagiert, der uns heute durch den Park fährt. Wir sind etwas überrumpelt, aber OK, gehen wir halt. Es ist sehr kalt heute, gar nicht das Wetter für eine Safari. Der Vorteil ist aber, dass die Tiere sich nicht alle in den Schatten legen oder im Fluss baden. So bekommen wir schon am ersten Tag unglaublich viele Tiere aus nächster Nähe zu sehen. Es ist wirklich wie im Zoo hier, nur dass die Tiere hier frei sind. Das Ziel eines jeden Besuchers ist, die „Big 5“ zu sehen: Elefant, Büffel, Nashorn, Löwe und Leopard. Die ersten drei sind, schon allein wegen ihrer Größe, sehr leicht zu entdecken. Die Löwen sehen wir nur aus großer Entfernung im Gras liegen und der Leopard zeigt sich uns gar nicht. Wir sehen noch Zebras, Giraffen, Nilpferde, Krokodile, Impalas, Gnus, kleine Wildschweine, verschiedene Affenarten und natürlich zahlreiche Vögel. Wir sind total begeistert, wie einfach es hier ist, diese vielen Tiere zu sehen.
Am nächsten Tag fahren wir selbst mit unserem Auto durch den Park. Wir sehen die gleichen Tiere wieder und noch ein paar weitere. Highlights an diesem Tag sind eine riesige Büffelherde, ein Elefant, der ca. 5 Meter neben unserem Auto in aller Ruhe frisst, ein Nilpferd direkt an der Straße und ein paar faule Löwenweibchen, diesmal nicht mehr ganz so weit entfernt, aber auch nur im Gras liegend. Noch immer kein Leopard.
Für die nächste Übernachtung hat uns unser Couchsurfer noch zu seiner Familie in einem andern Ort eingeladen. Wir fahren über zahlreiche Dörfer und kommen kurz vor Dunkelheit bei ihm an. Wir lernen seine Frau und seine zwei Söhne kennen. Wir bekommen traditionelles afrikanisches Essen gekocht und essen mit ihm zusammen zu Abend. Die Frau nimmt, anscheinend aus Respekt vor dem Ehemann, nicht am ersten Essen mit den Gästen teil. Das ist schade für uns, aber wenn es die dortige Tradition es so will… Wir erfahren noch weitere interessante Dinge über die afrikanischen Kultur und das Leben dort auf dem Land. Jetzt bekommen wir doch noch die Couchsurfingerfahrung, wie sie eigentlich sein sollte. Am nächsten Morgen werden wir noch einem Nachbarn vorgestellt und dem Großvater unseres Hosts, der mit 6 verschiedenen Frauen 38 Kinder gezeugt hat!
Mit unseren vielen Eindrücken der letzten Tage machen wir uns auf den Weg und suchen eine Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe der Panoramic Route. Wir stellen fest, dass die Hostels ziemlich teuer sind und weder Frühstück, noch Internet, noch sonst etwas dabei inklusive sind. Wir checken schließlich im Valley View Hostel ein, wo die Sichtweite heute aber nur wenige Meter beträgt 🙁 Kein gutes Omen für die Panoramaroute morgen.
Die vielen Bilder dazu findet ihr in unserer Galerie.
Am 19. November 2011 · Kommentare deaktiviert für Letzte Station in Südamerika – Buenos Aires
Die Ankunft
Wir erreichen die Hauptstadt Argentiniens gegen Mittag, mit dem Schiff aus Uruguay. Vollbepackt machen wir uns bei 30 Grad im Schatten auf den Weg zur Metro oder wie sie hier liebevoll genannt wird: Subte. Die Hafengegend ist wunderschön und sehr gepflegt. Wir sind begeistert.
In der Stadt ist gerade Frühling und viele der Bäume blühen lila. Ein herrlicher Anblick. Wir kommen auch schon an wichtigen Plätzen vorbei und freuen uns jetzt schon auf die Stadtführung. Die Subte ist voll, aber zum Glück müssen wir nicht umsteigen und unser Gastgeber wohnt ganz nahe an der Station. Wir sind sehr froh als wir ankommen und dürfen direkt kalt duschen gehen. Herrlich 🙂
Am Abend treffen wir uns mit Sandra, einer Verwandten von Fabian zum Sushiessen. Ganz schön lecker so nach 6 Monaten mal wieder 🙂 Außerdem ist noch die Nacht der Museen in der Stadt und wir können kostenlos Museen besuchen. Bereits im ersten ist es allerdings schon so voll, dass wir befürchten, dass es nicht besser wird. Und das wird es auch nicht, aber dafür hatten wir einen schönen Spaziergang und unsere erste Busfahrt.
