Iquitos – Belén Market
Der Empfehlung unseres Dschungelguides folgend, besuchen wir zusammen mit ihm den Markt in Belén, einem Stadtteil von Iquitos. Auf dem Markt hier wird alles verkauft, was einmal geschwommen, gekrochen, geschlichen, gelaufen oder geflogen ist. Wie jeder Marktbesuch in Südamerika ist auch hier wieder einiges geboten. Was nicht als Fleisch verkauft wird, wird zusammen mit zahlreichen Kräutern und Wurzeln in Flaschen abgefüllt und als Potenzmittel verkauft, welches auch noch sämtliche Krankheiten heilen kann und gut für die Prostata ist. An einem Stand dürfen wir ein kleines Gläschen aus einer der ca. 40 verschiedenen Flaschen probieren und fühlen uns sofort gestärkt und kerngesund. Andere Gläschen mit Delphinpenis, Delphinvagina und einem Schlangenkopf sind dann aber doch zu viel des Guten und wir gehen weiter.
Wir verlassen den Markt und laufen durch das sehr arme Viertel von Belen. Die Häuser hier sind alle zweistöckig, denn für ca. 5 Monate stehen die ersten Stockwerke unter Wasser und alles spielt sich in den zweiten Stockwerken ab. Die Straßen werden zu Wasserstraßen und der Ort wird zum Venedig Perus. Es stinkt ganz schön hier, denn überall liegt der Müll einfach auf der Straße. Wahrscheinlich wartet man hier einfach auf die nächste Flut in 4-5 Monaten, die schwemmt das ja dann alles wieder weg. Wir sind froh, dass wir mit zwei Einheimischen unterwegs sind…
Anschließend geht es mit dem Boot noch auf den Fluss Itaya. Hier sind die Häuser alle auf einer Baumstammkonstruktion gebaut, sodass diese bei Hochwasser schwimmen können. Im Moment sind aber die meisten auf dem Boden und nur die direkt auf dem Fluss gebauten Häuser schwimmen. Es gibt außerdem schwimmende Tankstellen, schwimmende Restaurants, eine schwimmende Disco und schwimmende Toiletten. Letztere dienen nur als Sichtschutz und alles landet direkt im Fluss, wo 10 Meter weiter ein Angler seine Rute ins Wasser hält! Vereinzelte Häuser stehen auch auf hohen Betonsäulen, was zu Zeiten des niedrigen Wasserstandes sehr bizarr aussieht. Nach etwa 20 Minuten ist die Bootstour vorüber und wir sind wieder einmal ein wenig schockiert, in was für Verhältnissen manche Menschen hier leben. Wir fahren mit dem Mototaxi zurück ins Hostel und verbringen den restlichen Tag mit Vorbereitungen für unseren Weiterflug nach Cusco. Dazu gehört auch, ca. 45 Minuten in der Bank anstehen, um die Flugtickets zu bezahlen. Man gewöhnt sich hier an einiges…