Valle de Cococra – Wandern deluxe
Nach der kurzen Übernachtung im weniger sehenswürdigen Armenia beginnt unser Kurztrip ins 30 Minuten entfernte, verschlafene und idyllische Salento. Von hier aus soll man schöne Wanderungen machen können – Schmetterlinge, Vögel, Orchideen und Palmen sind die Highlights. Nach dem Großstadttrubel und der dreckigen Luft kommt man hier an und ist sofort tiefenentspannt und entschleunigt. Morgens erwacht man nicht vom Verkehrslärm, sondern von Vogelgezwitscher. Die Landschaft ist traumhaft und erinnert an Abenteuerfilme. Die Bilder sagen dann wohl mehr, als man mit Worten beschreiben kann. Das Hostel liegt zu Fuß etwa 20 Minuten außerhalb des netten Örtchens. Die Menschen sind freundlich und helfen uns, es zu finden. Bepackt mit allen Rucksäcken kommen wir am Vormittag in einem Hostel an, was uns in Bogotá empfohlen wurde. Danke an dieser Stelle an Ole, du hattest Recht, es ist einfach wunderschön hier. Wir erkunden noch etwas den kleinen Ort. Am nächsten Morgen klingelt 6:30 Uhr der Wecker und unsere Tour zum Valle de Cocora beginnt. Vom Marktplatz aus werden wir mit einem kleinen Jeep an den Fuß des Berges gebracht. Die Jeeps ersetzen hier die Taxis und Busse. Hinten gibt es vier Sitzplätze und 4 Stehplätze. Mit uns im Jeep sind noch drei andere Touris sowie eine einheimische vierköpfige Familie.
Vier Stunden – oder wie Sieben daraus werden
Für den geübten Wanderer bestimmt machbar, für einen untrainierten Büromenschen eine echte Herausforderung. Somit ist dann auch schon der Grund für die Verlängerung klar. Die Wege sind abenteuerlich und führen uns über Kuhweiden und matschige Wege, mitten in eine dschungelartige Landschaft. Wir können es nicht fassen, aber von einer Minute zur anderen stehen wir plötzlich am Eingang zum Regenwald. Also so sieht es zumindest aus. Die Wege sind steinig und uneben, teilweise schlecht zu erkennen. Die Blätter der Pflanzen sind feucht und es gibt eine Menge Gestrüpp und exotische Blattformen. Aus dem kleinen Bächlein, an dem wir die ganze Zeit vorbeilaufen, wird aus heiterem Himmel ein Wasserfall oder eine Stromschnelle. Aber kein Problem, wenn wir die Seite wechseln müssen, liegen immer ein paar Baumstämme rum über die wir drüber können, ober Hängebrücken oder sowas…
Kolibris und Kaffee
Die Zwischenstation ist ein privates Häuschen, in dem ein netter, älterer Herr zusammen mit seiner Frau kalte und warme Getränke anbietet. Eigentlicher Höhepunkt sind aber die vielen Kolibris, die zu bestaunen sind. Ein paar können wir mit der Kamera festhalten, aber die meisten sind einfach viel zu schnell wieder weg von der Linse. Nach unserem Zwischenstopp machen wir uns weiter auf den Weg, um den Berg zu bezwingen. Das gelingt uns auch irgendwann. Leider gibt es kein Gipfelkreuz und runtergucken können wir auch nicht. Wir stellen nur fest, dass wir inmitten von Bergen sind und ca. halb so hoch sind, wie die anderen Berge drum herum.
Kühe zwischen Palmen
Der Abstieg ist zwar nicht mehr so abenteuerlich, dafür aber mindestens genauso schön. Alle paar Minuten halten wir an und machen Bilder. Bilder, die uns so unwahrscheinlich vorkommen: Milchkühe zwischen 60 Meter hohen Palmen und Callablüten. Die Hänge erinnern an die Schweiz, nur eben ohne Palmen und es gibt weniger Kühe und so gut wie keine Fliegen.
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