Sonntagsmarkt
Immer wieder sonntags gibt es hier in Buenos Aires einen sehr berühmten Markt, auf dem man alles Mögliche kaufen kann. Nachdem wir vor lauter Plunder nicht wissen, was wir kaufen sollen, schauen wir uns noch ein bisschen in der Gegend um und entdecken einen Mann ohne Kopf, ein hübsches Auto und ein nettes Werbeposter eines bekannten Erfrischungsgetränkeherstellers 😉
Am Nachmittag wird es dann etwas gruseliger. Der Friedhof im Stadtteil Recoleta war, bzw. ist, für alle Reichen und Wohlhabenden gedacht. Berühmteste Person ist Eva Perón, die ehemalige First Lady. Man glaubt es kaum, aber Menschenmassen besuchen ihr Grab und drängeln rum wie verrückt. Was sie wohl glauben zu sehen? Was macht den Friedhof also so besonders? Für die Särge wurden kleine Häuser, teilweise Schlösser gebaut. Manche sehen aus wie dunkle Gruften, manche wie ein kleines Gartenhaus mit Sitzbank. Und jetzt kommt das Gruselige: Man sieht teilweise die Särge…
Direkt vor dem Friedhof ist ein großer Platz auf dem ebenfalls kleinere Marktstände aufgebaut sind und Menschen locker auf der Wiese rumliegen und verschiedenen Musikern lauschen.
Wir laufen noch so weit die Füße uns tragen und es dunkel wird. Neben wichtigen Gebäuden sehen wir auch noch die berühmte argentinische Comic Figur Mafalda auf einer Bank sitzen.
Der Tag endet mit einem Highlight: Wir finden das Restaurant mit dem besten Steak, was wir in unserem ganzen Leben gegessen haben. Folgende Worte fallen uns dazu ein: perfekt, genau richtig, besser geht nicht, geil, hammer, mmmmmhhhhh. Teilweise haben wir beim Essen die Augen geschlossen, damit wir es auch ja nicht mehr vergessen. Hier werden wir auf jeden Fall noch ein paar mal hingehen, bevor wir nach Afrika fliegen. Lecker, soooo lecker!
Stadtführung
Wir träumen noch beim Frühstück von dem guten Steak von gestern abend und machen uns früh auf, zur kostenlosen Stadtführung. Die Bilder findet ihr im Album, sind zu viele für diese Stelle. Wir laufen wieder bis es spät ist und gehen am Abend mit unserem Gastgeber essen.
Bunte Häuser und Tango
Viele Sehenswürdigkeiten fehlen uns nun nicht mehr von Buenos Aires. Die wichtigsten Orte haben wir besucht. Heute gehen wir noch in das berühmte Viertel la Boca, in dem der Tango zu Hause ist. Naja, für die Touristen auf jeden Fall. Es ist nur ein kleiner Häuserblock, der bunt angemalt ist und es gibt einige Souvenirgeschäfte. Dort wo Touristen sind, gibt es auch Restaurants und in diesem Stadtviertel gibt es zum Essen noch gratis Tangotänze.
Anschließend spazieren wir noch durch den großen Stadtpark südlich des Hafens und sehen viele Vögel, die leider zu schnell sind, um sie vor die Linse zu bekommen. Am Abend treffen wir uns wieder mit Sandra und einem Bekannten von ihr. Wir gehen zusammen Steak essen (in einem anderen Lokal) und anschließend zum Tangokurs. Ein nettes Erlebnis, aber weiter als bis zum Grundschritt sind wir nicht gekommen. Das überlassen wir dann lieber denen, die das richtig können 🙂
Letzter Tag bei Agustin
Heute ist unser letzter Tag mit Agustin. Er bringt uns zu einem Büchermarkt, wie wir ihn vorher noch nicht gesehen haben. Alles voll mit Büchern, Postern und teilweise auch Filmen. Wir vertrödeln uns ein bisschen die Zeit, da es heute zu warm ist um irgendetwas Anstrengendes zu machen. Am Abend gehen wir nochmal lecker zusammen essen. Beim Nachtisch, den wir zu Hause bei Agustin genießen, freuen wir uns wieder darüber, dass in Argentinien die Eisportionen litermäßig serviert werden. Auf dem Bild steht ein halber Liter Eis vor uns. Großartig :-)))
Umzug
Wir sind nochmal zu einem anderen Couchsurfer umgezogen. Er hat zwar keine Zeit für uns, aber das ist auch nicht schlimm, denn die letzten beiden Tage in Buenos Aires verbringen wir nur noch mit Wäsche waschen, Blog schreiben und Vorbereitungen für Afrika.
