Santiago de Chile
Zurück in La Serena kaufen wir uns Bustickets nach Santiago für einen Bus, der in zehn Minuten abfährt. Was wir noch gar nicht erwähnt haben, ist die wunderbar flexible Preispolitik hier in Südamerika. Je später man die Bustickets kauft, desto günstiger werden sie. Wenn der Motor schon läuft, ist es am besten. Oder auch, wenn der Bus Verspätung hat und eigentlich schon weg wäre. Bei dieser Buchung haben wir großes Glück und bekommen Tickets für die erste Klasse! Wir sitzen in den komfortabelsten Sitzen und die fünf Stunden nach Santiago gehen viel zu schnell vorbei. Zum ersten Mal wären wir gerne noch weiter gefahren.
Santiago empfängt uns mit kalten Temperaturen und wir flüchten direkt ins Internetcafé, um uns ein Hostel zu suchen. Wir werden schnell fündig, fahren mit dem Taxi hin und wechseln am nächsten Morgen direkt in ein anderes Hostel. Es war zu laut, zu kalt und viel zu voll. Im neuen Hostel ist es zu ruhig, ein bisschen wärmer und zu leer 😉 Wir sind die einzigen Gäste… Für heute steht zunächst die Planung unserer Weiterreise an und wir fahren mit der U-Bahn zum Navimag-Büro, einem Anbieter von Schiffsreisen, der auf seinen Frachtschiffen auch Personen mitnimmt. Im Straßenchaos von Chile suchen wir eine Weile nach dem Büro und als wir schon davor stehen, spricht uns ein netter Herr an, der uns gerne weiterhelfen möchte. Als er erfährt woher wir kommen, fängt er an mit uns deutsch zu sprechen und erzählt uns stolz, dass er auf eine deutsche Schule gegangen ist. Wenig später buchen wir unsere Schiffsreise und freuen uns sehr, dass wir so kurzfristig noch Plätze bekommen haben. In sechs Tagen geht es schon los, und das Schiff soll uns von Puerto Montt nach Puerto Natales in den Süden bringen, den Ausganspunkt für den Nationalpark Torres del Paine.
Santiago ist riesig und sehr vielseitig. Besonders schön sind natürlich die Berge von denen es umrahmt wird mit ihren weißen Spitzen, die am Morgen und am Abend in einem wunderschönen Rosa leuchten. Weil die Stadt so viel zu erzählen hat, beschließen wir, unsere erste Stadtführung in Südamerika zu machen.
Die Free Tour
An einem wunderbar sonnigen Tag führt uns ein netter Musikstudent vier Stunden lang durch die Stadt und vermittelt uns einiges an Insiderwissen. Wir erfahren, wie oft der Plaza de Armas bereits aufgebaut und wieder zerstört wurde, dass die vielen Straßenhunde in Wirklichkeit die wahren Besitzer der Stadt sind und bekommen Tipps, was wir essen und trinken sollen und in welchen Stadtvierteln man sich am besten aufhalten sollte. Das gute Englisch und die erfrischende Art sein Wissen zu teilen, lassen die Zeit wie im Flug vergehen. Wir haben Hunger! Am Nachmittag gehen wir auf den Mercado Central, der hier eher einem Fischmarkt entspricht. Wir wollen der Empfehlung unseres Stadtführers folgen und eine spezielle Fischplatte essen. Das Restaurant macht nicht gerade den saubersten Eindruck auf uns, aber wenn es schmeckt…
Unsere erwartete, weil vom Guide so beschrieben und in der Speisekarte auch als solche angegeben, Fischplatte erweist sich als Suppe mit ein paar Stückchen Fisch und viel Muschelfleisch. Naja, so bleibt wieder mal Platz für ein Eis.
Am nächsten Tag erkunden wir noch ein bisschen die Stadt, besuchen ein Spielzeugmuseum und freuen uns schon sehr auf unsere Schiffsreise und die Weiterfahrt in den Süden.
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