Iquitos

Am 24. Juni 2011 · Kommentare deaktiviert für Iquitos

Mit unseren Flügen hat alles bestens geklappt und so landen wir nach einer kurzen Zwischenlandung in Iquitos, einer Stadt mitten im Amazonasgebiet und wohl die größte Stadt auf der Welt, die nicht über eine Straße zu erreichen ist. Schon der Flug, zunächst über trockene Berge, vermittelt uns schließlich einen ersten Eindruck des riesigen Regenwaldgebietes. Kaum steigen wir aus dem Flieger aus, schlägt uns das heiß-schwüle Wetter entgegen. Das bestellte Taxi unserer Unterkunft ist zwar nicht da, aber zahlreiche Mototaxifahrer bieten uns ihre Dienste an. So fahren wir auf drei Rädern in die 500.000 Einwohner Stadt, in der es unterschiedlichen Aussagen zufolge zwischen 30.000 und 50.000 Mototaxis gibt. Wenn die Ampel rot ist, warten an einer Hauptverkehrsstraße gerne mal 20-30 davon, dass es endlich wieder grün wird. Dazwischen drängeln sich noch Mopeds, das zweite Hauptverkehrsmittel der Stadt, das locker eine ganze Familie transportieren kann.

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Nachdem wir im Hostel eingecheckt haben, machen wir uns auf die Suche nach einem Anbieter für Dschungeltouren, wobei es uns mehr vorkommt, als ob diese uns suchen. Ständig werden wir auf der Straße angesprochen, jeder möchte uns irgendwo hinschleppen und sogar die Mototaxifahrer haben immer einen „good friend“, der noch bessere Touren anbietet als alle anderen. Zu einer bestimmten Agentur lassen wir uns noch spät nachmittags fahren, kehren aber unverrichteter Dinge wieder zurück, weil wir diese nicht finden und der Mototaxifahrer auch nicht weiß wo diese ist. Ein bisschen genervt von all den „Amigo“-Rufen und den vielen Versprechen der Agenturen beschließen wir, die Suche erst am nächsten Tag fortzusetzen. Dieser beginnt dann so, wie der vorherige aufgehört hat: Bereits direkt vor dem Hostel möchte uns der erste schon eine Tour verchecken. In den Agenturen kennt man uns schon, denn die wissen teilweise genau wann sie uns am Tag zuvor wo gesehen haben und mit wem wir gesprochen haben! Wir versuchen noch einmal die Agentur außerhalb zu finden und tatsächlich weiß der Fahrer wo wir hinmüssen. Es wundert uns nun nicht mehr, dass wir es am Vorabend nicht gefunden haben, denn wir stehen in einer dubiosen Seitenstraße zunächst noch vor dem Haus des Agenturmitarbeiters und kurze Zeit später sitzen wir auf der Couch in seinem Wohnzimmer und er erklärt uns was für eine tolle Dschungeltour uns erwartet wenn wir bei seiner Agentur buchen! Zurück in der Stadt wartet schon der Mototaxifahrer auf uns, der uns 45 Minuten zuvor zu der Wohnzimmeragentur gefahren hat. Auch er kennt natürlich jemanden, dessen Angebot wir uns auf jeden Fall noch anhören sollen. Wir lehnen dankend ab, denn wir müssen erst mal zu Mittag essen. Auch hier bleiben wir nicht ungestört. Der Hammer ist aber, dass wir nach dem Essen, zwei Straßen weiter, wieder von dem Mototaxifahrer abgefangen werden und er dieses Mal sogar schon den Betreiber der Agentur bei sich hat. Wir kommen uns ein wenig beobachtet, wenn nicht sogar verfolgt vor, folgen den beiden aber dennoch ins Büro, bevor sie uns auch noch nachts belästigen. Danach gehen wir zurück ins Hostel und entscheiden in aller Ruhe welches Angebot uns am besten zusagt.

Nachdem wir eine 5-tägige Tour gebucht haben, schlendern wir noch ein wenig durch die Stadt, kommen an ein paar Häusern vorbei, die zu Iquitos‘ besten Zeiten mal ganz schick und vollständig mit Kacheln versehen waren und fotografieren natürlich das berühmte „Eiserne Haus“, welches von einem gewissen Herrn Eiffel (ja, genau dem) im Jahre 1890 entworfen und in Paris gebaut wurde. Danach wurden die einzelnen Teile per Schiff nach Iquitos gebracht und hier zusammengebaut! Ja, die Stadt war dank Kautschukproduktion mal reich…

Da heute ein Feiertag ist, sind abends in der ganzen Stadt kleine Feste mit einem speziellen Essen. Wir lassen uns mit dem Mototaxi irgendwo hinfahren und landen auf einem Festplatz, der hauptsächlich mit Kinderspielen und -aktivitäten ausgestattet ist, z.B. handbetriebenen Karussellen mit Plastikfiguren. Wir bekommen aber das besagte Essen, was aus gebratenem Reis, einem gekochten Ei und Fleisch besteht, also gar nicht so spektakulär, und probieren noch weitere Leckereien, alles Süßkram und fettig, aber mmmmhhhh! Frisch gestärkt lassen wir uns mit dem Mototaxi zurückfahren und sind froh, dass wir unsere Sonnenbrillen dabei haben, denn der Staub in der Luft verklebt einem ständig die Augen.

Kategorie Peru
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