Grenzübergang Macara, Piura, Trujillo und Huanchaco
Der Grenzübergang nach Peru am frühen Abend war ähnlich problemlos wie der nach Ecuador. Man füllt als erstes selbst und handschriftlich einen kleinen Zettel, der Formularform hat aus. Dort stehen dann in doppelter Ausführung die Personalien, inkl. Ausweisnummer. Einmal für den Grenzbeamten und einmal zum Mitnehmen und Aufbewahren für sich selbst. Das ganze wird dann von zwei unabhängigen Grenzbeamten getrennt voneinander nochmal durchgelesen und abgestempelt. Dauert ca. 10 bis 15 Minuten, wenn niemand vorher dran ist.
Glücklich nach rund neun Stunden Busfahrt kommen wir in Piura an um eine Nacht dort zu schlafen, bis es am nächsten Tag wieder sechs Stunden im Bus nach Trujillo geht. Natürlich sind wir uns des Luxus der letzten drei Tage im idyllischen Vilcabamba bewusst, aber was uns hier erwartet, ist Kontrastprogramm pur. Von außen ein schön erhaltenes Haus im Kolonialstil mit Säulen und großen Fenstern. Von innen erweist es sich jedoch als das mit Abstand schäbigste Hostel was uns bisher auf der Reise begegnet ist. Die Nacht ist kurz, weil wir spät ankommen und morgens um sechs bereits die Kanarienvögel vor unserem Zimmer (das nur offene Fenster mit Fliegengittern hat) den Tag einläuten. Gleichzeitig wetteifern andere Hostelgäste mit den Vögeln um die höhere Gesprächslautstärke. Eine Mukkimaschine steht auch im Vorsaal, die zum Frühsport benutzt wird… Die Weiterfahrt nach Trujillo ist um 9:30 Uhr und wir sind mehr als pünktlich bei der Busgesellschaft.
Unsere Busfahrt führt uns entlang der Wüste im Norden Perus. Wir sind zum einen beeindruckt über das plötzlich veränderte Landschaftsbild, zum anderen aber schockiert über die Straßenränder neben der Autobahn: Müllberge soweit das Auge reicht. Und die Strecke geht 6 Stunden lang durch die Wüste…
In Trujillo schütteln wir die freundlichen Angebote der Taxifahrer ab und finden recht schnell einen kleinen „Colectivo“ Bus, der uns für einen Bruchteil des Preises nach Huanchaco bringt. Ein netter kleiner Ort, der früher Fischerort war und heute ein Surfer-Domizil. Er ist Ausgangspunkt für unsere Unternehmungen und ebenfalls Zwischenstopp bevor es wieder in die hohen Berge geht. Der Strand ist schnell abgelaufen, es gibt einige nette Restaurants und ein paar Souvenirgeschäfte.
Am nächsten Tag besuchen wir die Ruinen von Chan Chan. Der Halbtagesausflug bringt uns auf die Spuren der Prä-Inka Völker. Die Siedlung war um 1300 nach Christus die größte Südamerikas und eine der größten der Welt, die komplett aus Lehm errichtet wurden.