Abschied
Tja, was bleibt zu sagen, am Ende unserer ersten Etappe? Morgen verlassen wir den ersten Kontinent unserer Reise mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil es so schön war, wir tolle Menschen kennengelernt, atemberaubende Landschaften erkundet und so viel erlebt haben. Weinend, weil es schon vorbei ist und damit auch schon mehr als die Hälfte unserer Reisezeit.
Auf Wiedersehen Südamerika, Afrika wir kommen!
Am 11. November 2011 · Kommentare deaktiviert für Uruguay
Allzu viel haben wir ja in den sechs Tagen Uruguay nicht gesehen, dafür haben wir uns über die hohen Preise für Verpflegung und Unterkunft sehr gewundert.
Punta del Este
Uruguay begrüßt uns mit einer kühlen Brise, als wir gegen sieben Uhr morgens, nach der zweiten Nachtfahrt in Folge, endlich ankommen. Das erste Hostel ist uns zu teuer und so gehen wir erst mal ohne Stadtplan los um ein anderes zu finden. Der Himmel ist wolkenbehangen, das kleine Strandörtchen scheint noch komplett zu schlafen. Kein Wunder, denn es ist Sonntagmorgen. Schließlich finden wir noch eine Bleibe und machen uns auf Erkundungstour. Dabei, wie könnte es anders sein, entdecken wir ein lecker Lokal zum Mittagessen.
Das Wetter ist zwischenzeitlich auch erwacht und wir genießen die Sonnenstrahlen. Viel hat der Ort nicht zu bieten, es ist ein typischer schicki-micki Strandort. Am nächsten Tag fahren wir abends weiter nach Montevideo und machen tagsüber noch ein paar schöne Fotos.
Montevideo
Wir haben Glück, dass wir hier wieder bei einem Couchsurfer übernachten dürfen. Die Stadt begeistert uns allerdings nicht so sehr. Zwar gibt es sehr viele herrliche Kolonialgebäude, aber leider sind sie oft sehr heruntergekommen. Auch die Luft in der Stadt ist nicht die beste. Das Highlight war der Ausblick vom Büroturm des hiesigen Kommunikationsunternehmens Antel.
Colonia del Sacramento
Ein nettes kleines Örtchen für einen Wochenendausflug ist unser letzter Stopp in Uruguay, bevor wir nach Buenos Aires gehen und uns bald von Südamerika verabschieden müssen 🙁 Wir fühlen uns gleich wohl hier. Die Luft ist gut, die Straßen sind klein und es gibt nicht viele Autos. Tja, viel kann man hier auch nicht unternehmen. Deshalb waren wir gut essen und am nächsten Tag noch auf dem Leuchtturm.
Am 4. November 2011 · Kommentare deaktiviert für Blumenau und Pomerode – auf den Spuren deutscher Auswanderer
Die Oma und die Mutter von Alexandre haben uns empfohlen, nach Blumenau zu fahren. Dorthin sind zwischen 1850 und 1900 viele Deutsche ausgewandert, um ein neues Leben zu beginnen. Es gibt das größte Oktoberfest außerhalb Deutschlands, Bierbrauereien, die nach deutschen Rezepten brauen, leckere Kaffees und alte Kolonialhäuser zu bestaunen. Auch hier haben wir das Glück, bei einem Couchsurfer unterzukommen und wie es der Zufall will, spricht seine Mama deutsch 🙂 Als wir am Abend ankommen, werden wir freundlich empfangen und bekommen sogar noch eine kleine Stadtrundfahrt zum beliebten Aussichtspunkt des Restaurants „Frohsinn“. Von dort aus sehen wir, dass Blumenau gar nicht so klein ist wie es klingt. Um die 400000 Menschen leben hier zwischen deutschen Traditionen und brasilianischem Klima. Und es gibt auch noch eine weitere Tierart zu bestaunen.
