El Chaltén – Tag 1, Laguna Torre
Nach gerade mal vier Busstunden erreichen wir gegen 11 Uhr mittags das kleine Dorf El Chaltén. Es liegt in einem Tal und ist der Ausgangspunkt für viele Wanderungen, die hier im Sommer möglich sind. Aber wir wären natürlich nicht hier, wenn im Winter nicht auch etwas ginge…. Nach so viel geschlossenen Nationalparks freuen wir uns, endlich mal wieder die Wanderschuhe anziehen zu können und die Tage in der Natur zu verbringen. Wir sind sehr erstaunt, dass wir für diesen Nationalpark KEINEN Eintritt bezahlen müssen und noch dazu eine kleine Einführung auf Englisch(!) bekommen. Wir wissen anschließend welche Wege geöffnet sind und welche nicht. Folgende Erklärung ist uns den zusätzlichen Absatz wert:
Verhalten bei Auftauchen eines Pumas
Als einen wichtigen Punkt der 7-minütigen Einführung in Flora und Fauna des Parkes erklärt man uns das Verhalten im Falle eines plötzlich auftauchenden Pumas. Wir sollen, wenn der Puma auf dem Weg steht und uns ansieht, einfach ruhig stehenbleiben. Sichtkontakt halten. Wenn er auf uns zukommt, sollen wir uns groß machen, indem wir die Arme nach oben strecken und wild umherfuchteln, dazu dann noch laute Geräusche machen. Das wird ihn mit Sicherheit erschrecken und er wird das Weite suchen. Als letzten Satz ergänzt der lustige Parkmitarbeiter dann noch, dass wir die ersten Besucher wären, denen das passieren würde.
Nachdem wir unsere Sachen im Zimmer abgelegt haben, machen wir uns auf den Weg zur Laguna Torre. Das Wetter soll morgen weniger bewölkt sein als heute und deshalb beschließen wir, die Wanderung zum berühmten Fitz Roy erst morgen zu machen. Die Landschaft ist karg und vom Winter gezeichnet. Anfangs rieseln uns noch ein paar Schneeflocken ins Gesicht, aber gegen Nachmittag verschwinden sie und es hellt ein wenig auf. Wir sind die einzigen, die die Strecke an diesem Tag laufen und dürfen als erste und einzige die Fußabdrücke in den Schnee laufen. Herrlich, wir genießen das Knirschen bei jedem Schritt. Ab und zu ist es mal rutschig oder es knackt, wenn das Eis über einer Pfütze zerspringt. Als wir die zugefrorene Lagune erreichen, bleibt uns der Blick auf den Cerro Torre leider verwehrt. Wir haben ein wenig Pech, denn rundherum ist der Himmel fast vollständig blau. Dafür weht ein eisiger Wind und wir machen uns schon bald auf den Rückweg. Dabei erhaschen wir noch einen Blick auf die Spitze des Fitz Roy, den wir uns morgen dann aus der Nähe anschauen wollen. Leider ist der Akku vom Fotoapparat fast leer, deshalb gibt es nur wenige Bilder.
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