Colca Treck
Tag 1
Zwischen 3 und 4 Uhr morgens sollen wir im Hostel abgeholt werden. Wie schön, dass bereits um halb vier der kleine Minivan da ist. Wir sammeln noch ein paar andere Reisende ein und gegen kurz nach 4 geht es auf den Weg zum Canyon. Gegen acht Uhr morgens erreichen wir den Frühstücksplatz, dann geht es weiter zum Aussichtspunkt, um die Andenkondore zu sehen. Und wir sehen Sie auch. Sie sind wirklich riesig. Nicht besonders hübsch, aber wenn Sie fliegen, ist es ein ergreifendes Gefühl dabei zuzusehen.
Dann geht es weiter zum eigentlichen Startpunkt unserer Wanderung. Was uns noch nicht so bewusst ist: heute soll es nur bergab gehen. Drei Stunden lang laufen wir die steinigen und unebenen Wege in der heißen Sonne bergab. Um die Landschaft zu genießen, muss man zwischendurch einfach stehenbleiben. Während des Laufens ist es so gut wie unmöglich mal hochzuschauen, weil man dann direkt über irgendetwas stolpern oder umknicken würde. Es ist abenteuerlich, kräftezehrend und beeindruckend, was die Natur so alles zu bieten hat. Gegen zwei Uhr nachmittags kommen wir zur Futterstelle. Dort gibt es lecker Mittagessen und es ist nur noch eine gute Stunde zu Laufen, bis wir an unserer Übernachtungsstelle ankommen. Wir genießen das gute Wetter noch ein bisschen bis wir uns wieder auf den Weg machen. Das letzte Stück ist einfach zu laufen, es ist entweder sehr flach oder es geht etwas bergauf, was nach drei Stunden bergab eine willkommene Abwechslung ist. Der Übernachtungsplatz ist sehr einfach, aber wir genießen den Luxus, dass das Wasser in der Freiluftdusche doch sehr warm ist. Unser Team Condor, wie unser Guide uns liebevoll benannt hat, besteht hauptsächlich aus jungen Leuten aus USA, England, Kanada und der Schweiz. Wir wundern uns wo die Kids die Kohle für solch einen Urlaub herhaben und freuen uns über das Entertainment, was sie uns bieten. Ein paar von Ihnen können Salsa tanzen, einer hat seinen IPod an die Stereoanlage angeschlossen und schon kann die Zeit bis zum Abendessen erheiternd genutzt werden. Wir schauen zu wie die Teenies sich gegenseitig das Tanzen beibringen und schlürfen dabei heißen Tee. Nach dem Abendessen geht’s direkt ins Bett morgen früh um sieben geht es dann weiter.
Tag 2
Heute ist Ausruhen angesagt. Ein halbes Stündchen bis zum Frühstücksplatz und anschließend nochmal knapp zwei Stündchen leichte Strecke bis zur Oase mit Swimmingpool und viel Sonne. Gegen elf erreichen wir bereits unser Ziel. Kurze Zeit später findet man uns im und neben dem Pool. Die Lage des Pools an der tiefsten Stelle des Canyons, wo ein paar tausend Meter weiter oben noch ein bisschen Schnee auf den Bergen liegt, ist eine Sensation! Später ein Buch in der Hand und ein bisschen vor sich hin dösen. Herrlich. Mittagessen ist auch lecker. Anschließend wieder Buch und relaxen. So lässt es sich aushalten. Das Abendessen ist heute sensationell, es gibt sogar einen Nachtisch! Anschließend früh ins Bett, morgen früh um 5 Uhr ist die Nacht vorbei und der Aufstieg steht bevor! Der Mond leuchtet uns den Weg in unser Lehm-/Bambushüttchen; so hell, dass wir keine Taschenlampe brauchen.
Tag 3
Halb fünf klingelt uns der Wecker wach. Wir sind aufgeregt und wissen, dass uns nun das schwerste Stück unserer Wanderung bevorsteht. 3 Stunden lang steil bergauf. Knapp 1000 Höhenmeter. „Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg ist steinig und schwer…“ Wir werden mit einem wunderschönen Sonnenaufgang in den Bergen belohnt.
Der Sieger schafft es in 2 Stunden 15 Minuten und wird von Glücksgefühlen dominiert, die Letzte kommt nach 2 Stunden 45 Minuten ins Ziel und ist echt am Ende. Es dauert ein paar Stunden bis sie sich wieder erholt hat. Oben angekommen gibt es im nahegelegenen Örtchen Frühstück. Niemals vorher war es so lecker! Wir hauen ordentlich rein. Auf dem Rückweg halten wir noch an verschiedenen Sehenswürdigkeiten an. Besonders beeindruckt sind wir von der Wüste auf knapp 5000 Metern. Die Sonne scheint, doch der Wind ist eiskalt. Die Landschaft besteht nur aus Steinen und in der Ferne kann man die großen Vulkane der Umgebung sehen. Gegen späten Nachmittag sind wir wieder zurück in Arequipa und beschließen in diesem schönen Örtchen zwei Ausruhtage einzulegen. Wir werden sie auf der Dachterrasse unseres Hostels genießen und in unsere Lieblingslokale gehen.