Santa Cruz Treck Tag 4
Die letzte Nacht ist die kälteste und nasseste von allen. Von unten und von oben dringt Wasser in unser Zelt und macht die Kälte noch unerträglicher. Zum Frühstück gibt es pro Person gerade so noch eine Scheibe Toast mit Marmelade – mehr gibt es nicht mehr! Vielleicht war hier der Kuchen eingeplant?! Etwas genervt machen wir uns auf die letzte Etappe. Schon nach einer Stunde muss ich mein Lunchpaket anbrechen, da ich schon wieder Hunger habe. Wir erreichen die ersten Dörfer und überall kommen uns Kinder entgegengerannt, die nach Keksen und Süßigkeiten fragen. Leider kann man gar nicht so viele Sachen dabeihaben, wie man gerne verteilen würde.
Um 11 Uhr erreichen wir nach einem letzten Aufstieg und dem schon fast vollständig aufgegessenen Lunchpaket das Ziel unseres Trecks! Das Wetter ist wieder so schön und heiß wie zum Start, nur dazwischen war es leider meist bewölkt um die Gipfel herum. Um 12 Uhr startet unser Bus zurück nach Huaraz. Die „Straße“ führt uns über einen Pass auf 4700 Meter und danach über spektakuläre Serpentinen hinab ins Tal. Unterwegs halten wir noch zwei Mal an, um die nun wieder bestens sichtbaren Berge zu fotografieren, darunter auch den Huascarán, den höchsten Berg Perus.
Zurück in Huaraz gehen wir zu unserer Agentur bei der wir den Treck gebucht hatten, um ihnen von den Dingen zu berichten, die nicht in Ordnung waren bzw. schlichtweg gefehlt hatten. Die Ausrüstung entsprach nicht der, die sie uns zuvor gezeigt hatten und versprochene Leistungen wurden gar nicht erbracht. Da unser aller Erfahrung nach dies einfach zu oft vorkommt, hatten wir das Gefühl für die uns nachfolgenden Touristen etwas tun zu müssen. Der Mitarbeiter der Agentur war tatsächlich auch sehr interessiert an unserem Feedback und einsichtig. Er wolle mit dem Chef sprechen und wir sollten doch am Abend nochmal vorbeikommen. Wir gehen also ins Hostel und duschen alle erst mal ausgiebig, bevor es zurück zur Agentur geht. Zu unser aller Überraschung bekommen wir einen Teil unseres Geldes zurück und dürfen uns alle in einem Restaurant noch etwas zu Essen auf ihre Kosten bestellen. Das hätten wir nie gedacht (Vielen Dank Nicolai!) und wir freuen uns nicht nur über das Essen, sondern auch darüber, dass die Agentur ein Einsehen hatte und wir das Gefühl haben, dass die von uns angesprochenen Dinge auch tatsächlich geändert werden – wir hoffen es zumindest. Wir verbringen also noch einen schönen Abend mit Isabelle, Francesco, Nicolai, Eric und Serge (Gaby ist leider krank im Hostel) und feiern bei Schnitzel, Wein und Pisco Sour (Peruanische Cocktailspezialität) die vergangenen vier Tage!
Der Treck war eine ganz neue und eindrucksvolle Erfahrung für uns. Wenn auch die Nächte kalt und die Ausrüstung nicht gerade die beste war, so ließen uns die Erlebnisse tagsüber dies schnell vergessen. Schade war nur, dass uns die Wolken meistens die Sicht auf die ganz hohen Bergspitzen verwehrt haben. Vielleicht haben wir bei unserer nächsten Wanderung mehr Glück.
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