Natürlich darf der Platz, auf dem das Oktoberfest stattfindet, dabei nicht fehlen. Und wir unterhalten uns direkt mit einem älteren Herrn auf Deutsch. Er und seine Familie spielen deutsche Volkslieder, tragen bayrische Kleidung und waren selbst noch nie in Deutschland.
Am nächsten Morgen bekommen wir auch hier Frühstück und die Mama des Hauses erzählt uns eine Menge über die deutschen Einwanderer und über ihre eigene Familie. Anschließend schauen wir uns in der Stadt die ersten kolonialen Gebäude an und staunen nicht schlecht, wie gut noch alles erhalten ist und wie sehr die alten Sachen gepflegt werden. Leider dürfen wir im Museum nicht fotografieren, deshalb nur Bilder von außen.
Nachmittags gehen unsere Gasteltern mit uns in einem der besten Kaffees lecker Kuchen essen.
Und weil wir heute noch nicht genug Kalorien zu uns genommen haben, gehen wir am Abend mit unserem Gastgeber, seiner Freundin, Schwester und deren Freund zum all-you-can-eat Pizza essen, wo die Pizza von Kellnern an den Tisch gebracht wird und man sagen kann, ob man davon möchte oder nicht. In Brasilien gibt es süße Pizza als Spezialität.
Anschließend besuchen wir noch eine Brauerei und gönnen uns Weizenbier.
Der heutige letzte Tag im deutschen Einwanderergebiet führt uns noch ins 20 km entferne Pomerode. Bereits auf der Fahrt kommt uns einiges bekannt vor. Gepflegte Gärten, allerdings mit Palmen und exotischen Pflanzen und ebenfalls gepflegte Häuser. Teilweise norddeutsche Baustile, teilweise bayrisch geprägt, aber immer sehr hübsch.
Mir steigen die Tränen in die Augen, als ich in einem Geschäft Frankfurter Apfelwein entdecke, soviel heimatliches so weit weg von zu Hause.
Am Abend dürfen wir noch bei der Familie Abendbrot essen, mit Kochkäse und Schwarzbrot. Mmmmmhh. Morgen beginnen dann zwei Reisetage nach Uruguay. Auf Wiedersehen Brasilien!
Am 2. November 2011 · Kommentare deaktiviert für Florianópolis und Ilha Santa Catarina oder kurz: Floripa
Die Anreise
Die Busfahrt zu unserem nächsten Ziel dauert, auf Grund erhöhten Verkehrsaufkommens (wir sehen unseren ersten Autobahnstau auf unserer Reise!), zwei Stunden länger als geplant. Wir schaffen es noch unseren Gastgeber zu informieren, dass wir nicht um 20 Uhr sondern erst gegen 22 Uhr eintreffen werden. Die Verbindung zwischen Festland und der Insel ist problemlos und wir müssen nur nach der Ankunft am Busbahnhof zum anderen Busbahnhof laufen. Von dort in einen Bus auf die Insel einsteigen, an einem weiteren Bahnhof umsteigen und dann irgendwo an einer kleinen Kirche aussteigen und warten. Am ausgemachten Treffpunkt werden wir von einem coolen Surfertyp, blond, blauäugig, im 20 Jahre alten VW abgeholt. Wir fahren nicht weit, aber sind plötzlich mitten im Dschungel. Als er mir dann anbietet meinen Rucksack zu übernehmen, weil es „ein bisschen“ bergauf geht, machen wir uns schon auf etwas gefasst. Es geht aber. Nach 3 Minuten steil bergauf über ein paar Steine, stehen wir vor seinem Haus. Drei Hunde liegen teilweise schnarchend vor der Tür und drei Katzen verstecken sich irgendwo. Es begrüßt uns auch noch die Schwester unseres Gastgebers und ein Freund. Die Oma ist auch gerade zu Besuch, schläft aber schon. Wir beziehen unsere Couch im Wohnzimmer und sind gespannt, was uns morgen erwartet und fragen uns, wie wir hier ohne Auto wieder wegkommen.
