Asunción
Wir verlassen Argentinien heute zum dritten Mal, aber wir kommen wieder! Der Weg führt uns auf einer 15-stündigen Busfahrt weiter in den Norden nach Asunción in Paraguay. An der Grenze stehen zahlreiche Geldwechsler und Verkäufer aller möglichen Dinge bereit. Unsere Pässe werden nach dem Abstempeln einbehalten. Wir sind etwas überrascht, aber der Zöllner verspricht uns, dass wir diese von unserem Busfahrer zurückbekommen werden. Viel schlimmer für uns ist jedoch die Temperatur, die hier herrscht. Vor 10 Tagen waren wir noch im kalten Patagonien und hier muss es weit über 30 Grad haben!
Etwa eine Stunde später kommen wir schließlich in Asunción an und kontaktieren unseren nächsten Couchsurfing-Gastgeber namens Ever. Ein Taxi bringt uns zu ihm und wir werden herzlich empfangen. Wir haben einen eigenen kleinen Raum mit einem Bett und Ablagefläche und, für uns das Schönste in diesem Moment, eine kalte Dusche. Ever erklärt uns noch wie wir in die Stadt und wieder zurück kommen und macht sich dann wieder an seine Arbeit. Wir fahren etwa 30 Minuten in die Stadt, essen eine Kleinigkeit, schauen uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Schnelldurchgang an und flüchten zwischendurch in klimatisierte Räume. Auf der Fahrt in die Stadt zeigt das Thermometer 38 Grad an – deutlich zu viel für uns. So fahren wir nach Sonnenuntergang wieder zurück, gehen noch etwas essen, duschen wieder und fallen müde ins Bett.
2. Tag
Nach langer Zeit schlafen wir heute mal wieder aus und werden vom Hauspapagei geweckt. Außerdem gibt es hier noch drei Hunde und ein kleines Reh. Wir duschen wieder und fahren nochmal in die Stadt, haben aber nicht allzu viel Lust uns draußen aufzuhalten und so fahren wir mit dem Bus raus aus der Stadt, auf der Suche nach einem kühlen Einkaufszentrum. Während der Busfahrt verlieren wir ungefähr zwei Liter Körperflüssigkeit, so heiß ist es im Bus, und stürmen nach der Fahrt direkt in eine Eisdiele. Und was für eine Eisdiele. Es gibt über 40 Sorten und da die Verkäuferin bemerkt wie unentschlossen wir sind, dürfen wir uns erst mal durchprobieren – ein großer Fehler! Alle schmecken hervorragend und die Entscheidung wird nicht leichter. Wir entscheiden uns schließlich für 3 bzw. 4 Kugeln und können gar nichts anderes mehr als „mmmhhhh, ist das lecker“ sagen. Definitiv eine der besten Eisdielen, die wir je besucht haben. Nachdem wir unsere Becher leergegessen haben können wir nicht anders, als nochmal jeweils einen kleinen Becher zum Mitnehmen zu bestellen 🙂
Das kühle Einkaufzentrum finden wir nicht, und so fahren wir zurück in die Stadt, wo wir über eine Stunde auf unseren Bus nach Hause warten und der, als er dann schließlich kommt, nicht anhält. 20 Minuten später nehmen wir dann einen anderen Bus, der uns aber lediglich in die Nähe unseres Ziels bringt und so nehmen wir für die letzten 3 Kilometer noch ein Taxi, denn zum Laufen ist es noch immer zu heiß. Nach 2,5 Stunden kommen wir endlich an!
Unser Gastgeber hat ab halb zehn noch etwas Zeit für uns und wir gehen zusammen etwas essen und tauschen viele Informationen über unsere jeweiligen Heimatländer aus. Er ist ein großer Fan von Deutschland und möchte eines Tages auch nach Deutschland reisen. Wir bringen ihm noch ein paar deutsche Sätze bei und machen ihm eine Liste mit Dingen, die er dann essen und trinken muss.
Am nächsten Tag machen wir uns mittags auf den Weg quer durch Paraguay. Eine Dame verkauft uns Bustickets für einen Bus, der gerade abfährt. Sie begleitet uns zwar noch zur richtigen Plattform, aber der Bus ist schon weg und der nächste fährt erst in 2 Stunden. Wir bekommen immerhin unser Geld zurück und finden eine andere Busgesellschaft, deren Bus schon in 30 Minuten abfahren soll. Das klappt dann auch tatsächlich, aber nach 1,5 Stunden bleibt der Bus liegen. Wir steigen alle aus, denn die Temperatur im Bus steigt ohne Klimaanlage rapide an. Es ist nach 17 Uhr und das Thermometer zeigt noch 46 Grad an. Der spätere Bus der anderen Gesellschaft überholt uns irgendwann, aber immerhin kann unser Bus repariert und die Fahrt fortgesetzt werden.
Gegen zehn Uhr abends erreichen wir dann 2 Stunden später als erwartet endlich das andere Ende von Paraguay, die Stadt “Ciudad del Este”. Wir lassen uns vom Taxi zu einem zentral gelegenen Hotel bringen, denn Hostels gibt es anscheinend keine in dieser Stadt, die komplett auf Geschäftsleute ausgerichtet ist. Wir sind schockiert über den hohen Preis, aber ein netter Mitarbeiter bietet uns einen Rabatt an, und so beschließen wir zu bleiben. Da ahnten wir noch nicht, was uns hier noch alles erwarten würde…