Die Entdeckung des Paradieses
Nachdem wir viel zu lange geschlafen haben, sind wir ein bisschen erschrocken und machen uns schnell auf den Weg zu den Stimmen im Erdgeschoss. Es erwartet uns ein riesengroßer Fruchtsalat, Joghurt, Müsli, Kaffee sowie vier freundliche Menschen, die uns herzlich begrüßen. Die Oma überrascht uns, denn Sie spricht Deutsch mit uns. Ganz in der Nähe ist sie aufgewachsen, in Blumenau, einem Ort von deutschen Einwanderern. Sie selbst war nie in Deutschland, spricht aber richtig gut und wir fühlen uns gleich ein bisschen „zu Hause“. Nach dem Frühstück zeigt uns Alexandre sein riesiges Grundstück. Es sind 15000qm² fast unberührter, tropischer Natur. Er hat Ausblick auf das Meer und es wachsen die unterschiedlichsten Pflanzen und Früchte in seinem Garten.
Er hat noch viele Pläne und will noch einiges verändern, aber es ist jetzt schon ein Paradies. Anschließend nimmt er sich die Zeit, um uns zu einem nahegelegenen Strand zu fahren. Sein Surfbrett passt genau in die Mitte des Autos. Der Süden der Insel ist weniger touristisch als der Norden und der Grund, warum es hier noch schöner ist. Er packt sein Surfbrett aus und sagt uns noch kurz, wie wir zum Aussichtspunkt laufen können.
Eine Stunde später treffen wir uns wieder und er fährt uns zu einem weiteren schönen Platz. Es ist ein kleiner See in dem viele baden gehen, wenn die Wellen, wie heute, zu hoch sind. Anschließend gehen wir Mittagessen, sehr lecker und gar nicht teuer. Noch ein paar Früchte einkaufen und dann auf den Weg zurück zum Haus. Es juckt uns in den Fingern und wir fragen, ob wir im Garten eventuell etwas helfen können. Ein breites Grinsen signalisiert uns, dass wir nicht zweimal fragen müssen. Die Jungs kümmern sich ums Bäume schneiden und ich vergnüge mich im Kräutergarten, der das mal werden soll. Am Abend essen wir zusammen, trinken Caipirinha und fallen selig ins Bett.
Genießen im Paradies
Jeden Tag einzeln aufzuschreiben erscheint uns an dieser Stelle fast kleinlich. Wir fassen es einfach zusammen. Es vergeht kein Tag an dem Alexandre sich nicht Zeit für uns nimmt und uns die schönsten Ecken der Insel zeigt. Wir unternehmen eine große Wanderung an zwei verschiedene Strände und laufen dabei ein gutes Stück. Es gibt jeden Tag etwas Neues zu entdecken oder wir genießen einfach unser Dasein auf diesem herrlichen Grundstück. Wir sehen sogar noch einen Tukan, den Vogel, den wir schon so lange sehen wollten. Wir erleben einen Stromausfall, wegen dem Wind, der die unisolierten Freiluftkabel beeinträchtigt. Wir lachen viel, wir erzählen viel, wir lernen viel. Auch seine Mitbewohnerin fährt mit uns an einem Tag zum Strand und ich teile mir dir Rückbank mit Thea, Brisa und Pirato, die sehr schnell atmen und ein bisschen nach Hund riechen 😉
Ein weiteres Highlight hält Alexandre noch für uns bereit. Wir halten vor einem unscheinbaren Häuschen, welches sich direkt am Meer befindet. Dahinter reinigt ein Mann gerade die frisch aus dem Wasser gezogenen Muscheln und wir dürfen die ersten Austern unseres Lebens probieren. Es sieht ein wenig grausig aus, aber schmecken tut es doch ganz gut. Nach einer kurzen Einführung in die Kunst des Öffnens der Muscheln kaufen wir eine Tüte voll für 2 Euro, die wir am Abend frisch verspeisen. Dazu gibt es auch noch eine mit Käse überbackene Variante.
Dieser Punkt der Reise ist für uns einer der schönsten und wir hatten von Anfang an das Gefühl, dass wir hier Freunde besuchen, die wir schon ewig kennen. Hier wären wir wirklich gerne noch eine Weile geblieben, aber in drei Wochen geht bereits der Flieger nach Afrika und wir haben noch ein paar Orte auf unserer Liste und ein paar Kilometer vor uns. Die nächste Station wird Blumenau. Wir sind gespannt, aber schöner kann es fast nicht mehr werden.
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